Servette trifft am Donnerstag zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase auf Slavia Prag. An die favorisierten Tschechen haben Trainer René Weiler und die Genfer gute Erinnerungen.
«Druck? Wenn wir das Glück haben, das erste Spiel in der Geschichte des Vereins in diesem Wettbewerb zu bestreiten, existiert er nicht.» René Weiler und Servette gehen mit grosser Vorfreude in das historische Spiel vom Donnerstag gegen Slavia Prag. Der tschechische Pokalsieger hat in der heimischen Liga 22 von 24 Punkten geholt. 2021 war er im Viertelfinal der Europa League und 2022 in der Conference League in der Runde der letzten Acht gestanden.
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— Servette FC (@ServetteFC) September 20, 2023
«Wir werden einer Mannschaft begegnen, die sehr physisch ist und viel Selbstvertrauen hat. Aber ich glaube an unsere Chancen», so Weiler. «Ich spüre, dass die Mannschaft Fortschritte macht. Ich glaube, dass sie in der Lage ist, zu agieren und nicht nur zu reagieren. Wir haben die Pflicht, dem Publikum etwas zu zeigen.»
Getragen von fast 20'000 Zuschauern wollen die Genfer den favorisierten Gegner überlisten. Auch wenn die Buchmacher Slavia Prag hinter der AS Roma auf den 2. Platz der Gruppe setzen, stimmen die bisherigen Aufeinandertreffen mit den Tschechen zuversichtlich. 2016 schaltete René Weiler, der damals Trainer von Anderlecht war, Slavia Prag in den Playoffs der Europa League aus.
15 Jahre zuvor warf Servette unter Trainer Lucien Favre die Prager in der ersten Runde des UEFA-Cups durch einen 1:0-Sieg im Hinspiel in Genf aus dem Wettbewerb (Rückspiel 1:1). Damals verfolgten nur 5286 Zuschauern die Partie. An diesem Donnerstag werden es viermal so viele sein, mit der geheimen Hoffnung, ein ähnliches Szenario wie am 20. September 2001 zu erleben, als die letzte grosse europäische Kampagne von Servette perfekt begann.
Nach Siegen über Saragossa und Hertha BSC Berlin war erst im Achtelfinal gegen das Topteam Valencia Schluss. Während sowohl die Nordspanier als auch die Deutschen mittlerweile in der 2. Liga aktiv sind und Valencia vergangene Saison nur mit viel Glück den Abstieg abwenden konnte, stehen in Genf wieder europäische Nächte an.
Der FC Lugano empfängt zum Auftakt der Conference League Bodö/Glimt. Da das Cornaredo den Anforderungen der UEFA nicht genügt, findet das Spiel in Zürich statt. An den Letzigrund haben die Norweger keine guten Erinnerungen. In der vergangenen Europa-League-Kampagne setzte es für Bodö/Glimt gegen den FCZ eine 1:2-Niederlage ab.
Während die Nordländer in den vergangenen Jahren zum Dauergast im Europacup avancierten und vor allem in der Saison 2021/22 für Furore sorgten, als sie auf dem Weg in den Conference-League-Viertelfinal unter anderen Celtic Glasgow und Alkmaar ausschalteten, sind europäische Spiele für Lugano ein seltenes Gut. Lediglich zweimal standen die Tessiner in der Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs. 2017 und 2019 war bereits nach der Vorrunde Schluss.
Auch diese Saison dürfte es für die Mannschaft von Mattia Croci-Torti ein schwieriges Unterfangen werden, die Gruppe zu überstehen. In der Favoritenrolle sind Brügge und Besiktas Istanbul. Wollen die Luganesi erstmals im Europacup überwintern, ist ein siegreicher Auftakt gegen Bodö/Glimt Pflicht. (abu/sda)