Ständig harte Ohrfeigen zu kassieren, ist schlecht für die Gesundheit. Um es mit Louis de Funès zu sagen: «Nein! Doch! Ohh!»
Was für den guten Menschenverstand schon längst ersichtlich war, ist nun auch wissenschaftlich nachgewiesen: Der Trendsport Slap-Fighting (Ohrfeigen-Wettkampf) ist schlecht für die Gesundheit – insbesondere die des Hirns.
Eine Studie der University of Pittsburgh School of Medicine – die erste medizinische Studie zu diesem Thema – zeigt auf, dass es nach rund der Hälfte aller Schläge bei den Getroffenen zu möglichen Hirnschäden, genauer gesagt zu symptomatischen Anzeichen einer Gehirnerschütterung, kommt. Insgesamt sollen gar 80 Prozent aller Teilnehmenden am Ende ihrer Kämpfe Anzeichen einer Gehirnerschütterung aufweisen.
Ärzte warnten schon lange vor den gesundheitsschädlichen Folgen der Sportart, die vor allem in den sozialen Medien beliebt ist. Um herauszufinden, wie gross die Gefahr auf Hirnschäden ist, haben die Autoren der Studie Videos solcher Ohrfeigen-Wettkämpfe angeschaut und insgesamt 333 unterschiedliche Schläge analysiert. Dabei seien sichtbare Anzeichen von Gehirnerschütterungen von verminderter Aufmerksamkeit bis hin zu komplettem Verlust der Reaktionsfähigkeit aufgetreten.
Das sei vorwiegend für die zukünftige Gesundheit der Teilnehmenden besorgniserregend. «Klinisch kann sich eine Gehirnerschütterung auf unterschiedliche Weise äussern, aber jede kann zu kurz- oder langfristigen Beeinträchtigungen und sozioökonomischen Problemen führen», erklärt Neurochirurg Nitin Agarwal, Autor der Studie. Als Mediziner mit einer Leidenschaft für den Kampfsport sei er nach wie vor besorgt über die Häufigkeit offenkundiger Anzeichen einer Gehirnerschütterung bei Slap-Fightern.
Sein Team arbeitet nun an der Messung der physischen Auswirkung eines durchschnittlichen Schlages in solchen Wettkämpfen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, künftig Teilnehmer, Organisatoren und Ärzte bei solchen Events besser zu informieren und für verbesserte Sicherheitsvorschriften zu sorgen.
Besser für die eigene Gesundheit wäre es, solche Wettkämpfe einfach sein zu lassen.