Manuel Akanji und Gregor Kobel gehören auf ihrer Position jeweils zu den Top 3 der Bundesliga.bild: imago-images.de
«Kicker»-Rangliste: So viele Schweizer wurden noch nie berücksichtigt
Mit dem Spiel zwischen Tabellenführer Bayern München und Borussia Mönchengladbach beginnt am Freitag bereits die Rückrunde der Bundesliga. In der Winterpause war Zeit für eine erste Zwischenbilanz – und die zeigt, dass Schweizer Fussballer im nördlichen Nachbarland vor allem in der Defensive zu den dominierenden Spielern gehören.
Die Halbjahres-Bewertungen des Fachblatts «Kicker» sind längst Kult. Von den 21 Schweizer Bundesliga-Söldnern wurden sieben im Winter-Ranking der Saison 2021/22 berücksichtigt, bei anderen reichte es nur knapp nicht für eine Nominierung.
Der «Kicker» hat die Kategorien seines Ratings leicht angepasst. Seit letztem Jahr gibt es die drei Einstufungen «Weltklasse», «Internationale Klasse» und «Nationale Klasse». Dazu gibt es eine Liste mit Spielern, die es knapp nicht geschafft haben, sie sind in der Kategorie «Wer warum fehlt» gelistet.
Mit Gregor Kobel und Yann Sommer stellt die Schweiz den dritt- und den viertbesten Goalie der Bundesliga. Beiden wird «Internationale Klasse» attestiert, wobei Kobel im Kicker-Ranking – anders als in der Schweizer Nati – vor Sommer steht.
Wieder mal die Nummer 1: Bayerns Manuel Neuer.Bild: keystone
Weltklasse
Keiner
Internationale Klasse
Manuel Neuer (Bayern München)
Mark Flekken (SC Freiburg)
Gregor Kobel (Borussia Dortmund)
Der «Kicker» zu Kobel:
«Nicht wenige haben sich im Sommer gewundert, dass der BVB bei der Verpflichtung von Gregor Kobel trotz Corona-Sparzwängen 15 Millionen Euro für einen Torhüter lockermacht. Es war eine gute Investition, wie sich gezeigt hat. Der mit erst 24 Jahren jüngste Keeper in der Rangliste besticht mit einer beeindruckenden Physis, einem sehr guten Verhalten im Eins-gegen-eins und Rettungsaktionen ausserhalb des Strafraums, die in Dortmund unter Vorgänger Roman Bürki Seltenheitswert hatten. Wenn die Abwehr der Borussen wackelte, verhinderte Kobel häufig Schlimmeres.»
Bild: keystone
Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach)
Der «Kicker» zu Sommer:
«32 Gegentore musste Sommer in Gladbach einstecken, nur Greuther Fürth und Hertha BSC kassierten mehr Treffer. Dennoch verdiente sich der 33-Jährige das Prädikat internationale Klasse. Zum einen, weil er am schwachen Abschneiden des Traditionsvereins kaum Aktien hält, zum anderen, weil er im Nationaltrikot überzeugte und entscheidend zur geglückten WM-Qualifikation beitrug.»
Bild: keystone
Nationale Klasse
Stefan Ortega Moreno (Arminia Bielefeld)
Manuel Riemann (VfL Bochum)
Oliver Baumann (TSG Hoffenheim)
Peter Gulasci (RB Leipzig)
Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)
Innenverteidiger
Als besten Innenverteidiger der laufenden Saison kürt der «Kicker» den Freiburger Nico Schlotterbeck, dahinter hat nur Bayerns Niklas Süle ebenfalls «Internationale Klasse». Bester in der Sparte «Nationale Klasse» ist Manuel Akanji, der damit von Rang 8 auf Platz 3 springt. Im Gegensatz zum Sommer nicht mehr in die «Kicker»-Rangliste hat es Nico Elvedi geschafft. Eine Begründung liefert das Fachblatt unter «Warum wer fehlt» leider nicht.
Wird nächste Saison kaum noch in Freiburg spielen: Nico Schlotterbeck.Bild: keystone
Weltklasse
Keiner
Internationale Klasse
Nico Schlotterbeck (SC Freiburg)
Niklas Süle (Bayern München)
Nationale Klasse
Manuel Akanji (Borussia Dortmund)
Der «Kicker» zu Akanji:
«Der Dortmunder hat sich auf hohem Niveau stabilisiert, seine Aussetzer minimiert. Auch in der Schweizer Nati ist er Leistungsträger.»
Auf der defensiven Aussenbahn schaffen es gleich zwei Schweizer in die «Kicker»-Rangliste: Nati-Spieler Silvan Widmer sowie Ex-FCZ-Junior Cédric Brunner sind erstmals dabei. Nicht mehr aufgeführt wird dagegen Kevin Mbabu, der im Sommer noch zur «Nationalen Klasse» gehörte.
Hat als Kind wohl oft Speedy Gonzales geschaut: Alphonso Davies.Bild: keystone
Weltklasse
Keiner
Internationale Klasse
Alphonso Davies (Bayern München)
Nationale Klasse
Christian Günter (SC Freiburg)
Jonas Hector (1. FC Köln)
David Raum (TSG Hoffenheim)
Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen)
Benno Schmitz (1. FC Köln)
Silvan Widmer (Mainz 05)
Der «Kicker» zu Widmer:
«Der Schweizer EM-Fahrer legte in Mainz nach kurzem Sommerurlaub einen gelungenen Kaltstart hin und half sporadisch in der Innenverteidigung aus. Der 28 Jahre alte Routinier entwickelt rechts ein ordentliches Tempo, macht sich mit Vorlagen und Toren verdient.»
Bild: keystone
Angelino (RB Leizpig)
Thomas Meunier (Borussia Dortmund)
Piero Hincapie (Bayer Leverkusen)
Cédric Brunner (Arminia Bielefeld)
Der «Kicker» zu Brunner:
«Der 27-Jährige ist in Bielefeld unumstritten, spielt defensiv in Vierer- wie auch Dreierkette rechts. Mit stabilem Zweikampfverhalten und gutem Stellungsspiel gleicht er Tempodefizite aus, liess sich selbst durch Achillessehnenprobleme nicht aus dem Gleichgewicht bringen.»
bild: imago-images.de
Defensives Mittelfeld
Auch im defensiven Mittelfeld kriegen zwei Schweizer die Auszeichnung «Nationale Klasse». Zum einen Djibril Sow, der vom «Kicker» als fünftbester Sechser taxiert wurde. Zum anderen Denis Zakaria, der Gladbach spätestens im Sommer verlassen wird. Für beide ist es eine Rückkehr ins «Kicker»-Ranking: Sow wurde bereits im letzten Winter aufgeführt, Zakaria zuletzt im Sommer 2019.
Auf dem Feld stilsicherer als neben dem Rasen: Joshua Kimmich.Bild: keystone
Weltklasse
Keiner
Internationale Klasse
Joshua Kimmich (Bayern München)
Leon Goretzka (Bayern München)
Ellyes Skhiri (1. FC Köln)
Nationale Klasse
Nicolas Höfler (SC Freiburg)
Djibril Sow (Eintracht Frankfurt)
Der «Kicker» zu Sow:
«In der ersten Hälfte der Hinserie, als Frankfurt insgesamt noch grosse Probleme hatte, schwamm er mit. Beim Aufschwung der Hessen war er dann eine herausragende Figur. Mannschaftsdienlich, taktisch gut ausgebildet, laufstark. Der 24-Jährige beherrscht den Raum zwischen den Strafräumen und demonstrierte mit Wettbewerbs-übergreifenden drei Treffern Torgefährlichkeit.»
Bild: keystone
Robert Andrich (Bayer Leverkusen)
Dejan Ljubicic (1. FC Köln)
Florian Grillitsch (TSG Hoffenheim)
Denis Zakaria (Borussia Mönchengladbach)
Der «Kicker» zu Zakaria:
«Einer der wenigen, die bei Gladbach noch positiv in Erscheinung traten. Der 25-Jährige baute hinten raus zwar auch ab, hatte aber einen guten Start in die Saison, überzeugte mit Zweikampfhärte und Dynamik, spielte bisweilen auch als zentraler Mann in der Dreierkette. Er erkämpfte sich in der Schweizer Nationalmannschaft seinen Stammplatz zurück.»
Salih Özcan (1. FC Köln)
Dennis Geiger (TSG Hoffenheim)
Offensives Mittelfeld
Ob Thomas Müllers Leistungen «angesichts der überschaubaren nationalen Konkurrenz» für die Beförderung in die Weltklasse genügten, sei genau abgewägt worden, schreibt der «Kicker». Die interne Abstimmung sei zu einem eindeutigen Schluss gekommen: «Selbst aus dem überragend besetzten Kollektiv des FC Bayern ragt Müller noch heraus.»
Bild: keystone
Weltklasse
Thomas Müller (Bayern München)
Internationale Klasse
Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)
Christopher Nkunku (RB Leipzig)
Jude Bellingham (Borussia Dortmund)
Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach)
Marco Reus (Borussia Dortmund)
Nationale Klasse
Emil Forsberg (RB Leipzig)
Julian Brandt (Borussia Dortmund)
Mark Uth (1. FC Köln)
Lee Jae Sung (Mainz 05)
Aussenbahn offensiv
Branchenleader Bayern München dominiert beinahe nach Belieben. Leroy Sané wird als bester auf der Position gewertet – gerade auch deshalb, weil er nicht mehr nur Wert auf die Offensive legt. «Nun sprintet er häufig im höchsten Tempo zurück und gewinnt Bälle im Sinne der Mannschaft, ist gleich darauf im Vorwärtsgang voll mit dabei und nicht selten kaum aufzuhalten.» Nur Freiburgs Schlüsselspieler Vincenzo Grifo verhindert einen Bayern-Vierfachsieg in der Kategorie, denn direkt hinter ihm folgt schon der 18-jährige Jamal Musiala. Dessen Kicker-Notenschnitt von 2,39 war der beste überhaupt in der Vorrunde.
Sané feiert mit Gnabry und Coman.Bild: IMAGO / kolbert-press
Weltklasse
Keiner
Internationale Klasse
Leroy Sané (Bayern München)
Kingsley Coman (Bayern München)
Serge Gnabry (Bayern München)
Vincenzo Grifo (SC Freiburg)
Jamal Musiala (Bayern München)
Filip Kostic (Eintracht Frankfurt)
Moussa Diaby (Bayer Leverkusen)
Nationale Klasse
Patrick Wimmer (Arminia Bielefeld)
Stürmer
Die einzige Position mit zwei Spielern von Weltklasse-Format – natürlich handelt es sich dabei um die Torjäger Robert Lewandowski und Erling Haaland. Nicht mehr aufgeführt werden im Vergleich zum Sommer André Silva, der von Frankfurt nach Leipzig wechselte, der langzeitverletzte Stuttgarter Sasa Kalajdzic und Wolfsburgs Nicht-mehr-Knipser Wout Weghorst.
Haaland und Lewandowski im Direktduell Anfang Dezember.Bild: keystone
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Die beliebtesten Kommentare
Ziasper
03.01.2022 09:48registriert September 2017
Elvedi hat die beste Passquote und die beste Zweikampfquote der Bundesliga im 2021, wird aber nirgends berücksichtigt - lächerlich.
Zum Glück muss ich an der WM nicht zwischen Kobel und Sommer entscheiden. Kobel hat eine enorme Lernkurve hinter sich und Sommer ist noch lange nicht am Ende. Zum Glück haben wir 2 Torhüter auf diesem Niveau.
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Kobel hat eine enorme Lernkurve hinter sich und Sommer ist noch lange nicht am Ende.
Zum Glück haben wir 2 Torhüter auf diesem Niveau.
Für mich gehört Kimmich rein fussballerisch auch ins Format Weltklasse. Kenne keinen besseren 6er aussert vielleich Kanté