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Simulanten im Fussball sollen endlich bestraft werden.

Belgium's Dries Mertens, left, is tackled by Panama's Blas Perez, second right, during the group G match between Belgium and Panama at the 2018 soccer World Cup in the Fisht Stadium in Sochi ...
Dries Mertens bei der Arbeit. Ohne gegnerische Einwirkung sinkt er zu Boden.Bild: AP/AP
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Ein paar Simulanten machen den Fussball kaputt und keiner hat Mut, etwas zu unternehmen

Das Weicheier-Image bleibt dem Fussball erhalten. Weil auch die WM-Ausgabe 2018 nicht frei von Schwalben und Simulationen ist und weder die Schiedsrichter noch die FIFA den Mut haben, die Spieler für ihr beschämendes Verhalten zu bestrafen.
20.06.2018, 18:4621.06.2018, 10:09
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Da sitzen sie zuhause auf ihrer Couch und haben es sich gemütlich gemacht. Hinz und Kunz nehmen sich während der WM mal wieder Zeit, um Fussball zu schauen. Danach wissen sie wieder, weshalb sie das sonst nie machen. 

Das Anti-Fussball-Mantra, dass es sich bei den «Tschüttelern» nur um tätowierte, aufwändig frisierte Weicheier handelt, hat nämlich mal wieder Hochkonjunktur.

Eigentlich ist diese WM super, da kann ich meinem Kollegen Ralf Meile nur beipflichten, der schon am Samstag bilanzierte:

Wären da nicht diese paar Kandidaten, die den schönen Sport kaputtmachen. Geben wir den Kandidaten Namen und nennen sie Dries Mertens, Ismaila Sarr und Pepe. 

Alle haben sie mit erbärmlichen Schauspieleinlagen versucht, den Schiedsrichter zu täuschen und Penaltys respektive eine Karte für den Gegner zu provozieren. 

Animiertes GIFGIF abspielen
Ismaila Sarr verliert den Kampf gegen die Schwerkraft. 
Pepe spielt gegen Benatia den sterbenden Schwan.Video: streamable

Immerhin ist keiner der Genannten für seine Einlage belohnt worden. Aber leider auch nicht bestraft. Dass es Spieler immer wieder mit den miesen Schwalben versuchen, hängt auch mit den Schiedsrichtern – die sonst einen super Job machen –zusammen. Weshalb in aller Welt sich keiner der Unparteiischen traut, einen entlarvten Simulanten zu verwarnen, bleibt mir ein Rätsel.

epa06821838 Maciej Rybus (C) of Poland and Ismaila Sarr of Senegal react during the FIFA World Cup 2018 group H preliminary round soccer match between Poland and Senegal in Moscow, Russia, 19 June 201 ...
Maciej Rybus hat die Schnauze nach Sarrs Schwalbe gestrichen voll.Bild: EPA/EPA

Immer wieder haben die Schiedsrichter die Spieler zwar ermahnt, eine Karte hat es dafür aber in keinem der Fälle gegeben. Obwohl es im Regelbuch eigentlich unmissverständlich festgehalten ist. 

«Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er versucht, den Schiedsrichter z. B. durch das Vortäuschen einer Verletzung oder eines Fouls (Schwalbe) zu täuschen (Simulieren).»
Auszug aus den Spielregelnquelle: IFAB (International Football Association Board)

Die Schiedsrichter sind nicht die einzige und vor allem nicht die oberste Instanz. Hier ist die FIFA gefragt. In Zeiten, in denen wir den Videobeweis haben, sollte es auch möglich sein, Spieler nachträglich zu sperren. Unabhängig davon, ob Schwalben funktionieren oder nicht. Alleine der Versuch muss bestraft werden – am besten mit drakonischen Spielstrafen. 

In der englischen Premier League ist dies bereits der Fall. Da wurden in dieser Saison bereits verschiedene Spieler für Schwalben nachträglich vom Verband gesperrt. 

Wenn die FIFA ihren Fussball tatsächlich schützen will, muss sie sich eher früher als später dem englischen Vorbild anschliessen. Denn noch sitzen Hinz und Kunz zuhause auf ihrer Couch, schauen während der WM Fussball und müssen feststellen, wie verweichlicht dieser Sport geworden ist. Und sie liegen damit noch nicht mal falsch. 

Quentin erklärt's für euch:

Video: watson/Quentin Aeberli, Emily Engkent

Die besten Bilder der Fussball-WM 2018 in Russland

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Die besten Bilder der Fussball-WM 2018 in Russland
Überglücklich im strömenden Regen: Der frischgebackene Weltmeister feiert mit dem Pokal.
quelle: epa/epa / facundo arrizabalaga
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58 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bobby Sixkiller
20.06.2018 19:23registriert Oktober 2017
Nicht zu vergessen: Neymar! Er wurde zwar schon ab und zu getroffen, aber die Heulerei und das übertriebene rollen auf dem Rasen sind genau so unerträglich. Auch die Spieler, welche ständig Karten fordern mit dieser typischen Geste, gehen mir gehörig auf den Wecker!
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Gar Ma Nar Nar
20.06.2018 19:06registriert Oktober 2017
Wieso Spieler wegen Verletzungsverdacht nicht vom Platz schicken wenn sie länger als 30s rumliegen? Erst bei det nächsten Standardsituation (Einwurf, Freistoss etc) wieder rein lassen. Das würde keinet mehr machen es sei denn er ist wirklich verletzt.

Oder einfach weiterspielen und liegen lassen wie es oft im rugby gemacht wird. Auch hier wird ein faker entweder schnell selber aufstehen oder die kameraden geben ihm einen tritt in arsch weils sonst 10 gegen 11 ist.

Gäbe auf jeden Fall mehrere einfache Lösungen.
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Kunibert der Fiese
20.06.2018 18:50registriert März 2016
Du hast bei der auflistung der schauspieler ramos vergessen. Zwar noch nicht an dieser WM, aber sonst gerne einer der austeilt und nicht einstecken kann.
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