Dänemark qualifizierte sich souverän für die WM und will nun ein Zeichen setzen.Bild: keystone
17.11.2021, 14:1017.11.2021, 15:56
Das dänische Fussball-Nationalteam steht schon seit längerer Zeit als Teilnehmer der WM 2022 in Katar fest. Am Wochenende schlossen die Nordeuropäer eine starke Qualifikationskampagne mit 27 von 30 möglichen Punkten ab, einzig in der letzten Partie gegen Schottland gab es eine Niederlage.
Dennoch hält sich beim dänischen Verband die Vorfreude derzeit in Grenzen. CEO Jakob Jensen zeigte sich zwar hochzufrieden mit der Leistung des Teams, äusserte in einem Communiqué aber Kritik an Gastgeber Katar. «Der Verband steht der WM in Katar schon seit langem kritisch gegenüber», so Jensen. Nach dem Ende der Quali wolle man nun deshalb die Aufmerksamkeit nutzen, um sich für Änderungen in Katar einzusetzen.
Im Oktober wurde das al-Thumama-Stadion eröffnet, welches extra für die WM errichtet werden musste.Bild: keystone
So veröffentlichte der dänische Verband eine Liste mit Massnahmen, welche bewirken sollen, dass weiter auf die Missstände in Katar aufmerksam gemacht wird. Dabei wurden konkret folgende sechs Punkte genannt:
- Die Sponsoren werden ihren Platz auf der Trainingskleidung der Mannschaft zugunsten von Menschenrechts-Botschaften aufgeben.
- Die Sponsoren betreiben keine kommerziellen Aktivitäten in Katar – es sei denn, diese finden im Rahmen eines kritischen Dialogs statt.
- Der Verband wird seine Reisen nach Katar stark minimieren und sich nur an Aktivitäten in Katar beteiligen, die mit Sport zu tun haben oder politisch zur Verbesserung der Bedingungen für Wanderarbeiter beitragen können.
- Der Verband steht mit Fans und NGOs im Dialog, damit Zuschauer, welche vor Ort reisen wollen, über die Situation in Katar informiert sind, wenn der Ticketverkauf beginnt.
- Der Verband will den kritischen Dialog mit der FIFA und den Organisatoren in Katar fortsetzen und mit allen Mitteln daran arbeiten, die Rechte von Wanderarbeitnehmern zu verbessern und zu respektieren.
- Der Verband wird seine Hotelauswahl und andere Dienstleistungen in Katar kontinuierlich einer Prüfung unterziehen, um sicherzustellen, dass die geltenden Arbeitnehmerrechte respektiert werden.
Dänemarks CEO Jakob Jensen will ein Zeichen gegen die WM in Katar setzen. Bild: IMAGO / Ritzau Scanpix
Der dänische Verband betonte zudem, man setze sich schon seit sechs Jahren kritisch mit der WM in Katar auseinander. So habe man sich etwa mit diversen NGOs getroffen und sich mit der FIFA über die Problematik ausgetauscht.
Die WM in Katar steht vorwiegend deshalb in der Kritik, weil für den Neubau der Stadien eine Vielzahl an Gastarbeitern unter prekären Bedingungen und brütender Hitze im Einsatz stand. Wie der «Guardian» berichtet, sollen dabei in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6500 Arbeiter ums Leben gekommen sein. (dab)
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2022 in Katar: ARGENTINIEN – Frankreich 4:2 n. P.
quelle: keystone / manu fernandez
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