Die mit der Referenz von vier Siegen in Folge in den Letzigrund gekommenen Winterthurer erspielten sich eine halbe Stunde lang Chance um Chance. Nachdem Josias Lukembila in der 18. Minute etwas glückhaft seinen dritten Treffer in den letzten drei Spielen erzielt hatte, bot sich der Offensive der Gäste bei Kontern die Möglichkeit auf drei, vier weitere Tore. Auch beste Aktionen konnten Nishan Burkart und Co. im Winterthurer Sturm nicht nutzen.
Die fehlende Effizienz wurde dem FCW zu Beginn der Schlussviertelstunde zum Verhängnis. Innerhalb von zwei Minuten sorgten ein Eigentor von Loic Lüthi und der vierte Saisontreffer von Lindrit Kamberi für die Wende, die sich in den Minuten zuvor abgezeichnet hatte, weil der FCZ im Verlauf der zweiten Halbzeit immer gefährlicher geworden war.
Der FC Zürich konnte damit die komplett misslungene erste halbe Stunde vergessen machen. Diese war geprägt vom misslungenen Versuch, zum Saisonende hin einige selten eingesetzte Spieler in die Startformation zu integrieren. Trainer Ricardo Moniz brach das Experiment kontinuierlich ab.
Der unverzichtbare Steven Zuber wurde bereits nach 31 Minuten für Rodrigo Conceição eingewechselt. Dieser verbarg seinen Ärger über den Affront nicht und machte auf dem Weg in die Kabine Halt bei Sportchef Milos Malenovic, um ihm wohl seine Meinung zu sagen. Der Gruppendynamik der Gastgeber schadete dieser Zwischenfall nicht. Zürich wurde immer besser und sicherte den hohen Sieg durch die Tore von Mounir Chouiar (87.) und Samuel Ballet (91.), die beide früh in der zweiten Halbzeit ins Spiel gekommen waren.
Wie sich der Rückschlag für den FC Winterthur, der im Letzigrund in einer Viertelstunde doppelt so viele Tore kassierte wie zuvor in sechs Spielen, in der Tabelle auswirkt, wird sich am Mittwoch zeigen. Dann treffen die knapp hinter dem FCW liegenden Grasshoppers und Yverdon aufeinander. Beide könnten mit einem Sieg an Winterthur auf Platz 10 vorbeiziehen.
Zürich - Winterthur 4:1 (0:1)
SR Tschudi.
Tore: 18. Lukembila (Sidler) 0:1. 76. Lüthi (Eigentor) 1:1. 78. Kamberi (Markelo) 2:1. 87. Chouiar (Ballet) 3:1. 91. Ballet (Markelo) 4:1.
Zürich: Brecher; Kamberi, Denoon (72. Gbamin), Gómez, Ligue; Rodrigo Conceição (32. Zuber), Reichmuth, Krasniqi; Oko-Flex (46. Markelo), Reverson (58. Ballet), Emmanuel (46. Chouiar).
Winterthur: Kapino; Sahitaj (60. Mühl), Arnold, Lüthi, Sidler; Jankewitz, Schneider (81. Bajrami); Ulrich, M. Di Giusto (81. Buess), Lukembila (68. Gomis); Burkart (60. Cueni).
Verwarnungen: 57. Sahitaj.
Der FC Sion kommt daheim gegen den FC St. Gallen zu einem 1:1-Unentschieden. Mit dem Punkt hält Sion die Konkurrenz im Abstiegsrennen auf Distanz und sich selber aus dem Gröbsten raus. Zwei Runden vor Schluss beträgt die Reserve auf den Barrage-Platz fünf Punkte.
Das Remis gegen St. Gallen kam für die Mannschaft von Trainer Didier Tholot glücklich zustande. Die St. Galler waren die bessere Mannschaft, nutzten aber nur eine ihrer Torchancen: Kurz vor der Pause traf Konrad Faber nach einer schönen Aktion zum 1:0.
Die Führung hielt nur wenig länger als die 15 Minuten zwischen den beiden Halbzeiten. In der 49. Minute sorgte Benjamin Kololli für den Ausgleich und diesen einen Punkt, den Sion gut gebrauchen kann.
Sion - St.Gallen 1:1 (0:1)
7500 Zuschauer. SR Turkes.
Tore: 45. Faber (Geubbels) 0:1. 49. Kololli 1:1.
Sion: Fayulu; Hajrizi, Sow, Diouf; Lavanchy, Kabacalman (46. Kololli), Baltazar Costa, Marquinhos Cipriano (73. Hefti); Berdayes (33. Bouchlarhem), Sorgic (62. Bouriga), Chouaref (73. Barba).
St.Gallen: Zigi; Vallci, May, Ambrosius; Stevanovic; Vandermersch, Konietzke (68. Toma), Daschner, Faber; Geubbels (87. Nsame), Akolo (78. Mambimbi).
Verwarnungen: 38. Chouaref, 77. Bouriga, 82. Diouf, 83. Geubbels, 84. Stevanovic, 85. Kololli, 90. Ambrosius. (nih/sda)