Die FIFA hat ein vorübergehendes Transferfenster für ausländische Spieler und Trainer bei Vereinen in Russland und der Ukraine geöffnet. Das Council hat am Montag entschieden, dass die Verträge mit ukrainischen Klubs automatisch bis zum Saisonende ausgesetzt sind und Spieler bei russischen Vereinen ihre Kontrakte einseitig bis zum 30. Juni aussetzen dürfen.
Die Suspendierung eines Vertrages bedeute, «dass Spieler und Trainer bis zum 30. Juni 2022 als vertragslos gelten und es ihnen daher freisteht, ohne irgendwelche Konsequenzen einen Vertrag mit einem anderen Verein zu unterzeichnen», teilte der Weltverband mit. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass diese Wechselfrist bis einschliesslich 7. April gilt. Ein Verein darf zudem maximal zwei Spieler verpflichten, die unter diese Ausnahmeregelung fallen.
Der Brasilianer Malcom (Zenit St.Petersburg) ist mit einem geschätzten Marktwert von 22 Mio. Euro der wertvollste Spieler der russischen Premier Liga. In der höchsten Liga der Ukraine ist es mit David Neres (20 Mio. Euro, Schachtar Donezk) ein Landsmann. Schweizer Fussballer stehen aktuell in keiner der beiden Nationen unter Vertrag. Umgekehrt beschäftigt der FC Basel mit Fedor Chalov einen Russen, der in den letzten zwei Partien drei Tore erzielt hat.
Mit dem Entscheid reagiert die FIFA auf die Situation ausländischer Spieler nach der Invasion Russlands in die Ukraine. «Die FIFA bekräftigt ihre Verurteilung der anhaltenden Gewaltanwendung Russlands in der Ukraine und fordert eine rasche Einstellung der Feindseligkeiten und die Rückkehr zum Frieden», hiess es in der Mitteilung.
Die FIFA und die UEFA hatten bereits zuvor alle russischen Mannschaften von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. In der Ukraine ruht der Fussball-Betrieb seit Beginn des Krieges. (ram/sda/dpa)