Neben der Dreiecksbeziehung von Robert Lewandowski, Bayern München und dem FC Barcelona bahnt sich ein weiteres Transfer-Sommerdrama an. Paris Saint-Germain plant die Zukunft offenbar ohne den brasilianischen Superstar Neymar und bietet diesen bei Europas Topklubs an. Was wir bislang darüber wissen.
Noch ist vieles im Gerüchtestadium und wenig konkrete Fakten sind vorhanden. Zuletzt hiess es von mehreren spanischen und französischen Medien, dass die Klubverantwortlichen von PSG Neymar und dessen Entourage informiert hätten, dass er in Paris keine Zukunft habe. Dies, obwohl der Vertrag des Brasilianers noch bis 2025 läuft. Auch Neymar sei einem Wechsel in diesem Sommer nicht abgeneigt, er sei unzufrieden mit seiner Situation und wie er bei PSG behandelt werde.
Nachdem Paris Saint-Germain vergangene Saison den Traum vom Gewinn der Champions League erneut frühzeitig begraben musste (Achtelfinal-Out gegen Real Madrid), hat Klubpräsident Nasser Al-Khelaifi Änderungen angekündigt. Trainer Mauricio Pochettino musste gehen und wird durch Nizzas Christophe Galtier ersetzt, auch Sportchef Leonardo wurde in die Wüste geschickt. Und bei den Spielern soll es ebenfalls Veränderungen geben.
Die Vertragsverlängerung mit Kylian Mbappé, der bis 2025 rund 25 Millionen Euro jährlich verdienen wird, bedeutet, dass er ab sofort der wichtigste Spieler bei PSG ist. Berichten zufolge wurden dem jungen Stürmer auch Mitspracherechte im Aufbau der Mannschaft zugestanden und der 23-Jährige störe sich angeblich genau wie die Klubbosse an Neymar. Dem Brasilianer werden Trainingsfaulheit und Disziplinlosigkeit nachgesagt.
«Ob Neymar geht? Ich kann nur sagen, dass wir von unseren Spielern in der nächsten Saison viel mehr erwarten. Alle müssen jeden Tag mindestens 200 Prozent geben», sagte Al-Khelaifi vor wenigen Tagen. Man müsse wieder demütig werden und sich anpassen, um Verletzungen zu verhindern. Letzte Saison fiel Neymar wegen einer Knöchelverletzung zwischen Dezember und Februar aus. Um den Umbruch zu schaffen, hat PSG Luis Campos als sportlichen Berater engagiert. Er soll nun auch einen Abnehmer für Neymar finden.
Vor einem Jahr hat Neymar noch eine Vertragsverlängerung bei PSG unterschrieben. Der Kontrakt läuft bis 2025 und bringt dem Brasilianer pro Saison rund 35 Millionen Euro ein. Das grosse Problem für PSG: Am kommenden Freitag, dem ersten Juli, verlängert sich der Vertrag mit dem Angreifer automatisch bis 2027.
Die Klubverantwortlichen seien bereits mit Neymars Vater zusammengesessen, der gleichzeitig auch sein Agent ist. So sei das brasilianische Lager einem Wechsel nicht abgeneigt, man habe sich aber darauf geeinigt, dass PSG den finanziellen Verpflichtungen in Neymars Vertrag auf jeden Fall nachkommen müsse. Die Gesamtsumme beläuft sich so auf rund 200 Millionen Euro. Stand jetzt sei deshalb ein Leihgeschäft für Paris die plausibelste Option, um Neymar loszuwerden.
Gemäss englischen Medienberichten hat PSG Neymar vor wenigen Tagen dem FC Barcelona für eine Summe von rund 50 Millionen Euro angeboten. Doch die Katalanen befinden sich immer noch in finanzieller Schieflage und ringen aktuell um Geld für eine Verpflichtung von Robert Lewandowski.
Aus der Premier League habe das neureiche Newcastle United sein Interesse angemeldet. Neymar soll den «Magpies» aber bereits klargemacht haben, dass er kein Interesse daran habe, zu ihnen zu wechseln. Ein Wechsel in die Premier League könnte trotzdem eine Möglichkeit sein. Der neue Chelsea-Besitzer Todd Boehly sei bereit, tief in die Tasche zu greifen, um sein Team für die kommende Saison zu verstärken. Und bei den «Blues» hat der Brasilianer mit Nationalmannschaftskollege Thiago Silva einen lauten Fürsprecher: «Wenn Neymar tatsächlich wechselt, muss er zu Chelsea kommen.»
Ebenfalls zum Kreise der Interessenten soll Juventus Turin gehören. Allerdings gibt es auch dort Zweifel, ob ein solcher Transfer finanziell überhaupt möglich wäre. Juve hat sich bereits die Dienste von Paul Pogba gesichert, der in Turin acht Millionen Euro pro Jahr verdienen soll. Klubpräsident Andrea Agnelli will sich da nicht auch noch die rund 35 Millionen jährlich von Neymar aufladen. (abu)