Im Mai hatte die Swiss Football League eine Revolution beschlossen. Mit 16:4 Stimmen entschieden die Klubs, dass der Meister künftig in einem Final-Playoff ermittelt wird und dass die Teams auf den Rängen 3 bis 10 in Playoffs die weiteren Europacup-Teilnehmer unter sich ausmachen. Nun wurde dieser Beschluss mit 12:8 Stimmen rückgängig gemacht.
Besonders einer der vier Unterlegenen wollte diese Entscheidung nicht einfach so hinnehmen: Ancillo Canepa. Der Präsident des FC Zürich stellte den Antrag, die Modusänderung zu überdenken.
Und so wurde heute in Bern noch einmal darüber abgestimmt. Viele Amtskollegen schienen sich in der Zwischenzeit genauer mit dem Playoff-Modus auseinandergesetzt zu haben. Und sie hörten die Stimmen ihrer Anhänger, die mit grosser Mehrheit engagiert gegen eine Änderung kämpften. Das Bündnis «Keine Playoffs im Schweizer Fussball» feiert den Entscheid deshalb auch mit dem Hinweis, dass die Basis eine Stimme habe, wenn es um die Zukunft des Sports gehe.
Unser Dank gilt heute all jenen, die sich in den vergangenen Wochen gegen die Einführung von Playoffs stark gemacht haben. Mit dem heutigen Entscheid ist die Sache klar: Die Basis des Schweizer Fussballs redet mit, wenn es um dessen Zukunft geht - das ist notwendig und gut.
— PLAYOFFS - NEIN NO NON (@PlayoffsNein) November 11, 2022
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Im Vorfeld der Abstimmung wurde ein Graben zwischen den Teams der Deutschschweiz (pro Schotten-Modus) und jenen der Westschweiz und dem Tessin (pro Playoffs) augenscheinlich. Die meisten Klubs hatten schon vor dem Entscheid mitgeteilt, wie ihr Votum ausfallen wird.
Unklar blieb lange die Haltung der Zürcher Grasshoppers und des FC Basel. Nötig war zur Abschaffung der Playoffs eine einfache Mehrheit, also mindestens ein 11:9. Bis zuletzt deutete sich ein 10:10 an. Kurz bevor die Liga den Entscheid der Generalversammlung bekanntgab, hatte dann der FCB mitgeteilt, er habe sich ebenfalls für das Schotten-Modell entschieden.
Nun tragen die neu zwölf Teams der Liga – diese im Mai beschlossene Aufstockung war unumstritten – drei Spiele gegen jeden anderen Gegner aus. Nach diesen 33 Partien wird die Liga in eine obere und eine untere Hälfte geteilt. In beiden tragen alle Teams jeweils ein Spiel gegen jedes andere aus. Somit werden neu 38 Meisterschaftsspiele ausgetragen, zwei mehr als bislang in der Zehner-Liga.
Als Nachteil des schottischen Modus gilt der Fakt, dass die Mannschaften möglicherweise eine unterschiedliche Anzahl an Heimspielen haben. Sollte dies der Fall sein, wird dies jedoch bei der Spielplangestaltung in der Folgesaison ausgeglichen, so dass über zwei Saisons hinweg alle Klubs einen Schnitt von 19 Heimspielen haben. (ram)