Seit ihrer Lancierung anno 2016 gilt «The Grand Tour» als eine der absoluten Erfolgssendungen des Streamingdienstes Prime Video. Drei Staffeln wurden produziert, eine vierte begonnen; insgesamt 40 Episoden rund um den Globus. Und nun wartet die Welt gespannt darauf, wie es weitergeht. Nicht zuletzt deshalb, weil sich in jüngeren Episoden ab und an einmal eine klitzekleine Unlust beim Moderatoren-Trio Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May bemerkbar machte. Scripted reality hin oder her, irgendwie fühlte es sich an, als wäre der Schnauf etwas draussen.
Doch weiterhin sucht man vergebens drei ähnliche Charakterköpfe, die eine ähnliche Chemie besitzen – weshalb die Weiterführung von «The Grand Tour» nie eine Frage von ‹ob›, sondern bloss von ‹wann› und – Covid sei Dank – ‹wie› war.
Nun hat Mike Fernie vom Online-Portal Drivetribe mit den drei Moderatoren gesprochen (separat, natürlich – Lockdown, kännsch?) und sie allerlei gefragt. Das Wichtigste voraus:
Hört sich nach einem Spass an. Und nun zu den einzelnen Herren:
Richard «The Hamster» Hammond hat das vergangene Jahr über immer wieder kleinere Drivetribe-Videos veröffentlicht und dabei stets verkündet «I'm really enjoying my midlife crisis». Wie dieses neuste Interview zeigt, scheint er in seiner neu gefundenen Rolle als kauziges Landei regelrecht aufzugehen. Gummistiefel, Barbour-Jacke und Schiebermütze inklusive. Was er in letzter Zeit so gemacht habe? Er habe viel Gartenarbeit verrichtet – mit durchzogenem Erfolg. Ansonsten bastelt er an seinen diversen Oldtimerautos weiter wacker herum. Mike stellt ihm zum Abschluss folgende Frage (welche die anderen beiden Moderatoren ebenfalls gestellt bekommen):
Eine spannende Frage, denn die Antworten sagen jeweils sehr viel über die Präsentatoren aus. Hammonds Antwort:
Clarkson scheint den Lockdown in seiner neuen Rolle als Bauer auf seiner Diddly Squat Farm zu geniessen. Um Letzteres geht es auch in seiner neusten TV-Show «I Bought the Farm», die im Juni herauskommt:
Zur nächsten «The Grand Tour»-Episode:
Des Weiteren moderiert er weiterhin die Gameshow «Who Wants to Be a Millionaire». Und Ende April wird die nächste «Grand Tour»-Episode gedreht, die (aus naheliegenden Gründen) nochmals in Grossbritannien spielen wird.
Und zur Blankoscheck-Frage:
Nun zu James May, der mit seinen zahlreichen Foodtribe- und Drivetribe-Kurzvideos die wohl beständigste Online-Präsenz hingelegt hat. Unter anderem: Er hat die relativen Vor- und Nachteile von Wasserstoffautos vs Elektroautos diskutiert, ein Velo gebaut, Sandwich-Rezepte der Siebzigerjahre getestet, die Kochsendung «Oh Cook!» mitsamt Kochbuch veröffentlicht, ein Pub gekauft und ist nebenbei zu einem amtlichen Meme avanciert:
Ausgerechnet er behauptet, «nicht viel gemacht» zu haben, ... um dann, in typischer James-May-Manier, wortreich das angebliche Nichtstun zu beschreiben.
Des Weiteren: Eigentlich würde eine weitere Reise-Show wie (das grandiose) «Our Man In Japan» für Prime Video anstehen, doch dies ist, solange die Pandemie andauert, eine Unmöglichkeit. Fünf mögliche Destinationen sind aber in der Pipeline, alle fertig recherchiert, und warten nur darauf, grünes Licht zu erhalten.
Die Blankoscheck-Frage:
Fassen wir also zusammen: Hammond mag nicht mehr und möchte mit Hund und Gummistiefel in den Ruhestand. Jeremy ist derselbe Proll wie eh und je – Bauernhof hin oder her. Und James May ist weiterhin der Grösste, der uns bestimmt in den kommenden Jahren mit etlichen spannenden Reisedokus und anderem beglücken wird. Freuen wir uns!
Fazit: Schade sind die alten Top Gear Folgen auf keinem Steaming-Portal mehr verfügbar.