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Spektakuläre Kehrtwende – die Super League streicht die Playoffs wieder

BRU37 - - BRUSSELS, BELGIUM: Scottish supporters in kilt play football on the Grand Place - Grote Markt of Brussels, Tuesday 04 September 2001, on the day of the World Cup qualifying soccer match Belg ...
Mit Kilts hat das neue Schotten-Modell im Schweizer Fussball nichts zu tun.Bild: imago sportfotodienst

Spektakuläre Kehrtwende – doch keine Playoffs in der Super League

Ein halbes Jahr nach dem Entscheid für die Einführung von Playoffs in der Super League wird dieser wieder gekippt. Die 20 Teams der Swiss Football League wollen den Meister stattdessen künftig nach dem schottischen Modell finden.
11.11.2022, 12:0911.11.2022, 14:58
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Im Mai hatte die Swiss Football League eine Revolution beschlossen. Mit 16:4 Stimmen entschieden die Klubs, dass der Meister künftig in einem Final-Playoff ermittelt wird und dass die Teams auf den Rängen 3 bis 10 in Playoffs die weiteren Europacup-Teilnehmer unter sich ausmachen. Nun wurde dieser Beschluss mit 12:8 Stimmen rückgängig gemacht.

Besonders einer der vier Unterlegenen wollte diese Entscheidung nicht einfach so hinnehmen: Ancillo Canepa. Der Präsident des FC Zürich stellte den Antrag, die Modusänderung zu überdenken.

Die Medienkonferenz der Liga zum Entscheid.Video: YouTube/Keystone-SDA-ATS

Auch ein Sieg der Fankurven

Und so wurde heute in Bern noch einmal darüber abgestimmt. Viele Amtskollegen schienen sich in der Zwischenzeit genauer mit dem Playoff-Modus auseinandergesetzt zu haben. Und sie hörten die Stimmen ihrer Anhänger, die mit grosser Mehrheit engagiert gegen eine Änderung kämpften. Das Bündnis «Keine Playoffs im Schweizer Fussball» feiert den Entscheid deshalb auch mit dem Hinweis, dass die Basis eine Stimme habe, wenn es um die Zukunft des Sports gehe.

Im Vorfeld der Abstimmung wurde ein Graben zwischen den Teams der Deutschschweiz (pro Schotten-Modus) und jenen der Westschweiz und dem Tessin (pro Playoffs) augenscheinlich. Die meisten Klubs hatten schon vor dem Entscheid mitgeteilt, wie ihr Votum ausfallen wird.

Zwei Spiele mehr pro Saison

Unklar blieb lange die Haltung der Zürcher Grasshoppers und des FC Basel. Nötig war zur Abschaffung der Playoffs eine einfache Mehrheit, also mindestens ein 11:9. Bis zuletzt deutete sich ein 10:10 an. Kurz bevor die Liga den Entscheid der Generalversammlung bekanntgab, hatte dann der FCB mitgeteilt, er habe sich ebenfalls für das Schotten-Modell entschieden.

Nun tragen die neu zwölf Teams der Liga – diese im Mai beschlossene Aufstockung war unumstritten – drei Spiele gegen jeden anderen Gegner aus. Nach diesen 33 Partien wird die Liga in eine obere und eine untere Hälfte geteilt. In beiden tragen alle Teams jeweils ein Spiel gegen jedes andere aus. Somit werden neu 38 Meisterschaftsspiele ausgetragen, zwei mehr als bislang in der Zehner-Liga.

So funktioniert der Schotten-Modus.Video: YouTube/SRF Sport

Als Nachteil des schottischen Modus gilt der Fakt, dass die Mannschaften möglicherweise eine unterschiedliche Anzahl an Heimspielen haben. Sollte dies der Fall sein, wird dies jedoch bei der Spielplangestaltung in der Folgesaison ausgeglichen, so dass über zwei Saisons hinweg alle Klubs einen Schnitt von 19 Heimspielen haben. (ram)

Tiefere Hürden bei Aufstieg
An der Generalversammlung wurde auch die Anforderungen, die das Stadion eines Klubs in der Super League erfüllen muss, angepasst. Neu sind 5000 Plätze vorgeschrieben, weniger als bisher. Ein Aufsteiger darf die erste Saison in der Super League in einem Stadion bestreiten, das Challenge-League-tauglich ist. Der Antrag zu diesen Reglementsänderungen kam vom im Sommer aufgestiegenen FC Winterthur, der ihn gemeinsam mit dem FC Vaduz und dem FC Wil einreichte.
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103 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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OBJ
11.11.2022 12:16registriert September 2015
Danke Herr Canepa!
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Dr. Haggis
11.11.2022 12:43registriert August 2018
Die Kehrtwende ist gut. Trotzdem bleibt mir beim ganzen etwas hängen: Was sind das überhaupt für Club-Chefs die vor ein paar Monaten den Entscheid gefällt haben? Beschäftigen sie sich überhaupt im Voraus mit so wichtigen Geschäften? Steht bei allem stets das Geld an erster Stelle?
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TheCookieMonster
11.11.2022 12:16registriert September 2019
Die Vernunft hat gesiegt! Die richtigen Fussballfans von Genf bis St. Gallen und von Basel über Bern bis nach Lugano sind alle erleichtert! 😅
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