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Sanija Ameti schoss in denkmalgeschützter Villa der Stadt Zürich

Saija Ameti auf Instagram
Die Säule hinter Sanija Ameti steht in einem Saal im Untergeschoss eines denkmalgeschützten Gebäudes der Stadt Zürich. Bild: instagram/sanija.ameti

Sanija Ameti schoss in denkmalgeschützter Villa der Stadt Zürich

14.09.2024, 22:3815.09.2024, 00:21
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Die Schiessübung der GLP-Politikerin Sanija Ameti hat einen Sturm der Entrüstung verursacht – Ameti sah sich mit einem massiven Shitstorm konfrontiert und steht mittlerweile mit ihrer Familie unter Polizeischutz. Sie verlor ihren Job und die Grünliberalen leiteten ein Ausschlussverfahren gegen die Zürcher Stadtparlamentartierin ein. Nun droht Ameti noch weiteres Ungemach: Mittlerweile beschäftigt ihre Schiessübung auch den Denkmalschutz, wie der «Blick» schreibt.

Denn Ameti schoss im Untergeschoss einer Immobilie der Stadt Zürich, die erst vor wenigen Jahren renoviert wurde. Das deckte das Portal Inside Paradeplatz auf. Dort befinde sich ein Saal mit uraltem Mauerwerk und antiken Säulen, der aufwändig restauriert worden sei. Die Stadt habe dafür einen stolzen Millionenbetrag ausgegeben, so Inside Paradeplatz. Die Villa aus dem 18. Jahrhundert sei unter Denkmalschutz gestellt worden.

Zwischen den Säulen des Saals, der auch für Events genutzt werden kann, schoss Ameti mit ihrer Luftpistole auf ein Bild von Maria und Jesus. Diese Nutzung war nicht vorgesehen und hat nun laut «Blick» die Vermieterin – also die Stadt Zürich – auf den Plan gerufen: «Die Stadt wird mit der Mieterschaft in Kontakt treten, um die Einhaltung des vertraglich vereinbarten Gebrauchszwecks des Kellers sicherzustellen», teilte eine Sprecherin des Finanzdepartements der Zeitung mit.

Die Renovierung der Villa sei umstritten gewesen, schreibt «Blick» weiter. Kritiker hätten moniert, die Stadt schaffe so auf Kosten der Steuerzahler Luxuswohnungen, die teuer vermietet würden. Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) hatte das Projekt aber verteidigt: Es sei unmöglich, in einem solchermassen geschützten Gebäude günstige Wohnungen einzurichten. Ausgerechnet die GLP wollte das Gebäude aber an ein privates Konsortium verkaufen, konnte sich aber nicht durchsetzen. Das Finanzdepartement betont gegenüber «Blick», die Vermietung des Objekts sei wie üblich abgelaufen, eine Bevorzugung von Ameti habe es nicht gegeben. (dhr)

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262 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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sinkflug
14.09.2024 22:57registriert Juli 2020
Es ist wirklich beschämend, dass Frau Ameti das Privileg hat, in einer städtischen Liegenschaft an Toplage in Zürich zu wohnen und den mit Steuergeldern aufwendig renovierten Keller dann als privaten Schiessplatz zum "Abschalten" missbraucht.
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raab23@gmail.com
14.09.2024 22:52registriert Mai 2022
Peinlich. Sie hält sich als gemeinderätin nicht an regeln, die ihre Stadt aufstellt.

Ja, ja günstige Wohnungen versprechen, aber selber in teuren Luxus Wohnungen Leben!
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Barlsi
15.09.2024 00:39registriert Oktober 2021
“ Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) hatte das Projekt aber verteidigt: Es sei unmöglich, in einem solchermassen geschützten Gebäude günstige Wohnungen einzurichten.”

Arme Leute können also keine Sorge tragen?

Offensichtlich wurde das Gebäude für Millionen saniert und ist jetzt “per Zufall” an lokale Politiker vermietet.

Läuft das noch unter eine Hand wäscht die andere oder doch direkt Korruption?
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