Dries Mertens bei der Arbeit. Ohne gegnerische Einwirkung sinkt er zu Boden. Bild: AP/AP
Das Weicheier-Image bleibt dem Fussball erhalten. Weil auch die WM-Ausgabe 2018 nicht frei von Schwalben und Simulationen ist und weder die Schiedsrichter noch die FIFA den Mut haben, die Spieler für ihr beschämendes Verhalten zu bestrafen.
Da sitzen sie zuhause auf ihrer Couch und haben es sich gemütlich gemacht. Hinz und Kunz nehmen sich während der WM mal wieder Zeit, um Fussball zu schauen. Danach wissen sie wieder, weshalb sie das sonst nie machen.
Das Anti-Fussball-Mantra, dass es sich bei den «Tschüttelern» nur um tätowierte, aufwändig frisierte Weicheier handelt, hat nämlich mal wieder Hochkonjunktur.
Eigentlich ist diese WM super, da kann ich meinem Kollegen Ralf Meile nur beipflichten, der schon am Samstag bilanzierte:
Wären da nicht diese paar Kandidaten, die den schönen Sport kaputtmachen. Geben wir den Kandidaten Namen und nennen sie Dries Mertens, Ismaila Sarr und Pepe.
Alle haben sie mit erbärmlichen Schauspieleinlagen versucht, den Schiedsrichter zu täuschen und Penaltys respektive eine Karte für den Gegner zu provozieren.
Hilarious dive from Mertens. pic.twitter.com/6Y2nUp06nY
— James Haire (@HeyGiroud) 18. Juni 2018
Die Schwalbe von Dries Mertens.
Ismaila Sarr verliert den Kampf gegen die Schwerkraft.
Pepe spielt gegen Benatia den sterbenden Schwan. Video: streamable
Immerhin ist keiner der Genannten für seine Einlage belohnt worden. Aber leider auch nicht bestraft. Dass es Spieler immer wieder mit den miesen Schwalben versuchen, hängt auch mit den Schiedsrichtern – die sonst einen super Job machen –zusammen. Weshalb in aller Welt sich keiner der Unparteiischen traut, einen entlarvten Simulanten zu verwarnen, bleibt mir ein Rätsel.
Maciej Rybus hat die Schnauze nach Sarrs Schwalbe gestrichen voll. Bild: EPA/EPA
Immer wieder haben die Schiedsrichter die Spieler zwar ermahnt, eine Karte hat es dafür aber in keinem der Fälle gegeben. Obwohl es im Regelbuch eigentlich unmissverständlich festgehalten ist.
Auszug aus den Spielregeln quelle: IFAB (International Football Association Board)
Die Schiedsrichter sind nicht die einzige und vor allem nicht die oberste Instanz. Hier ist die FIFA gefragt. In Zeiten, in denen wir den Videobeweis haben, sollte es auch möglich sein, Spieler nachträglich zu sperren. Unabhängig davon, ob Schwalben funktionieren oder nicht. Alleine der Versuch muss bestraft werden – am besten mit drakonischen Spielstrafen.
In der englischen Premier League ist dies bereits der Fall. Da wurden in dieser Saison bereits verschiedene Spieler für Schwalben nachträglich vom Verband gesperrt.
Wenn die FIFA ihren Fussball tatsächlich schützen will, muss sie sich eher früher als später dem englischen Vorbild anschliessen. Denn noch sitzen Hinz und Kunz zuhause auf ihrer Couch, schauen während der WM Fussball und müssen feststellen, wie verweichlicht dieser Sport geworden ist. Und sie liegen damit noch nicht mal falsch.
Video: watson/Quentin Aeberli, Emily Engkent
Das SRF hat das rundfunkrechtliche Diskriminierungsverbot verletzt. Zu diesem Schluss gelangt die Unabhängige Beschwerdeinstanz von Radio und Fernsehen (UBI). Sie beanstandete eine Sequenz, die während der Fussball-WM 2018 in Russland ausgetrahlt wurde. Eine Frau hatte dagegen eine Popularbeschwerde erhoben.
Ein Zusammenschnitt verschiedener Bilder wurde mit den Worten «Tränen, Tore, Tiiii…telverteidigerfrust» kommentiert. Bevor eine enttäuschte Anhängerin des ausgeschiedenen …