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Das erste Interview von Nati-Trainer Murat Yakin nach dem WM-Aus

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Murat Yakin äusserte sich erstmals nach dem WM-Aus.Bild: keystone
Interview

Nati-Trainer Murat Yakin: «Hätte gegen Portugal ohne Sommer und Schär spielen sollen»

Eine Pressekonferenz nach dem Aus: Danach nahm sich der Nati-Trainer die Zeit, um die WM und seine Arbeit zu analysieren. Jetzt spricht Murat Yakin erstmals und sagt, warum es ein Fehler war, Yann Sommer und Fabian Schär beim 1:6 gegen Portugal einzusetzen.
11.02.2023, 09:3111.02.2023, 09:31
François Schmid-Bechtel, Frankfurt / ch media
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Wenn sich Murat Yakin, Hansi Flick und Ralf Rangnick in Frankfurt begegnen, könnte man meinen, es sei bereits Fussball-EM. Die Nationaltrainer aus der Schweiz, Deutschland und Österreich sowie Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg treffen sich im Haus des Deutschen Fussball-Bundes, um mit angehenden Profitrainern zu diskutieren. Für uns ist es die Gelegenheit, erstmals nach der WM ein tiefgreifendes Gespräch mit Murat Yakin zu führen.

Nehmen Sie uns bitte nochmals mit auf die Reise jenes Abends, als die Schweiz im WM-Achtelfinal 1:6 gegen Portugal verloren hat. Wie haben Sie sich nach dem Spiel gefühlt?
Murat Yakin:
Ich war nicht trauriger, als wenn wir mit 0:1 verloren hätten oder erst im Penaltyschiessen ausgeschieden wären. Mein Credo lautet: Im Erfolgsfall nicht zu euphorisch, in der Niederlage nicht zu niedergeschlagen zu sein. Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf, denn ich weiss, dass die Spieler in der Nati immer gewillt sind, Vollgas zu geben. Das Aus hat sehr weh getan. Aber wir haben bis zu diesem Spiel sehr vieles richtig gemacht, seit ich Nationaltrainer bin.

Auffällig war, wie viele Spieler während der WM krank waren. Zu welchen Schlüssen sind Sie bei der Analyse gekommen?
Vielleicht hätten wir etwas defensiver kommunizieren und das Erreichen der Achtelfinals zum Ziel ausrufen können. Aber wäre das glaubwürdig gewesen, nachdem die Nati an der EM die Viertelfinals erreicht hat?

Eher nicht.
Eben. Und bis und mit dem Serbien-Spiel ist alles perfekt aufgegangen. Dann kommt der Moment, wo nur wenig Zeit bleibt, um den Achtelfinal vorzubereiten. Und dann stehen Spieler gegen Portugal auf dem Platz, die nicht ganz fit sind. Ich will ihnen das nicht vorwerfen, denn sie haben mit ihrer Bereitschaft einen grossen Willen gezeigt. Aber mir mache ich einen Vorwurf.

Welchen?
Ich hätte gegen Portugal auf die Spieler verzichten müssen, die nicht zu 100 Prozent einsatzbereit waren. Fabian Schär war schon nach 20 Minuten völlig ausgepumpt. Aber auch Yann Sommer litt noch an den Nachwirkungen der Grippe. Ich hätte diese Spieler schützen müssen.

Schützen heisst, nicht spielen lassen?
Ja. Ihre Motivation war, die Mannschaft auf keinen Fall im Stich zu lassen. Das ist grundsätzlich vorbildlich und lobenswert. Aber nach dem Spiel haben wir gesehen, dass Portugal 10 Kilometer mehr gelaufen ist als wir. Das ist eine riesige Differenz und lässt den Schluss zu, dass wir körperlich nicht bereit waren. Wir mussten gegen Portugal vier Spieler kompensieren: Silvan Widmer, der sich krank abgemeldet hat sowie Sommer und die beiden Innenverteidiger Schär und Elvedi, den ich auf der Bank liess.

Portugal's Raphael Guerreiro scores his side's 4th goal during the World Cup round of 16 soccer match between Portugal and Switzerland, at the Lusail Stadium in Lusail, Qatar, Tuesday, Dec.  ...
Raphael Guerreiro bejubelt seinen Treffer.Bild: keystone

Hätten Sie die Möglichkeit, die Zeit zurückzudrehen, würden Sommer und Schär gegen Portugal nicht in der Startformation stehen?
Es gibt kein Zurück. Erst recht nicht nach einem Spiel. Mein Fehler war, dass ich sie eingesetzt habe.

Führen Sie die ungenügende Laufleistung allein auf die fehlende Fitness zurück?
Das Spiel gegen Serbien nur vier Tage vor dem Achtelfinal hat sehr viel Kraft gekostet: physisch, mental und emotional. Genauso die Spiele gegen Kamerun und Brasilien. Ich habe es schon vor dem Portugal-Spiel gespürt, dass wir nicht mehr die gleiche Frische und die gleiche Spannung hatten wie noch in der Gruppenphase. Warum wir die Laufleistungen nicht mehr hingekriegt haben? Nun, wir müssen auch sehen, dass die Portugiesen überragend performten, viel mehr liefen als üblich.

Weil Cristiano Ronaldo nur Ersatz war?
Auch. Das war eine clevere Entscheidung von Trainer Fernando Santos. So hat er den Druck auf jene Spieler, die auf dem Platz standen, enorm erhöht. Erst recht auf Goncalo Ramos, der für Ronaldo stürmte und prompt drei Treffer gegen uns erzielte. Für ihn, aber auch für die anderen Spieler war es schlicht alternativlos, an die Leistungsgrenze oder sogar darüber hinauszugehen.

Portugal's Goncalo Ramos celebrates after scoring his his side's third goal during the World Cup round of 16 soccer match between Portugal and Switzerland, at the Lusail Stadium in Lusail, Q ...
Goncalo Ramos traf gegen die Nati gleich dreimal.Bild: keystone

An der WM 2018 kam es nach dem Serbien-Spiel auch zu einem extremen Leistungsabfall in der Nati. In Katar aber dachten wir, dass allein wegen des namhaften Gegners Portugal die Spannung hochgehalten werden kann.
Zwei Tage vor dem Portugal-Spiel spürte ich im Training bereits: Es harzt, die Luft ist ein Stück weit draussen. Und wenn du dann in einem solchen Spiel und gegen einen solchen Gegner nicht elf vollumfänglich fitte Spieler hast, kann es nicht gut kommen, weil man nicht mal in die Zweikämpfe kommt.

Kopf und Tank waren nach der Gruppenphase leer. Wie können Sie einer Wiederholung der Ereignisse entgegenwirken?
Es war nicht so, dass unser gesamtes Team nicht bereit war. Es betrifft Einzelne, die körperlich nicht mehr den Anforderungen genügten. Was wir aber noch besser beachten müssen, sind die äusseren Bedingungen. Beispielsweise wollten wir vom Staff wegen der Temperaturen am Abend trainieren. Die Spieler hingegen präferierten den Morgen. Das hat sich im Nachhinein nicht als richtig erwiesen.

Für Verwirrung sorgte nach dem WM-Aus, als Xherdan Shaqiri sagte, er hätte erst kurz vor Spielbeginn von der Systemumstellung von Vierer- auf Dreierabwehr erfahren. Sie dagegen sagten, die Massnahme mit dem Spielerrat besprochen zu haben.
Nach dem Ausfall von Silvan Widmer habe ich mich länger mit den Defensivspielern beraten. Dabei kamen wir zum Schluss: Warum nicht mit Dreierkette? Später involvierte ich auch Djibril Sow und Remo Freuler in die Überlegungen. Danach informierte ich den Rest des Teams.

Wie irritierend ist es, wenn Spieler wie Seferovic das WM-Aus einzig mit der Taktik begründen und so quasi Sie zum Sündenbock machen?
Das irritiert mich nicht, da stehe ich drüber. Ich komme auf Seferovic zurück, will aber erst noch auf Nico Elvedis Aussage eingehen.

Bitte.
Wir hatten vier Spieler mit starken Grippesymptomen.

Welche?
Sommer, Schär, Elvedi und Widmer. Wir hatten aber auch mit Xhaka, Rodriguez, Köhn, Frei, Shaqiri und Okafor Spieler, die während des Turnierverlaufs etwas angeschlagen waren. Schär und Elvedi konnten beim Abschlusstraining nur die Hälfte der Hälfte absolvieren.​

War Schär die bessere der zwei schlechten Möglichkeiten für das Portugal-Spiel?
Wenn Sie so wollen? Ja, weil Schär und Akanji gegen Serbien schon die Innenverteidigung gebildet haben. Elvedi räumte am Abend vor dem Spiel ein, dass er sich etwas schlapp fühlt

Elvedi sagte, er wäre gegen Portugal einsatzbereit gewesen.
Die Wahrnehmung des Spielers ist nicht immer deckungsgleich mit der Realität. Wenn ich sehe, dass Schär in der Pause kaum noch Luft kriegt und nur noch auf dem Massagetisch liegt, ist doch klar, dass es Elvedi, der an der gleichen Krankheit litt, keinen Deut besser gegangen wäre. Aber ich nehme es ihm nicht übel, dass er unbedingt spielen wollte und enttäuscht darüber war, untätig zuschauen zu müssen, wie wir uns von der WM verabschieden.

Und Seferovic?
Er hat mir drei oder vier Tage später geschrieben, er verstehe die Polemik nicht, weil er es nicht in dieser Art und Weise gesagt habe. Ich aber habe nicht mitbekommen, was geschrieben wurde. Ich interpretiere seine Nachricht so, dass er mit seiner Kommunikation nicht zufrieden ist. Deshalb taxiere ich seine Aussage nicht als Angriff auf mich.

Switzerland's forward Haris Seferovic, left, and Switzerland's head coach Murat Yakin, right, attend a open training session of Swiss national soccer team in preparation for the FIFA World C ...
Haris Seferovic (links) wird auch in Zukunft von Murat Yakin (rechts) nominiert werden.Bild: keystone

Seferovic, Elvedi, Shaqiri – es gab etliche Misstöne nach dem Portugal-Spiel und mehr oder weniger versteckte Kritik an Ihnen.
Nico Elvedi wäre definitiv nicht fit gewesen.

Aber er behauptete es.
Am Vorabend des Spiels sagte er dem Physio aber, dass er nicht ganz fit sei. Lassen Sie mich etwas ausholen.

Bitte.
Auf dem Flug zurück aus Katar spürte ich die ersten Symptome. Drei, vier Tage war ich danach ziemlich krank. Mit den richtigen Medikamenten aber kam ich wieder problemlos die Treppe hoch, aber fit war ich deswegen nicht. Ich kann nachvollziehen, dass die Spieler ihren guten Willen zeigen und unbedingt spielen wollen, sofern sie sich – etwas überspitzt – auf den Beinen halten können.

Sie nehmen den Spielern die teils irritierenden Aussagen nicht übel?
Nein, überhaupt nicht.

Andere Trainer lassen sich solche Aussagen nicht gefallen, weil sie einen Autoritätsverlust befürchten.
Ich funktioniere anders, lösungsorientiert. Ich will Aussagen von adrenalingetränkten Spielern nicht zu stark gewichten. Erst recht nicht, wenn sie wenige Augenblicke zuvor eine äusserst heftige Enttäuschung hinnehmen mussten. Es gibt wichtigere Dinge, die wir anschauen müssen.

Zum Beispiel?
Im medizinischen und athletischen Bereich müssen wir uns steigern. Einerseits haben wir die Auswirkungen und Gefahren der Temperaturunterschiede zwischen Aussen- und Innenräumen, die vielerorts auf 17 Grad runtergekühlt wurden, unterschätzt. Andererseits kann es nicht sein, dass ich in einem WM-Achtelfinal zwei Spieler für die Startformation nominiere, die nicht vollumfänglich fit sind, weil mir präzise Daten oder Informationen fehlen.

Typisch für Sie als Trainer ist Ihr Mut. Warum hat Sie dieser verlassen? Warum haben Sie gegen Portugal nicht auf Spieler gesetzt, die in der Hierarchie nicht so weit oben stehen, dafür aber einsatzfähig waren.
Aha, Yann Sommer draussen lassen?

Warum nicht?
Wenn ich ihm im Abschlusstraining in die Augen schaue und frage, ob alles okay sei für morgen und mir ein 34-jähriger, gestandener Mann, der seinen Körper sehr gut kennt, antwortet, es gebe kein Problem, dann ...

... hören Sie vielleicht, was Sie hören wollen?
Nein. Wenn ich rechtzeitig relevante Informationen habe, handle ich kompromisslos. Aber irgendwann kommt für einen Trainer der Zeitpunkt, an dem er sich nicht mehr mit der Frage beschäftigen sollte, wer einsatzbereit ist und wer nicht. Irgendwann geht's um Taktik und Matchplan. Der Trainer muss dann im Kopf mit jenen Spielern das Spiel spielen, für die er sich entschieden hat. Natürlich, hätte Sommer oder ein anderer Spieler am Morgen vor dem Spiel gesagt, er fühle sich nicht gut, hätte ich die Mannschaft umgestellt. Aber das war nicht der Fall.

Weil Sie nur zwei gelernte Aussenverteidiger nominierten, machten Sie sich angreifbar. Und dann fält gegen Portugal mit Silvan Widmer ausgerechnet ein Aussenverteidiger aus.
Ich habe immer betont: Das Momentum ist entscheidend für das WM-Aufgebot. Exakt dieses Momentum hat gegen Lotomba und Mbabu gesprochen, weil sie vor der WM im Klub nicht – oder aus meiner Sicht nicht gut genug – gespielt haben. Hingegen habe ich hervorragende Darbietungen von Edimilson Fernandes bei Mainz gesehen, der dazu noch polyvalent ist. Und mit dem System kann man ja auch noch steuern, welche Spielertypen es braucht oder nicht.

Es hiess bald einmal, Sie bestraften Lotomba und Mbabu für einen verpassten Zapfenstreich mit der Nichtnomination.
Das ist Blödsinn. Nach drei Niederlagen in der Nations League wollte ich letzten Sommer ein Zeichen setzen. Darum verzichtete ich für ein Spiel auf Lotomba und Mbabu, die in der Tat an einem Abend zu lange gepokert haben. Das war aber eine einmalige Massnahme und hat nichts mit der Nichtnomination zu tun. Ihre Leistungen im Klub stimmten für mich nicht. Weshalb sollte ich sie für die WM aufbieten?

Um die Romands zu besänftigen. In der welschen Presse wurde nach der WM massiv Stimmung gegen Sie gemacht. Es wird behauptet, Sie hätten etwas gegen welsche Spieler.
Die besten Spieler, die ich aufbieten kann, sind dabei. Egal wie sie aussehen, welche Sprache sie sprechen, woher sie kommen.

Was macht die harsche Kritik aus der Westschweiz mit Ihnen?
Nicht viel. Als ich mal im ersten Saisonspiel mit dem FC Basel 1:8 in Sion verlor, klopften mir auch nicht viele Menschen auf die Schulter. Es gibt so Spiele, in denen nichts so funktioniert, wie man das geplant hat. Aber das ist für mich weder ein Grund, mich zu verkriechen noch alles schlecht zu reden. Zur Erinnerung: Mit dem FC Basel wurden wir damals trotzdem Meister.

Was halten Sie davon, wenn Sascha Ruefer auf SRF fordert, Granit Xhaka als Captain abzusetzen?
Granit unser Captain, unbestritten im Team und im Staff. Ruefers Kritik geht mir zu weit. Ich werte sie auch als Angriff auf mich, weil ich entscheide, wer unser Captain ist. Es ist gut, dass nicht er als Kommentator bestimmen kann, wer Captain der Nati ist. Und es ist auch gut, dass nicht ich als Nati-Trainer bestimmen kann, wer unsere Spiele beim Schweizer Fernsehen kommentieren soll.

Sie könnten fordern: Nehmt Ruefer das Mikrofon weg?
Nein, das ist auch nicht meine Aufgabe. Aber ich lasse mir nicht vorschreiben, wen ich zum Captain bestimmen soll. Das würde zu weit gehen.

Trotzdem: Man arbeitet ein halbes Jahr auf das Spiel gegen Serbien hin, aber Xhaka sorgt prompt wieder mit Provokationen für Schlagzeilen.
Das ist typisch für Spieler, die die Nummer 10 tragen und Linksfüsser sind. Ich habe ja so einen Typen in der eigenen Familie (Red., sein Bruder Hakan). Hätte man solche Spieler nicht, müsste man sie erfinden. Wegen Typen wie Granit oder früher Hakan gehen die Leute ins Stadion. Und wegen Typen wie Granit und Hakan habt ihr so viele gute Geschichten. Ja, sie polarisieren, aber sie gehen auf dem Platz und teamintern eben auch als Leader einer Mannschaft voran. Und solche Typen machen den Job des Trainers noch ein bisschen spannender, als er eh schon ist, weil diese Typen eine Herausforderung sind.

Switzerland's midfielder Granit Xhaka celebrates the victory and the qualification with the shirt of Switzerland's midfielder Ardon Jashari after the FIFA World Cup Qatar 2022 group G soccer ...
Granit Xhaka jubelte nach dem Sieg gegen Serbien im Trikot von Ardon Jashari.Bild: keystone

Aber für Sie ist es eine Sisyphusarbeit.
Von wegen. Was glauben Sie, was ich seit 44 Jahren mit Hakan mache? (Lacht.) Granit ist ein Leader-, ein Willens-, ein Siegertyp. Von solchen Typen kann man nicht erwarten, dass sie sich in jeder Situation wie Messdiener verhalten.

Xherdan Shaqiri spielte eine sehr ordentliche WM. Aber fitter wird er wohl nicht. Wie sehen Sie seine Zukunft?
Mit Xherdan bin ich sehr zufrieden. Er war in zwei Partien an allen unseren Toren beteiligt. Er hat an der WM gezeigt, dass er auch ohne Spielpraxis auf höchstem Niveau ein Unterschiedsspieler sein kann. Um ihn mache ich mir keine Sorgen. Er ist nach wie vor sehr wertvoll für uns.

Gibt es Spieler, die angedeutet haben, dass Sie der Nati nicht mehr zur Verfügung stehen? Beispielsweise Seferovic?
Nein. Seferovic hat eben den Klub gewechselt. Falls er nun wieder häufiger spielt, wird er weiter ein Kandidat bleiben.

Wie stufen Sie den Wechsel von Yann Sommer zu Bayern München ein? Machen Sie sich Sorgen, dass er in der nächsten Saison auf der Ersatzbank landet, wenn Manuel Neuer wieder fit ist?
Wir wissen schon länger, dass Yann offen ist für eine neue Herausforderung. England und Spanien standen zur Diskussion. Aber bei den ganz grossen Klubs hat sich offenbar nichts ergeben. Ich finde es für ihn grandios, dass er diesen Schritt doch noch machen kann. Das bringt ihn nochmals auf eine nächste Stufe. Und wer von beiden später auf der Ersatzbank landet, kann jetzt niemand wissen.

05.02.2023, Niedersachsen, Wolfsburg: Fu�ball: Bundesliga, VfL Wolfsburg - Bayern M�nchen, 19. Spieltag, Volkswagen Arena. M�nchens Torh�ter Yann Sommer schl�gt ab. Foto: Axel Heimken/dpa +++ dpa-Bild ...
Yann Sommer steht nun im Kasten von Bayern München.Bild: keystone

Sie haben nun knapp eineinhalb Jahre vor sich, in denen Sie nur verlieren können. Denn in der Gruppe mit Rumänien, Kosovo, Israel, Belarus und Andorra wäre alles andere als die Qualifikation für die EM 2024 ein Desaster.
Das ist so. Aber wir müssen neue Ansätze kreieren, die Rolle des Gejagten annehmen und ihr gerecht werden. Auch ich werde nicht mehr der gleiche sein wie vor eineinhalb Jahren.

Wie werden Sie sich ändern?
Wenn sich eine Mannschaft entwickeln soll, muss sich auch der Trainer entwickeln. Und bevor ich neue Ansätze implementiere, muss ich erst an mir selbst arbeiten. Mehr dazu will ich aber nicht verraten.

Wie gross ist die Gefahr, dass die Spieler diese Qualifikation auf die leichte Schulter nehmen?
Die Gruppe ist machbar, aber nicht einfach. Das werde ich den Spielern klarmachen. Und ich denke, dass wir die Konkurrenzsituation im Team verschärfen werden, die jungen Spieler noch mehr Druck erzeugen werden, auch um die Spannung im Team hochzuhalten.

Hatten Sie nach dem 1:6 gegen Portugal die Schnauze voll von Fussball?
Ich hatte erst geplant, in Katar zu bleiben, um ein paar Spiele zu schauen. Aber ich fühlte mich ausgelaugt. Ausserdem war es gut, dass ich mit der Mannschaft zurückgeflogen bin. So konnte ich noch ein paar wichtige und gute Gespräche führen.

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Die Schweizer in der Bundesliga 2022/23
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Die Schweizer in der Bundesliga 2022/23
Yann Sommer: 34 Jahre, Torhüter, FC Bayern (seit 2023), 272 Bundesligaspiele (Stand: 19.01.2023).
quelle: keystone / hannibal hanschke
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41 Kommentare
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Sibonet
11.02.2023 10:15registriert Oktober 2021
Gutes und sehr ehrliches Interview von Murat. Chapeau!
Seien wir doch ehrlich, kaum einer von uns würde an einer WM wegen einer Erkältung, ein Spiel verpassen wollen. Das mit der Kälte- und Wärmezonen finde wirklich eine sehr schlechte Vorbereitung. Man hätte den Spielern halt auch sagen sollen, nehme Schals mit, Mützen und wenn ihr nicht ganz fit seid zieht Masken an. Aber mir ist auch klar, dass das wohl zu viel des Guten gewesen wäre. Trotzdem weiter so Muri.
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Therealmonti
11.02.2023 12:42registriert April 2016
Die Aussagen von Murat Yaki8n bestätigen meine Meinung: Er ist der richtige Coach für die Nati.
Bravo, Muri! Du stehst zu Deinen Fehlern und bleibst Dir selber treu.. Das macht Dich noch stärker. Ich wünsche Dir noch viele Erfolge mit der Nati.
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