Der HC Davos reagiert auf das 1:6 in Zürich in Spiel 1 und gewinnt die zweite Halbfinalpartie gegen die ZSC Lions mit 4:3. Simon Knak entscheidet die Partie 64 Sekunden vor Schluss.
Davos strapazierte die Nerven der 6547 Zuschauer im ausverkauften Eispalast. Die Davoser verspielten in den letzten 21 Minuten zuerst einen 3:0-Vorsprung, um schliesslich kurz vor Schluss doch noch zum Sieg zu finden.
Matej Stransky provozierte das Siegtor. Er ercheckte sich in der Ecke gegen Dean Kukan den Puck, passte zu Simon Knak, der Goalie Simon Hrubec überwand. In den Schlusssekunden kamen die ZSC Lions ohne Goalie nochmals zu einer Riesenchance zum neuerlichen Ausgleich.
Die ZSC Lions erhielten die Quittung vorgelegt für eine Leistung, die 40 Minuten lang nicht genügte. Die Zürcher erspielten sich zwar optische Vorteile. Sie schossen öfter aufs Tor und kamen zu guten Abschlussgelegenheiten. Aber sie leisteten sich auch Fehler, die man sich in den Playoffs nicht leisten darf. Eine Strafe in der offensiven Zone (führte zum 0:1) und zwei Scheibenverluste ums eigene Tor herum (führten zum 0:2 und 0:3).
Aber die ZSC Lions bewiesen Moral. Wie in der Champions League in den Viertelfinals gegen die Eisbären - damals sogar im Hin- wie im Rückspiel – holten die ZSC Lions den 0:3-Rückstand rassig auf. Dann schienen die Zürcher dem Sieg sogar näher, als sich den Lions im Finish eine Powerplay-Chance bot.
Die Serie wird am Donnerstag in der Arena der ZSC Lions fortgesetzt.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte
Davos - ZSC Lions 4:3 (1:0, 2:1, 1:2)
6547 Zuschauer (ausverkauft). SR Lemelin/Ruprecht, Schlegel/Cattaneo.
Tore: 18. Zadina (Nussbaumer/Powerplaytor) 1:0. 23. Parrée 2:0. 37. Ambühl (Egli) 3:0. 40. (39:09) Malgin (Andrighetto) 3:1. 46. Henry (Kukan) 3:2. 51. Lammikko (Frödén) 3:3. 59. Knak 4:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Tambellini; Frödén.
Davos: Aeschlimann; Andersson, Jung; Fora, Dahlbeck; Guebey, Gross; Van der Kaaij; Stransky, Ryfors, Tambellini; Lemieux, Nussbaumer, Zadina; Ambühl, Egli, Knak; Wieser, Gredig, Parrée; Waidacher.
ZSC Lions: Hrubec; Kukan, Geering; Weber, Marti; Kinnunen, Lehtonen; Ustinkov; Rohrer, Malgin, Andrighetto; Frödén, Lammikko, Zehnder; Sigrist, Grant, Riedi; Baltisberger, Baechler, Henry; Segafredo.
Bemerkungen: Davos ohne Barandun, Corvi, Frehner, Kessler, Nordström (alle verletzt), Honka und McShane (beide überzählige Ausländer), ZSC Lions ohne Denis Hollenstein, Trutmann (beide verletzt), Blaser (gesperrt) und Balcers (überzähliger Ausländer). ZSC Lions ab 59:16 ohne Torhüter.
Der Qualifikationssieger Lausanne macht den Fehltritt zum Auftakt der Playoff-Halbfinals gleich wieder wett. Mit einem 1:0-Auswärtssieg im Spiel 2 gleichen die Waadtländer die Serie aus.
Bis in die 54. Minute musste man in Freiburg auf einen Treffer warten. Dafür brauchte es eine Strafe gegen Fribourgs Thurgauer «Leihgabe» Daniel Ljunggren und das zweite Lausanner Überzahlspiel. Die Verteidiger standen fast die gesamten zwei Minuten auf dem Eis, die Schlinge vor dem starken Goalie Reto Berra zog sich immer enger zu, und 17 Sekunden vor Ablauf der Strafe nutzte Ken Jäger einen Abpraller zum 1:0.
Es war in einer umkämpften Partie der entscheidende Unterschied, Erst nach dem Rückstand machte Fribourg richtig Druck, scheiterte aber einmal am Pfosten, zweimal wurde der Puck Zentimeter vor der Linie weggewischt. Es war zu spät zu wenig, Kevin Pasche (24 Paraden) hielt dicht.
Wer in der Serie der beiden Westschweizer Teams viel offensives Flair und freigeistigen Esprit erwartete, hat sich heftig getäuscht. In Spiel 2 lieferten sich Fribourg-Gottéron und Lausanne einen defensiv geprägten Abnützungskampf. Der Qualifikationssieger aus der Waadtländer Metropole agierte deutlich solider als bei der Auftaktniederlage und ermöglichte Fribourg kaum freie Räume.
Auch das Heimteam liess sich vom wie immer in dieser Saison proppenvollen Stadion (9262 Zuschauer) mit den heissblütigen Fans nicht zu einem Harakiri-Hockey verleiten. Dem Gegner nur ja nicht durch leichtsinnige Aktionen ein Goal schenken, lautete offensichtlich die Devise der beiden Trainer.
Nach dem ausgeglichenen Startdrittel, in dem Fribourg etwas die besseren Möglichkeiten hatte, war Lausanne im mittleren Abschnitt klar stärker. Gottéron spielte einen der schlechtesten Abschnitte in diesen Playoffs. Einige kleinere Stockfehler und etwas Unordnung vor dem Tor von Reto Berra wurden jedoch nicht bestraft. Selbst im einzigen Überzahlspiel kam das Heimteam kaum zu Chancen, es musste gar froh sein, dass Théo Rochette gleich nach deren Ablauf nur die Latte traf (28.).
Mit Lucas Wallmark (nach dem 2. Drittel) und Lauri Pajuniemi (bereits nach acht Minuten) verloren beide Teams einen ihrer ausländischen Stürmer. Ein längerer Ausfall Wallmarks würde Gottéron wohl deutlich härter treffen, nachdem mit Jacob de la Rose bereits ein anderer schwedischer Center fehlt. Pajuniemi ersetzte seinen finnischen Landsmann Ahti Oksanen und kam erstmals seit Febrzar zum Einsatz.
Fribourg-Gottéron - Lausanne 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)
9262 Zuschauer. SR Stricker/Ströbel, Steenstra (CAN)/Duc.
Tor: 54. Jäger (Raffl, Bayreuther/Powerplaytor) 0:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 2mal 2 Minuten gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Wallmark; Suomela.
Fribourg-Gottéron: Berra; Diaz, Jecker; Sutter, Streule; Rathgeb, Gunderson; Seiler; Sörensen, Wallmark, Schmid; Bertschy, Vey, Lilja; Sprunger, Walser, Marchon; Nicolet, Ljunggren, Mottet; Gerber.
Lausanne: Pasche; Sklenicka, Bayreuther; Glauser, Marti; Heldner, Frick; Fiedler, Genazzi; Riat, Suomela, Kahun; Bozon, Jäger, Raffl; Pajuniemi, Rochette, Fuchs; Hügli, Benjamin Bougro, Prassl.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Hächler (krank), De la Rose, Dufner (beide verletzt) und Borgman (überzähliger Ausländer), Lausanne ohne Hammerer, Holdener, Kuokkanen, Pilut (alle verletzt), Oksanen und Perlini (beide überzählige Ausländer). Fribourg-Gottéron ab 57:12 ohne Torhüter.
Der HC Ajoie leistet sich einen Fehlstart in die Ligaqualifikation gegen Swiss-League-Meister Visp. Die Jurassier verlieren ihr erstes Heimspiel zur Geisterstunde mit 2:3 nach Verlängerung.
Jacob Nilsson, der 31-jährige schwedische Stürmer des EHC Visp, entschied nach 100:53 Minuten zu Beginn der dritten Verlängerung kurz nach Mitternacht die Partie. Erst sechsmal dauerten Playoff-Spiele in der Schweiz länger.
Nilsson hatte schon das 2:1 für Visp erzielt. Zum vierten Mal seit dem Monat Februar gelangen Nilsson zwei Goals in einem Spiel. Swiss-League-Meister Visp verdiente sich den Sieg: In allen Verlängerungen kamen die Walliser zu mehr Torschüssen als Ajoie.
Schon in der regulären Spielzeit hatte Visp zweimal geführt. Rocco Pezzullo, ein Leihspieler von Ambri, und Nilsson brachten Visp in Führung. Anttoni Honka nach nur 39 Sekunden im Schlussabschnitt und Reto Schmutz in der 55. Minute glichen für Ajoie aus.
Schon vor zwei Jahren, als Ajoie letztmals das Auf-/Abstiegs-Playoff bestreiten musste – damals gegen La Chaux-de-Fonds –, verloren die Jurassier das erste Heimspiel. Damals setzten sie sich aber in der Serie nach einem 0:2-Rückstand trotzdem noch mit 4:2 Siegen durch.
Ajoie - Visp 2:3 (0:0, 0:1, 2:1, 0:0, 0:0, 0:1) n.V.
Pruntrut. 4034 Zuschauer. SR Borga/Wiegand, Obwegeser/Gurtner.
Tore: 29. Pezzullo (Burgener, Riatsch) 0:1. 41. (40:39) Honka (Devos) 1:1. 52. Nilsson (Brüschweiler) 1:2. 55. Schmutz (Devos, Honka) 2:2. 101. (100:53) Nilsson (Brodecki, Brüschweiler) 2:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Ajoie, 1mal 2 Minuten gegen Visp.
PostFinance-Topskorer: Devos; Brodecki.
Ajoie: Conz; Honka, Fey; Fischer, Aeschbach; Maurer, Nussbaumer; Thiry, Scheidegger; Palve, Bellemare, Pedretti; Frossard, Devos, Schmutz; Robin, Garessus, Romanenghi; Pouilly, Rundqvist, Veckaktins.
Visp: Meyer; Pezzullo, Eigenmann; Grossniklaus, Gähler; Marco Forrer, Heinen; Schwenninger, Fuchs; Riatsch, Ritz, Burgener; Brodecki, Nilsson, Brüschweiler; Nunn, Fuss, Sandro Forrer; Lurati, Mäder, Wüest.
Bemerkungen: Ajoie ohne Bozon, Brennan, Nättinen, Turkulainen (alle verletzt), Pilet (gesperrt), Hazen und Stukel (beide überzählige Ausländer), Visp ohne Ryser (verletzt). (nih/sda)
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