Drei Runden sind gespielt – noch viel zu wenig, um ein ernsthaftes Fazit zu ziehen. Darum soll es hier auch nicht gehen. Wir schauen lediglich, welche Trends sich in dieser frühen Saisonphase in der National League abzeichneten. Ob sie auch fortgesetzt werden, sei dahingestellt.
Mit der Erhöhung auf sechs Imports ist es schwieriger geworden für junge Schweizer Spieler, sich in der National League gute Einsatzminuten zu erkämpfen. Doch in dieser Saison scheint es einige Spieler im Alter von 21 Jahren oder jünger zu geben, die sich das Vertrauen der Coaches geholt haben.
Insgesamt haben 13 der 14 Teams schon junge Spieler in dieser Alterskategorie eingesetzt – einzig die SCRJ Lakers noch nicht. Insgesamt kamen 15 Youngster mit 21 Jahren oder jünger bislang durchschnittlich mehr als zehn Minuten pro Spiel zum Einsatz. Eiszeit-Leader sind dabei Klotens Mischa Ramel und Simon Knak vom HCD mit mehr als 16 Minuten pro Spiel.
*erst 1 Spiel in dieser Saison
Andere Youngster wie Ambris Simone Terraneo, Langnaus Noah Meier oder der 17-jährige Daniil Ustinkov von den ZSC Lions verpassen die Marke von durchschnittlich zehn Minuten pro Partie nur knapp. Und viele der jungen Spieler bezahlen das Vertrauen zurück. Théo Rochette hat nach vier Spielen gleich viele Punkte auf dem Konto. Mischa Ramel hat für Kloten in zwei Partien drei Mal getroffen. Und Tommaso De Luca sammelt fleissig Assists.
Ob das Vertrauen in jüngere Spieler nur eine Modeerscheinung ist oder ein langfristiger Trend, lässt sich schwer beantworten. Einer der Gründe, dass sie regelmässig zum Zug kommen, ist sicher auch, dass einige Klubs sich bereits mit Verletzungen herumschlagen. Aber es ist auch so, dass – gerade mit Spielern wie Théo Rochette, Lorenzo Canonica oder Brian Zanetti – viel Talent in die Schweiz zurückgekommen ist.
Ein kurzer Blick auf die Eiszeiten-Tabelle zeigt auch: Es gibt genau zwei Spieler, die so früh in der Saison bereits mehr als 24 Minuten Eiszeit pro Spiel schultern und beide spielen für den SCB. Die Verteidiger Patrik Nemeth und Ramon Untersander sind die Schwerstarbeiter des Saisonstarts.
Die Saison ist natürlich noch blutjung, die Stichprobengrösse sehr klein. Aber bei den SCRJ Lakers scheinen sich – auch bedingt durch die Absenz von Emil Djuse – einige Mängel in der Verteidigung eingeschlichen zu haben. Bereits in den vier Partien in der Champions Hockey League haben die St.Galler in drei von vier Spielen vier oder mehr Tore kassiert. In der Liga waren es fünf Gegentore gegen Ambri, zwei gegen Bern und vier gegen Zug.
Gegentore können natürlich auch andere Gründe haben. In kaum einer Sportart spielen Glück und Pech eine grössere Rolle als im Eishockey. Doch Tatsache ist, dass Rapperswil in den ersten drei Saisonspielen auch immer 30 oder mehr Torschüsse zugelassen hat – gegen Zug waren es sogar deren 40.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
5,2
09.22
5,2
09.23
5,2
01.24
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte
Meister Servette ist äusserst behäbig in die neue Saison gestartet. Mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen liegen die «Grenats» derzeit auf dem achten Rang. Der Sieg gegen die ZSC Lions war in Ordnung, doch die Auftaktpleite nach Verlängerung gegen Langnau und die Klatsche zuletzt im Derby gegen Lausanne sind markant.
Denn Servette hat nicht nur verloren, es sah dabei auch wirklich nicht gut aus. In allen drei Partien hatten die Gegner mehr vom Spiel. Durchschnittlich liessen die Genfer 37 Schüsse zu und schlossen selbst nur rund 23 Mal auf den gegnerischen Kasten ab – letzteres ist der schlechteste Wert der Liga. Servette hat natürlich noch alle Zeit der Welt, um die Bestform zu finden. Vielleicht hat sich zu Beginn der Saison tatsächlich ein wenig der Meisterblues eingeschlichen.
Einen richtigen Blitzstart in die neue Saison hat Ambri-Stürmer Michael Spacek hingelegt. Der Tscheche hat nach drei Spielen bereits drei Tore und drei Assists auf dem Konto. Auch seine Teamkollegen Laurent Dauphin und Jakob Lilja (je zwei Tore und zwei Assists) sind gut aus den Startlöchern gekommen.
Den guten Start von Lausannes Théo Rochette haben wir ja schon erwähnt. Aber auch seine Teamkollegen Miika Salimäki (1 Tor, 5 Assists in 4 Spielen) und Robin Kovacs (3 Tore, 2 Assists in 4 Spielen) sammeln fleissig Punkte. Die besten Schweizer Skorer sind Gilian Kohler (Ajoie) und Calvin Thürkauf (Lugano) mit je fünf Punkten aus drei Spielen. Auch Christoph Bertschy hat schon fünf Punkte auf dem Konto, allerdings auch schon vier Spiele.
Eher einen Fehlstart hingelegt haben hingegen Genfs Superstürmer Teemu Hartikainen, EVZ-Verteidiger Niklas Hansson oder Lugano-Center Marco Müller, die nach drei Spielen allesamt noch punktelos dastehen. Und Genfs Meistergoalie Robert Mayer erlebt ebenfalls einen schwierigen Start in die Saison. Gegen Lausanne wurde er nach sechs Gegentoren und 34 Minuten ausgewechselt.