Vor einer Woche trennten sich Winterthur und Schaffhausen im Derby vor 9000 Zuschauern 1:1.Bild: keystone
Winterthur (57), Schaffhausen (56), Aarau (56): Die ersten drei der Challenge League sind vor den letzten vier Runden durch einen oder keinen Punkt getrennt. Ein derart spannendes Finish bahnte sich in den bisherigen 18 Saisons der Challenge League überhaupt noch nie an.
06.05.2022, 09:1127.05.2022, 15:14
Am ausgeglichensten war das Rennen im Unterhaus in der Saison 2006/07. Vier Runden vor Schluss waren damals Neuchâtel Xamax und Kriens an der Spitze gleichauf, die AC Bellinzona folgte mit drei Punkten Rückstand. Am Schluss stiegen die Neuenburger auf. Bellinzona überholte Kriens, scheiterte anschliessend aber in der Barrage am seinerzeit noch «unabsteigbaren» FC Aarau.
Von 2012/13 bis und mit 2017/18 wurden keine Barragen durchgeführt. In dieser Zeit verliefen die Entscheidungen um den Aufstiegsplatz fast immer deutlich. Die Ausnahme erlebte man im Frühling 2015, als Lugano vier Runden vor Schluss nur einen Punkt vor Servette lag. Die Tessiner zogen bis zuletzt auf sieben Punkte davon. Auch mit einem Punkt Rückstand wären sie aufgestiegen, denn Servette wurde nach jener Saison zwangsrelegiert.
Vaduz ist wohl weg vom Fenster
Der FC Vaduz liegt vor dem Finish dieser Meisterschaft sechs Punkte hinter Schaffhausen und Aarau. Ein solcher Rückstand ist in vier Runden noch wettzumachen. Aber um direkt oder via Barrage nach nur einer Saison in die Super League zurückzukehren, müssten die Liechtensteiner zwei der drei vor ihnen liegenden Mannschaften überholen – und dies erst noch mit einer zurzeit unvorteilhaften Tordifferenz.
Zu gut fürs Unterhaus: Randy Schneider wird nächste Saison wohl auch dann in der Super League zu sehen sein, wenn Aarau unten bleibt.Bild: keystone
Deshalb sind die Vaduzer Aussichten sehr schlecht. Und deshalb wird mit der grössten Wahrscheinlichkeit ein Klub – mindestens einer – ins Oberhaus zurückkehren, der schon lange nicht mehr dort anzutreffen war.
Aarau ist seit 2015/16 unterklassig, Schaffhausen seit 2007/08. Einen geradezu nostalgischen Wert hätte die Rückkehr des FC Winterthur, der seit 1985/86 im Unterhaus wohnt, unterbrochen bloss von der Saison 1998/99, als man gar in der 1. Liga kicken musste.
NLB-Legende wider Willen: Patrick «Böbi» Ramsauer (im Fallen) spielte über ein Jahrzehnt für Winterthur, aber nie in der höchsten Liga.Bild: keystone
Ein Auf und Ab bei jedem Klub
Alle drei Aufstiegsanwärter hatten unter der Saison ihre Durststrecken. Winterthur holte von Ende Oktober bis Anfang Dezember nur zwei Punkte aus fünf Spielen. Schaffhausen hatte zu Saisonbeginn eine schwierige Zeit. Der erste Sieg schaute erst in der 5. Runde heraus. Der FC Aarau schliesslich war auf dem besten Weg zum direkten Aufstieg, als er ab Anfang März in eine Baisse mit fünf Niederlagen in sechs Spielen geriet.
Die 33. Runde
Alle fünf Spiele finden heute Freitag statt.
19.30 Uhr: Winterthur-Thun, Schaffhausen-Kriens, Stade Lausanne-Xamax.
20.15 Uhr: Yverdon-Aarau, Vaduz Wil.
Der Formbarometer zeigt ein Hoch über dem Munot an. In den letzten fünf Runden gab Aarau sechs Punkte ab, Winterthur vier und Schaffhausen nur zwei. Andererseits hat Aarau als einziges der drei Teams in den letzten zwei Runden gewonnen. (ram/sda)
Die Restprogramme
1. Winterthur (57 Punkte/Tordifferenz +24):
h Thun, a Wil, h Neuchâtel Xamax, a Kriens.
2. Schaffhausen (56/+18): h Kriens, a Thun, h Aarau, a Stade Lausanne-Ouchy.
3. Aarau (56/+15): a Yverdon, h Stade Lausanne-Ouchy, a Schaffhausen, h Vaduz.
4. Vaduz (50/+5): h Wil, a Kriens, h Stade Lausanne-Ouchy, a Aarau.
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Barrage: Aarau
Sorry SH, viel zu wenig Zuschauer und Plastikrasen!
Aber Schaffhausen im A?