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EM 2024 Auslosung: Das sagt die Presse zur Schweizer Gruppe

02.12.2023, Hamburg: Fu
Die Schweiz spielt nächsten Sommer gegen Deutschland, Schottland und Ungarn. Bild: keystone

«Da können sogar wir weiterkommen!» – die (inter)nationale Presse zur Schweizer Gruppe

Seit Samstag stehen die Gruppengegner der Schweizer Nati an der EM in Deutschland fest. In der Schweiz freut man sich über das Duell gegen den grossen Nachbarn – und ist erleichtert über die als machbar geltende Gruppe. Und wie sieht es im Ausland aus? Eine kleine Presseschau.
03.12.2023, 08:1003.12.2023, 14:07
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Schweiz

«Tagesanzeiger»

«Endlich Deutschland!»

Der «Tagesanzeiger» schreibt, die Schweiz habe eine «nicht allzu schwere Gruppe» zugelost bekommen. Attraktiv sei die Gruppe vor allem auch deshalb, «weil die Schweizer endlich an einer Endrunde auf ihren grossen Nachbarn treffen».

«Dass es zum Duell mit dem Gastgeber erst im dritten Gruppenspiel kommt, auch das kann für die Schweizer von Vorteil sein. Weil die Deutschen entweder schon durch sind und mit einer Art B-Team antreten könnten. Oder weil sie dann unter unglaublichem Druck stehen werden, wenn sie am Heimturnier noch Punkte zum Weiterkommen brauchen. Nicht vergessen: Für den Achtelfinal kann auch Platz 3 reichen.»

«Blick»: «Deutschland, endlich!»

Der Blick titelt es praktisch gleich wie der «Tagi» und meint: Mit Deutschland in der Gruppe würde der Schweizer-EM-Traum wahr werden.

«Ausgerechnet die Gruppe A mit Deutschland. Zuerst gegen Ungarn und Schottland in Köln und dann gegen den Gastgeber in Frankfurt – erstmals an einem grossen Turnier seit der WM 1966. Was für ein Paukenschlag!»

SRF

Die Schweiz habe ein ebenso attraktives wie machbares Los erhalten, schreibt das SRF. Und weiter: «Die Ausgangslage in der Gruppe scheint offen zu sein. Während Gruppenkopf Deutschland auch unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann eine schwache Phase durchmacht, sind sowohl Schottland als auch Ungarn auf dem aufsteigenden Ast.»

Deutschland

Gastgeber Deutschland ist gemäss FIFA-Weltrangliste das schwächste Team aus dem ersten Topf. Nach einer unsteten Vorbereitung wurde Trainer Hansi Flick im September entlassen und durch Julian Nagelsmann ersetzt. Zum Duell mit den Deutschen kommt es für die Schweiz zum Schluss der Gruppenphase am Sonntag, 23. Juni, in Frankfurt.

So reagiert die deutsche Presse auf das Los:

«Bild»

Die Bild
Bild: screenshot bild.de

Die deutsche «Bild» zeigt sich selbstironisch und spielt auf die durchzogene Form der deutschen Elf an: Mit diesem Los könne sogar Deutschland weiterkommen. Die Boulevardzeitung blickt deshalb schon eine Runde weiter: Ab dem Achtelfinale könne es so richtig gefährlich werden – drohen doch als mögliche DFB-Elf-Gegner England, Italien und Spanien.

Eurosport: «Lösbare Aufgaben für die deutsche Nationalmannschaft»

Julian Nagelsmann habe erleichtert gelächelt nach der Auslosung, schreibt Eurosport und zitiert den deutschen Trainer mit den Worten: «Keine Todesgruppe, aber eine sehr gute.» Eurosport sieht es so: «Schottland, Ungarn und die Schweiz – es hätte wahrlich schlimmer kommen können für die schwer angeschlagene deutsche Fussball-Nationalmannschaft bei der Heim-EM.»

ZDF

«Seien wir ehrlich, es hätte wesentlich schlimmer kommen können: Fragen Sie mal die Franzosen, die es sicher mit Österreich und den Niederlanden zu tun bekommen werden.»

Nach dem Eröffnungsspiel gegen Schottland folge mit der Schweiz dann «das Duell zum Vorrunden-Abschlussball», schreibt der Zweite Deutsche Rundfunk:

«Es ist das EM-Premierenduell mit dem häufigsten Gegner in der langen DFB-Länderspielgeschichte. Im Nachbarland ist die Stimmung ähnlich vergiftet wie rund um den DFB-Campus. Zwar nur eine Niederlage auf dem Weg zur Euro (0:1 Rumänien), aber auch nur ein Erfolg (3:0 Andorra) in den letzten sieben Länderspielen.»

«Kicker»: Erfahrene Eidgenossen

Das Fussball-Magazin «Kicker» beschreibt die Gruppe A im Kurzporträt. Demnach sei die Gruppe «formstark, erfahren und mit viel Herz». Über die Schweiz schreibt der «Kicker»:

«Zum Abschluss der Vorrunde geht es für die DFB-Auswahl am 23. Juni in Frankfurt gegen die Schweiz, die zum sechsten Mal bei einer EM am Start sein wird. Die Eidgenossen gehörten in den vergangenen Jahren zu den Top-Teams in Europa, feierten einige beachtliche Siege (...)»

Schottland

In Schottland gibt es wenig über den Gruppengegner Schweiz zu lesen. Der Fokus liegt vielmehr auf Deutschland, gegen das die Schotten gleich am Eröffnungsspiel antreten dürfen. Vor den «widerstandsfähigen Schweizern» («The Scotsman») hat man Respekt, aber keine Angst.

Gegenüber der BBC sagte der schottische Trainer, Steve Clark, es sei schön, das Turnier zu eröffnen und bei diesem ersten Spiel dabei zu sein. Zur Gruppe A sagt Clark: «Ich glaube nicht, dass es wichtig war, wen wir bekommen würden, es würde sowieso spannend werden für uns.»

«Daily Record»

«Und schliesslich die Schweiz», schreibt der «Daily Record», «die in ihren letzten acht Spielen nur zwei Siege gegen Andorra verbuchen konnte.» Als «interesting fact» wird an ein Spiel in den 90er erinnert: «Der letzte schottische Sieg bei der Europameisterschaft gelang 1996 gegen die Schweiz. Ein Tor von Ally McCoist war der Siegtreffer in Birmingham, aber es reichte nicht für die Qualifikation der Schotten.» Und weiter:

«Obwohl sie (die Schweiz) bei grossen Turnieren in der Regel recht konkurrenzfähig sind, wird Schottland glauben, dass wir die Chance haben, den magischen McCoist-Moment von der Euro 96 zu wiederholen.»

(lak)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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nichtMc
03.12.2023 09:07registriert Juli 2019
Böse Zungen behaupten ja, dass die UEFA und die FIFA den Turniergastgebern lösbare Gruppen zuweisen…

Das kann ich mir bei solch seriösen Verbänden nicht vorstellen…
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N. Y. P.
03.12.2023 08:41registriert August 2018
Deutschland wird mit uns Kurzenprozess machen. Es liegt in ihrem Selbstverständnis, die Schweiz in wichtigen Spielen zu besiegen. Egal, ob sie gerade zur Schwäche neigen oder nicht.

Ich bin schlicht sprachlos. Alle reden von einer Traumgruppe. Habt ihr alle vergessen, dass wir grottenschlechten Fussball spielen. Dass die Spieler nicht hinter Yakin stehen. Dass Xhaka gegen Yakin intrigiert hat. Dass Tami nicht fähig ist, das Offensichtliche zu analysieren.

Nein Leute, kommt von eurer rosa Wolke runter. Wir werden nicht Europameister. Das Team, der Staff, alles abgeranzt.
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Jacques #23
03.12.2023 11:37registriert Oktober 2018
Deutschland bei der Heim WM oder EM als gutes Los zu bezeichnen, würde weder Frankreich, Brasilien, England, Argentinien noch Italien nicht mal ansatzweise in den Sinn kommen.

Der Schweiz aber schon.

Da setzt bei mir ein Stöhnen ein, aber ein deutlich anderes als das der gestrigen Auslosung.
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