Die Trump-Familie steigt ins Mobilfunk-Business ein. Sie lanciert ein eigenes Handy-Abo und mit «T1» ein eigenes Smartphone, wie die beiden ältesten Präsidentensöhne Donald Trump Jr. und Eric Trump ankündigten.
Hauptverantwortlich ist laut Mitteilung nicht die von ihnen geführte Trump Organization, sondern ein Unternehmen namens T1 Mobile LLC, das den Namen «Trump» auf Grundlage eines Lizenzvertrags nutzt.
Präsentiert wurde Trump Mobile öffentlichkeitswirksam am Montag im Trump Tower in New York: also auf den Tag zehn Jahre nachdem Trump dort seine Ambitionen auf das Präsidentenamt verkündet hatte.
Das Trump-Mobilfunk-Abo («The 47 Plan») soll monatlich 47.45 US-Dollar kosten – wohl ein Verweis auf Donald Trump als 47. und 45. Präsident der USA. Das T1 genannte Handy soll 499 Dollar kosten und ist in einer für die Familie typischen Farbe gehalten: Gold.
Das Mobilgerät soll angeblich in den Vereinigten Staaten hergestellt respektive zusammengebaut werden.
Das US-Magazin «Rolling Stone» kommentiert:
Es kommt noch «besser»: Das Unternehmen gibt ausserdem an, den Kundinnen und Kunden Telemedizin-Dienste über eine Partnerschaft mit Doctegrity anzubieten. Versprochen wird unter anderem eine Kurzzeitberatung per Telefon oder Video zu psychischer Gesundheit.
Das entsprechende Angebot kostet mindestens 29 Dollar pro Monat. Ob diese Kosten für Trump-Mobile-Abonnenten übernommen werden, ist jedoch unklar.
Logisch, dass die Trump-Organisation auch noch den aktuellen KI-Hype bedient: Auf der Website zu Trump Mobile ist von der automatisierten Verarbeitung von Kundendaten durch künstliche Intelligenz die Rede.
Die Markteinführung soll im September erfolgen.
Laut Pressemitteilung sollen die Abonnentinnen und Abonnenten kostenlos ins Ausland in über 100 Länder telefonieren können. Auf der Website von Trump Mobile ist allerdings zu lesen, dass die kostenlosen Anrufe in andere Länder «zeitlich begrenzt» sind.
Gegen eine Vorauszahlung von 100 US-Dollar soll das Mobilgerät, zu dem lediglich die grundlegendsten technischen Spezifikationen bekannt sind, auf der eigens dafür eingerichteten Website trumpmobile.com bestellt werden können. Allerdings schien dies kurz nach der Lancierung nicht richtig zu funktionieren.
Der US-Journalist Joseph Cox berichtet, der Online-Bezahlvorgang habe nicht funktioniert und seine Kreditkarte sei mit einem falschen Betrag belastet worden.
Wie viel Zeit hast du? 😅
Kritiker werfen dem Präsidenten vor, sein Amt mit geschäftlichen Interessen zu vermengen und sich unrechtmässig zu bereichern. Die enge Verzahnung der Trump-Organisation mit den politischen Aktivitäten von Trump Senior schürt massive ethische Bedenken.
Der Einstieg ins US-Mobilfunkgeschäft erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Trumps Regierung in Zollverhandlungen mit China steht – unter anderem mit Blick auf Exportkontrollen und Lieferketten für Halbleiter und andere Schlüsseltechnologien, die für die Herstellung von Smartphones essenziell sind.
Ursprünglich in der Immobilienbranche beheimatet, dringt die Trump-Familie zunehmend in den Technologiesektor vor, etwa mit der Social-Media-Plattform Truth Social, über die der amerikanische Präsident bevorzugt kommuniziert. Kurz vor seinem Amtsantritt liess Trump auch eine eigene Kryptowährung namens $TRUMP auflegen und machte beim darauffolgenden Kursanstieg Kasse. Im Wahlkampf hatte er sich offen für Bitcoin und weitere Digitalwährungen gezeigt – und erhielt beträchtliche Unterstützung aus der Krypto-Branche und von den Tech-Milliardären aus dem Silicon Valley.
In Reden betont der Präsident immer wieder, Produkte müssten wieder in den USA gefertigt werden. Genau damit werben nun auch seine Söhne für ihr Smartphone. Allerdings ist unklar, wie das beim T1 gehen soll. Auf den ersten Blick sehen die Spezifikationen nach einem der unzähligen Billig-Android-Klone aus, die in chinesischen Fabriken in Auftragsarbeit gefertigt werden.
Ein Branchenexperte erklärte gegenüber der BBC, dass die Herstellung eines solchen Smartphones in den USA aus ausschliesslich amerikanischen Komponenten «praktisch unmöglich» sei.
Der Lizenzvertrag zu Trump Mobile beinhaltet offenbar einen Haftungsausschluss, der besagt, dass alle Produkte und Dienstleistungen nicht von der Trump-Familienorganisation oder ihren jeweiligen Tochtergesellschaften oder Auftraggebern entworfen, entwickelt, hergestellt, vertrieben oder verkauft werden.
Das «Rolling Stone»-Magazin kommentiert:
Wie Donald Trump zuletzt angab, hat er 2024 über 600 Millionen Dollar eingenommen, darunter Millionen aus Produkten wie Bibeln, Uhren, Turnschuhen und Parfüms, die mit seinem Namen vermarktet werden.
So, wie du es vermutlich erwartet hast ...
Trump Mobile
— theboldblueline.bsky.social (@theboldblueline.bsky.social) 16. Juni 2025 um 22:23
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"Gulf of Mexico"
— Ryan Teague Beckwith (@ryanbeckwith.bsky.social) 16. Juni 2025 um 18:33
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(dsc)
Warum dürfen die noch Geschäften?
Das ist NICHT normal!