Der Final der Champions League findet damit zum dritten Mal in Folge mit Schweizer Beteiligung statt. Davide Frattesi erzielte den Siegtreffer in der 9. Minute der Verlängerung nach vorzüglicher Vorarbeit von Marcus Thuram und finalem Ableger von Davide Taremi. In der 114. Minute verhinderte Yann Sommer Barcelonas neuerlichen Ausgleich mit seiner dritten Weltklasse-Parade an diesem Abend.
Erst in der 93. Minute rettete Francesco Acerbi die Italiener zuvor in der denkwürdigen Partie mit dem Ausgleich zum 3:3 in die Verlängerung. Sieben Minuten zuvor hatte Raphinha mit dem dritten Treffer für Barcelona die vermeintliche Entscheidung zugunsten der in der zweiten Halbzeit überlegenen Gäste herbeigeführt.
Wie beim 3:3 im gleichermassen spektakulären Hinspiel in Barcelona fand das von Trainer Simone Inzaghi taktisch ausgezeichnet eingestellte Inter besser ins Spiel. Wiederum nutzten die Norditaliener ihr ausgezeichnetes Pressing und blitzschnelles Umschaltspiel zu einer Zweitoreführung. Doch wiederum meldete sich Barça famos zurück.
Die insgesamt 13 Tore stehen exemplarisch für den so sehenswerten wie hochstehenden Schlagabtausch zwischen den beiden Teams. Gleichermassen torreich war zuvor erst einmal ein Halbfinal in der europäischen Königsklasse: jener zwischen Liverpool und der AS Roma im Jahr 2018 (5:2, 2:4).
Das Hin und Her am Dienstagabend glich jenem aus dem Hinspiel vor acht Tagen. Dieses Mal brachte Inter seine Zweitoreführung in die Pause, doch nach dem Seitenwechsel drohte Sommers Mannschaft der K.o. in der regulären Spielzeit. Barcelona erlangte vorübergehend eine Dominanz, die Inter wiederholt in arge Bedrängnis brachte. Mit Glanztaten gegen Garcia und Lamine Yamal schien der zum Spieler des Spiels gekürte Sommer Inters Untergang nur hinauszuzögern. Doch die Italiener bewiesen einmal mehr ihre Stehaufmännchen-Qualitäten.
Lautaro Martinez, dessen Einsatz nach der verletzungsbedingten Halbzeit-Auswechslung vor einer Woche auf der Kippe stand, war schon am zweiten Treffer der Gastgeber massgebend beteiligt. Der Argentinier war es, der im Strafraum von Pau Cubarsi regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Der Penalty war ein Millimeter-Entscheid, jedoch ein korrekter. Schiedsrichter Szymon Marciniak erkannte auf den Videobildern richtigerweise, dass Cubarsi bei seiner Grätsche Martinez' Fuss und nicht wie zunächst vermutet den Ball traf.
Yann Sommer wird damit am 31. Mai in München der neunte Schweizer Spieler im Final des bedeutendsten europäischen Klubwettbewerbs und der dritte in Serie. Der langjährige Nationalkeeper folgt auf seinen Nationalmannschafts-Nachfolger Gregor Kobel (2024 0:2 mit Borussia Dortmund gegen Real Madrid) und Manuel Akanji (2023 1:0 gegen Inter Mailand).
Den zweiten Finalisten ermitteln am Mittwochabend Paris Saint-Germain und Arsenal. Frankreichs Meister nimmt dabei ein 1:0-Polster ins Rückspiel im eigenen Stadion.
Inter Mailand - FC Barcelona 4:3 (3:3, 2:0) n.V.
SR Marciniak.
Tore: 21. Lautaro Martínez 1:0. 45. Çalhanoglu (Penalty) 2:0. 54. García 2:1. 60. Olmo 2:2. 87. Raphinha 2:3. 93. Acerbi 3:3. 99. Frattesi 4:3.
Inter Mailand: Sommer; Bisseck (71. Darmian), Acerbi, Bastoni; Dumfries (108. De Vrij), Barella, Çalhanoglu (79. Zielinski), Mchitarjan (79. Frattesi), Dimarco (55. Carlos Augusto); Lautaro Martínez (71. Taremi), Thuram.
FC Barcelona: Szczesny; García (98. Fort), Cubarsí (105. Gavi), Martínez (76. Araujo), Martín; De Jong, Pedri (105. Víctor); Lamine Yamal, Olmo (83. López), Raphinha; Torres (91. Lewandowski).
Bemerkungen: Inter Mailand mit Sommer.
Verwarnungen: 36. Çalhanoglu, 51. Martínez, 68. Mkhitaryan, 94. Acerbi, 95. Víctor, 91. Carlos Augusto, 118. Bastoni. (riz/sda)
Gracias Barça!
Was für ein Fussballspiel……