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Super League: Diese Erfahrungen machten andere Ligen mit dem Playoff-Modus

Rapids Leo Greiml ärgert sich in einem Duell mit Red Bull Salzburg.
Rapids Leo Greiml ärgert sich in einem Duell mit Red Bull Salzburg.bild: imago-images.de

Modus-Revolution – diese Erfahrungen haben andere Ligen mit dem Playoff-Modus gemacht

07.04.2022, 11:3508.04.2022, 07:43
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Die Schweizer Super League soll ab 2023 einen neuen Modus erhalten. Mit einem Playoff-Final um den Meistertitel und Playoffs im Kampf um die Europacup-Plätze.

Kein Novum in Europa – in vielen Ligen wird seit Jahren auf ein Playoff-System zurückgegriffen. In der italienischen Serie B und in der englischen Championship werden so beispielsweise die Aufstiegsplätze Nummer 2 und 3 ausgespielt. Und auch in ersten Ligen haben Playoffs längst Einzug gehalten: In Belgien, Dänemark und Österreich gibt es K.o.-Spiele um Europacup-Plätze.

Playoffs um den Meistertitel – wie in der Schweiz momentan geplant – gibt es bis anhin allerdings nur in der US-amerikanischen MLS, wo ein solcher Modus auch im Basketball, Eishockey und American Football zum Zuge kommt.

Playoffs sind aber nicht gleich Playoffs: Jede Liga hat ihren ganz eigenen Modus, fast nirgends wird mit dem gleichen Liga-System gespielt. Die positiven und negativen Erfahrungen sind aber dennoch fast überall gleich. Ein Blick in die Ligen mit ähnlichen Voraussetzungen wie die Schweizer Super League.

Österreich

Der Modus (seit 2018)

Die zwölf Bundesliga-Klubs treten in einer Doppelrunde gegeneinander an, danach wird die Liga in je 6 Teams geteilt und die Punkte werden halbiert. In der Meister- und der Qualifikationsgruppe folgen 10 weitere Runden. Danach stehen der Meister und der Relegationsteilnehmer fest. Für den Fünften (aber nicht für den Sechsten) der Meistergruppe und den Ersten und Zweiten der Qualifikationsgruppe folgt eine Playoffrunde, in dem der letzte Startplatz für die Conference League ausgespielt wird.

SALZBURG, AUSTRIA - MAY 24: Captain Jonatan Soriano of Salzburg celebrates with his team and the trophy for winning the Austrian Soccer Championship after the tipico Bundesliga match between RB Salzbu ...
Seit 2014 heisst der Meister in Österreich stehts RB Salzburg.Bild: Bongarts

Die Erfahrungen

Positiv:

  • Hochspannung früh in der Meisterschaft, da alle Mannschaften in die Meistergruppe wollen.
  • Mehr Dramatik und Spannung im Kampf um die Europacup-Plätze und den Abstieg durch die Punktehalbierung.
  • Attraktivere Spiele für die Teams der Meistergruppe.

Negativ:

  • Nicht sehr fair, dass der sechste der Meisterrunde nicht, dafür aber die zwei Bestplatzierten der Qualifikationsrunde um einen Europacup-Platz kämpfen können.
  • Nicht sehr fair, dass die Punkte halbiert werden
  • Leistungsgefälle wurde eher vergrössert als verringert, RB Salzburg ist Serienmeister geblieben.
  • Das Zuschauerinteresse in der Qualifikationsrunde schwindet jeweils massiv.

Schottland

Der Modus (seit 2001)

Nach 33 Spieltagen, in denen die 12 Teams je dreimal gegeneinander spielen, wird die Liga geteilt. Die zwei Sechser-Gruppen spielen noch einmal fünf Spiele um den Meistertitel oder den Abstieg. Die Punkte werden mitgenommen.

Rangers' Steven Davis, center, scores against Celtic during the Scottish Cup fourth round match at Ibrox, Glasgow, Scotland, Sunday April 18, 2021. (Jane Barlow/PA via AP)
Seit 1985 heisst der Meister in Schottland entweder Celtic oder Rangers.Bild: keystone

Die Erfahrungen

Positiv:

  • Drama in der Schlussphase der Meisterschaft, da alle Teams in die obere Tabellenhälfte kommen wollen.
  • Mehr Spannung im Titelkampf: Weil in den letzten fünf Spielen die besten Teams aufeinandertreffen, ist die Chance grösser, dass der Leader noch Punkte lässt.
  • Auch im Kampf um die Europacup-Plätze wird fast jedes Duell zu einem Sechs-Punkte-Spiel.

Negativ:

  • Nicht ganz fair, weil die Heim- und Auswärtsspiele sind nicht gerecht verteilt. Es kann vorkommen, dass ein Team drei Heimspiele gegen den gleichen Gegner hat und nur einmal auswärts antreten muss. Das widerspricht dem Grundgedanken einer Liga.
  • Viele Kehraus-Partien in der unteren Tabellenhälfte, wenn die Punktedifferenz nach 33 Spielen schon zu gross ist.

Dänemark

Der Modus (2016 bis 2020)

Die 14 Mannschaften spielten zunächst eine Doppelrunde, danach wurde die Liga geteilt. Die ersten sechs Teams spielten um den Meistertitel, dahinter wurden zwei Abstiegsgruppen mit je vier Teams eingeteilt, die zunächst in einer Doppelrunde gegeneinander antraten. Die Punkte wurden jeweils mitgenommen.

Die beiden Bestplatzierten spielten danach in einem Playoff die beste Mannschaft aus, die schliesslich gegen den Vierten der Meisterschaftsrunde einen weiteren Europa-League-Teilnehmer ermittelte. Die beiden Dritt- und Viertplatzierten spielten gegen den Abstieg, wobei der konkrete Modus praktisch von Jahr zu Jahr verändert wurde.

In Dänemark steuert der FC Kopenhagen auf den 13. Meistertitel in diesem Jahrtausend zu.
In Dänemark steuert der FC Kopenhagen auf den 13. Meistertitel in diesem Jahrtausend zu.bild: imago-images.de

Die Erfahrungen:

Positiv:

  • Hochspannung zum Saisonschluss an allen Ecken und Enden.

Negativ:

  • Der Modus war zu kompliziert und zu unübersichtlich. Ausserdem wurde der Spielplan durch die K.o.-Spiele künstlich aufgeblasen.
  • Die erhofften Einnahme-Steigerungen für die Klubs blieben aus.
  • Der Modus machte Manipulation möglich. 2017 verlor SönderjyskE am letzten Spieltag der Qualifikation absichtlich, um in die einfachere der beiden Abstiegs-Vierergruppen zu kommen.

Modus (seit 2020)

Wegen der negativen Erfahrungen wurde die Liga wieder auf zwölf Mannschaften reduziert. Es kommt ein ähnlicher Modus wie in Schottland zum Zug: Nach einer Doppelrunde wird die Liga aufgeteilt. Die ersten sechs Teams ermitteln den Meister, die anderen sechs Teams ermitteln zwei direkte Absteiger. Der Vierte der Meisterrunde spielt ausserdem ein Playoff um einen Europacup-Platz gegen den Ersten der Abstiegsrunde.

Belgien

Der Modus (seit 2020)

Auch in Belgien wurde der Modus in den letzten Jahren oft angepasst. Seit 2020 spielen wegen Corona wieder 18 statt 16 Mannschaften in der Division 1A. Diese treten zunächst in einer Doppelrunde gegeneinander an, danach wird die Liga geteilt und die Punkte werden halbiert. Die ersten vier Mannschaften spielen in der Meisterschaftsrunde erneut je zweimal gegeneinander und machen so den Titel untereinander aus.

Die Teams auf den Plätzen 5 bis 8 spielen im gleichen System um einen Playoff-Platz gegen den Vierten der Meisterrunde. Dort geht es dann um den letzten Europacup-Platz. Der Letzte der Hauptrunde steigt direkt ab, der Zweitletzte muss in die Relegation gegen den Zweiten der Division 1B.

Ohne Meisterschaftsrunde wäre Aufsteiger Union Saint-Gilloise bereits belgischer Meister.
Ohne Meisterschaftsrunde wäre Aufsteiger Union Saint-Gilloise bereits belgischer Meister.bild: imago-images.de

Der Modus (2016 bis 2020)

Vor der Corona-Pandemie spielten in der 16er-Liga sechs Teams mit halbierten Punkten um den Meistertitel und die Teams auf den Plätzen 7 bis 15 sowie drei Teams aus der Division 1B ohne mitgenommene Punkt in zwei Sechsergruppen und einem Playoff-Final um einen Platz im Europa-League-Playoff gegen den Vierten der Meisterschaftsrunde. Damals konnte sich also gar ein Team aus der zweiten Liga für einen Europacup-Platz qualifizieren.

Die Erfahrungen

Positiv:

  • Hochspannung zum Saisonschluss an allen Ecken und Enden.

Negativ:

  • Aufgeblasener Spielplan mit teils 40 Spielen pro Mannschaft und äusserst kompliziertes Liga-System.
  • Aufgerundete Punkte nach der Halbierung sorgen für Diskussionen.
  • Unfair, da gar Zweitliga-Teams sich für einen Europacup-Platz qualifizieren konnten.
  • Die erhofften Einnahme-Steigerungen für die Klubs blieben aus.
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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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anonymer analphabet
07.04.2022 12:00registriert April 2016
12 Teams, nach zwei Runden werden die Punkte verdoppelt. Anschliessend spielt Gruppe 1 gegen Gruppe 3 und Gruppe 2 gegen Gruppe 4. Nach zwei Runden werden die Punkte halbiert. Der erste muss sein bester Torschütze am letzten abgeben und alle anderen Teams müssen die Trainer untereinander tauschen.
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nickmiller
07.04.2022 14:59registriert März 2014
Als Schweizer Liga sollte man denselben Modus wie beim Schwingen einsetzen. Ein Kampfgericht soll entscheiden, wer gegen wen spielt. Und dann auch Noten verteilen, je nach Attraktivität des Spieles. So könnten langweilige 0:0 vermieden werden.
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Jakob Meier
07.04.2022 11:45registriert November 2020
12 -16 Teams könnte ich mich irgendwie anfreunden.
Playoff NEIN!
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