Der Grund, wieso dieser Artikel nun (leider) fällig ist, ist folgender:
Hey guys, wanna feel old?
— Macaulay Culkin (@IncredibleCulk) August 26, 2020
I'm 40.
You're welcome.
Jap, unser aller Kevin ist 40. Vierzig. Irgendwie ein wenig unverschämt. Das lässt drauf schliessen, dass sich die Zeit schneller fortbewegt, als wir das auf dem Schirm haben. Und während die Entwicklung von Culkin medial mit genüsslicher Wollust breitgeschlagen wurde, verschwanden andere Kinderstars jener (und späterer) Zeit vermeintlich in der Versenkung.
Schauen wir also, wer uns sonst noch so das Gefühl vermitteln könnte, dass es mit der Zeit zu schnell vorangeht.
Die abstruse Figur Steve Urkel aus der US-Sitcom «Family Matters» (oder auf Deutsch «Alle unter einem Dach») genoss in den Neunzigern Kultstatus. Gespielt wurde dieser zwischen 1989 und 1998 über 204 Folgen lang von Jaleel White.
Wie White unmittelbar nach Absetzung der Sitcom sagte, hat er den Charakter Steve Urkel gehasst und geschworen, diesen nie wieder zu spielen. Später relativierte er diese Aussage jedoch.
Er ist im englischsprachigen Raum weiterhin vor allem als Stimme von Sonic (dieser blaue schnelle Igel) präsent. Ansonsten war er hauptsächlich in Gastrollen, Rollen in kleineren Filmproduktionen oder Werbungen zu sehen. Oder im Videoclip zu «Cry Baby» von Cee-Lo Green. Oder aber in der 14. Staffel von «Dancing with the Stars» (2012).
«iCarly» war zwischen 2007 und 2012 eines der Serien-Flaggschiffe des Kindersenders Nickelodeon. Zentrum der Serie war ein Videoblog (oder Vlog). Mit frechen Teenie-Mädels. Voll cool.
Bereits bekannt aus «School of Rock» (2003) und «Drake & Josh» (2004-2007), war Cosgrove quasi Star der Serie.
Neben der Schauspielerei versuchte sie sich zudem bereits früh an der Musik und startete 2011 gar eine Tournee, die sie aufgrund eines gebrochenen Knöchels jedoch absagen musste. Ansonsten gab es für sie nach «iCarly» hauptsächlich Sprechrollen (Margo in «Ich – Einfach unverbesserlich 1-3») oder Rollen in Serien, die frühzeitig abgesetzt wurden.
Sie war in der Rolle von Samantha «Sam» Puckett das kecke Mädel an der Seite von Miranda Cosgrove.
Nach «iCarly» wurde McCurdy im Crossover-Spinoff «Sam & Cat» installiert, in dem sie an der Seite von Ariana Grande (in ihrer Rolle als Cat Valentine aus «Victorious») ihre «iCarly»-Rolle weiterspielen sollte. Das ging gerade mal eine Staffel gut. Danach folgten weitere halbgare Projekte, ehe sie sich dazu entschied, Drehbücher zu schreiben und Regie zu führen. So kamen einige kleinere Produktionen zustande, die sich eher an ein erwachsenes und kritischeres Publikum richten.
In der Rolle als Fredward «Freddie» Benson mimte er den netten Jungen, der Carly (Cosgrove) verfällt.
Auch Kress gelangen karrieretechnisch keine grossen Sprünge mehr nach Ende der Show. Seine Filmographie beschränkt sich mehrheitlich auf Gastauftritte in bekannteren Serien und Rollen in kleinen Projekten. Zudem lieh er in der Serie «Star Wars Rebels» dem Charakter Wedge Antilles seine Stimme. Seit 2015 ist er verheiratet und seit 2017 Vater einer Tochter.
Auch dies war eine populäre Nickelodeon-Serie, die Eltern zwischen 2004 und 2007 ein ideales Ablenkungsinstrument für quengelige Balgen bot. Im Zentrum stand dabei das Teenieleben der Stiefbrüder Drake und Josh, sowie Drakes kleinere Schwester Megan, die von Miranda Cosgrove gespielt wird.
Drake war in der Serie der hübsche Badboy mit Rockstarflair. Vor «Drake & Josh» hatte er bereits einige kleinere Rollen inne, unter anderem in «The Amanda Show», die ebenfalls auf Nickelodeon lief (allerdings nur auf dem US-Kanal).
In den wenigen Schauspielprojekten, die Bell nach «Drake & Josh» ergattern konnte, blieb er dem Komödiengenre und vor allem Nickelodeon treu. So spielte er Timmy Turner in zwei Realverfilmungen der Zeichentrickserie «Cosmo & Wanda». Des Weiteren übernahm er die Sprechrolle von Peter Parker («Spider-Man») in der Zeichentrickserie «Der ultimative Spider-Man».
Vor allem aber ist er Musiker und veröffentlicht kontinuierlich neues Material. Da seine Musik-Fangemeinde mehrheitlich aus Lateinamerika stammt, betreibt er all seine Social-Media-Profile auf Spanisch.
Auch Peck fasste schauspielerisch Fuss mit «The Amanda Show», ehe er in «Drake & Josh» den gewissenhafteren der beiden mimte.
Nach dem Ende der Serie befasste auch er sich mit schauspielerisch eher weniger spektakulären Projekten. Seine bekannteste (Sprech-)Rolle dürfte jene von Eddie, dem Opossum aus der «Ice Age»-Filmreihe sein. Zudem hatte er einen Gastauftritt in der US-Erfolgsserie «The Big Bang Theory». Neben seinem erfolgreichen YouTube-Kanal kümmert er sich vor allem um seinen Sohn, der 2018 zur Welt kam.
Als Jake Lloyd im Alter von gerade mal zehn Jahren die Rolle als junger Anakin Skywalker in «Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung» bekam, schien ihm die Welt zu Füssen zu liegen. Dass er damit aber auch die Hoffnungen einer ganzen Fan-Galaxie aufgebürdet bekam, wusste er wohl kaum. Entsprechend zermürbend war der Druck.
Lloyd kehrte der Schauspielerei ziemlich direkt nach seinem grossen Filmdebüt wieder den Rücken zu. Er sei in seiner Schule wegen des Filmes gemobbt worden. Hinzu kamen die bissigen, verbitterten Kritiken der eingefleischten «Star Wars»-Fangemeinde. 2005 wagte er sich noch einmal in «Madison» vor die Kamera, danach war endgültig Schluss und er zog sich gänzlich aus der Öffentlichkeit zurück.
2015 tauchte er wieder in den Boulevard-Schlagzeilen auf, als er wegen Fahrens ohne Führerschein und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Danach wurde er in eine psychiatrische Klinik überwiesen. Die Mutter des Kinderstars liess gegenüber TMZ verlauten, dass ihr Sohn an Schizophrenie leidet.
Die Disney-Serie (2005 - 2008), die bei uns auf Super RTL zu sehen war, thematisierte das Leben der Zwillinge Zack und Cody, die in einem Hotel leben und da den gewohnten Schabernack abziehen.
Zack war die bengelhaftere Figur der beiden und wurde von Dylan Sprouse gespielt. Zuvor war dieser bereits im Adam-Sandler-Film «Big Daddy» (2000), sowie in Werbespots oder anderen kleineren TV-Serien zu sehen.
Filmisch kam bei Dylan ausser ein paar «Zack & Cody»-Spinoffs nicht mehr allzu viel. Dafür hat er in New York Game Design studiert, dort 2015 abgeschlossen und seither einen ziemlich bodenständigen Werdegang an den Tag gelegt. So arbeitete er als Gastgeber in einem Restaurant, ist Braumeister und schreibt und zeichnet am Comic «Sun Eater», der im Fantasy-Magazin «Heavy Metal» erscheinen soll.
Der klügere, aber schüchternere Zwilling wurde von Dylans Zwillingsbruder Cole gespielt. Bis und mit der «Zack & Cody»-Sause ist denn auch ihre gesamte Filmographie quasi identisch. Deshalb ist es auch kaum eine Überraschung, dass sie lediglich über einen gemeinsamen Wikipedia-Eintrag verfügen ...
Cole schloss im selben Jahr an derselben Uni ab, wie dies Dylan tat. Angeblich haben sie sich bei der Abschlussfeier als den jeweils anderen ausgegeben (Hach, wenn dies das «Zack & Cody»-Herz nicht höher schlagen lässt ...). Auch wenn er lange Zeit weg vom Fenster schien, ist er heuer in der Netflix-Erfolgsserie «Riverdale» als Jughead zu sehen – eine Rolle, die ihm regelmässig Nominationen und Auszeichnungen beschert.
Erinnert ihr euch an «Stuart Little»? Dieser Kinderfilm, der hierzulande gar auf Schweizerdeutsch übersetzt wurde? In dem Menschen eher eine Maus als ein Kind adoptieren wollen (wtf.)? Ja? Gut. Denn da spielte doch dieser herzige Purscht mit, der George hiess und von Jonathan Lipnicki gespielt wurde. Das war 1999.
Nach «Stuart Little 2» und einer Rolle in «Like Mike» (auch 2002) war bei Lipnicki die Karriere auf der grossen Bühne bald zu Ende, obwohl er sich weiterhin intensiv mit Filmen beschäftigt. Er dreht und produziert vornehmlich kleine Independent-Streifen für die kleineren Arthouse-Kinos dieser Welt. Zudem besitzt er den Schwarzen Gurt in Brazilian Jiu-Jitsu. Stuart wäre stolz auf ihn.
Zwischen 1998 und 2006 kamen acht Staffeln jener Show zustande, die als Charakteren-Blaupause für «The Big Bang Theory» gelesen werden kann. Nur mit etwas mehr Weed. Mila Kunis und Ashton Kutcher lassen wir mal aussen vor.
(Wer's nicht mitgekriegt hat: Sie sind beide sehr hübsch, beide sehr erfolgreich und ein Paar mit zwei (vermutlich) sehr hübschen Kindern. Junge und Mädchen. Was sonst.)
Nach «Die wilden Siebziger» stellte sich bei Prepon eine längere Findungsphase ein. So verkündete sie 2007 ihre Mitgliedschaft bei Scientology. Filmisch sprangen in dieser Zeit vor allem Gastauftritte für sie heraus, so zum Beispiel in «How I Met Your Mother» oder «Dr. House». 2013 kam dann der erneute Durchbruch, als sie in der Netflix-Serie «Orange is the New Black» als Alex Vause eine der Hauptrollen ergatterte, die sie bis 2019 verkörperte.
Auch wenn Grace keine Hausnummer in Hollywood sein mag, so ist sein Palmares dennoch ziemlich ansehnlich. So umfasst seine Filmographie (der namhafteren Rollen) unter anderem «Mona Lisas Lächeln» (2003) oder «Reine Chefsache» (2004), in dem er neben Dennis Quaid die Hauptrolle besetzte. Zudem spielte er in «Spider-Man 3» (2005) den Bösewicht Venom. Bis heute kriegt er immer wieder kleinere Rollen in grossen Produktionen, wie «Interstellar» (2014) oder «BlacKkKlansman» (2018).
Beruflich hielt sich Masterson nach Ende der Serie wacker. Er konnte immer wieder Erfolgserlebnisse vorweisen; zum Beispiel durch seine Rolle als Rooney in «Der Ja-Sager» (2008) an der Seite von Jim Carrey oder die Hauptrolle in der Netflix-Serie «The Ranch» (2016 - 2020). Zudem ist auch er Scientology beigetreten. Privat sieht es momentan ziemlich düster aus, denn es laufen gegenwärtig drei Anklagen von Frauen wegen Vergewaltigung gegen ihn.
Valderrama ist mittlerweile fester Bestandteil der US-Serienwelt. Nach dem Serienende von «Die wilden Siebziger» stellte er die Fernsehsendung «Yo Mama» auf die Beine, die es immerhin auf 64 Episoden brachte. Danach besetzte er immer wieder kurzweilige Rollen in Serien wie «Royal Pains», «Awake», «Minority Report» oder «The Ranch». Seit 2016 ist er nun fester Bestandteil des Casts der erfolgreichen US-Serie «NCIS».
Wenn man erkennt, dass man alt ist.. 🙈🙈