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NFL: Grosse Party in München und das «Spiel der Saison» – die Highlights

NFL, American Football Herren, USA Tampa Bay Buccaneers - Seattle Seahawks, M
Gelungene Premiere: Den Zuschauerinnen und Zuschauern bot sich beim ersten NFL-Spiel in Deutschland eine grosse Show.Bild: imago

Eine grosse Party in München und «das beste Spiel der Saison» – die NFL-Highlights

Erstmals überhaupt fand eine NFL-Partie in Deutschland statt. Die Premiere wird allen Anwesenden in Erinnerung bleiben. Auch in den USA lieferten Spiele wie jenes der Buffalo Bills gegen die Minnesota Vikings jede Menge Spektakel. Die Highlights vom Sonntag.
14.11.2022, 14:0214.11.2022, 16:14
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Die Resultate

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bild: screenshot ran.de

Die grosse Party in München

Diesen Tag werden alle Beteiligten nicht so schnell vergessen. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde ein Spiel der American-Football-Liga NFL in Deutschland ausgetragen. Knapp 70'000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren in der Münchner Arena dabei. Es hätten auch zehn solche Stadien gefüllt werden können, so viele Ticketanfragen gab es. Die Vorfreude war aber nicht nur bei den deutschen NFL-Fans riesig.

Quarterback Tom Brady, der mit seinen Tampa Bay Buccaneers auf die Seattle Seahawks traf, sagte vor der Partie: «Wenn es auch nur annähernd so wird wie bei den Bundesliga-Spielen, die ich gesehen habe, wird es eines meiner epischsten Spiele.» Und die Erwartungen wurden erfüllt. Die Stimmung war so gut, dass das Geschehen auf dem Feld beinahe zur Nebensache wurde. «Was für eine Atmosphäre. Danke, Deutschland», zeigte sich Brady nach dem Spiel begeistert. Mitspieler Julio Jones schwärmte von der Energie: «Ich habe es geliebt. Es war fantastisch.»

Noch lange nach dem Ende der Partie sang das Publikum Lieder wie «Sweet Caroline» oder «Country Roads» und feierte die gelungene Premiere. Unter den Zuschauern befanden sich auch einige Stars wie die Bayern-Profis Thomas Müller, Serge Gnabry und Jamal Musiala oder die Schweizer Rapperin Loredana sowie der französische Weltmeister Antoine Griezmann.

Doch nicht nur auf den Rängen wurde für Spektakel gesorgt. Die Tampa Bay Buccaneers setzten sich am Ende 21:16 durch. Dabei fingen Julio Jones und Chris Godwin je einen Touchdown-Pass von Brady. Auch Brady selbst hätte beinahe einen Ball gefangen, doch beim Spezial-Spielzug rutschte er weg, wovon die Seahawks-Defensive mit einer Interception profitierte.

Die besten Momente der NFL-Premiere in Deutschland

Der unbesiegbare Tua

Die Miami Dolphins scheinen mit Quarterback Tua Tagovailoa unbesiegbar. Am Sonntagabend glänzte die Offensive der Floridianer mit 39 Punkten gegen die Cleveland Browns. Damit ist Miami auch im siebten Spiel, in dem Tagovailoa von Anfang an dabei ist und nicht während des Spiels verletzt ersetzt werden muss, siegreich. Der 24-Jährige warf drei Touchdowns – je einen zu Tyreek Hill, Alec Ingold und Trent Sherfield. Mit Raheem Mostert und Jeff Wilson Jr. liefen zudem beide Runningbacks je einmal in die Endzone. Mit nun sieben Siegen aus zehn Spielen steht das Team von Mike McDaniel auf dem 2. Platz der AFC.

Meisterhafter Mahomes führt die Chiefs an die Spitze

Einzig die Kansas City Chiefs sind in der AFC mit sieben Siegen bei zwei Niederlagen noch besser. Auch beim 27:17-Erfolg gegen die Jacksonville Jaguars zeigte Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes eine meisterhafte Leistung. Vier Touchdowns warf der 27-Jährige in der Partie. Sein bester Passempfänger war einmal mehr Tight End Travis Kelce mit 81 Yards und einem Touchdown. Auf der Gegenseite glänzte vor allem Wide Receiver Christian Kirk. Er fing Pässe über 105 Yards und beide Touchdown-Zuspiele von Trevor Lawrence.

Mehr Drama geht nicht

Dass die Chiefs die Führung übernehmen konnten, lag auch an der Niederlage der Buffalo Bills gegen die Minnesota Vikings. Und wie diese zustande kam, war an Dramatik nicht zu übertreffen. Kurz vor Ende des 3. Viertels erhöhte Kicker Tyler Bass mit einem Field Goal für die Bills auf 27:10. Doch wenige Sekunden später brach Vikings-Runningback Dalvin Cook durch und lief über 81 Yards in die Endzone.

Nach einem weiteren Touchdown-Lauf – dieses Mal durch C.J. Ham – und einem langen Drive, bei dem Justin Jefferson sein ganzes Können unter Beweis stellte und einen unglaublichen Catch zeigte, ohne welchen der Sieg der Bills so gut wie besiegelt gewesen wäre, standen die Vikings beim Stand von 23:27 plötzlich wieder vor der Endzone. Und jetzt nahm der Wahnsinn seinen Lauf.

Dreimal scheiterten sie am Versuch, in die Endzone einzudringen. Dann liess Cook einen sicher geglaubten Touchdown fallen, wodurch die Bills wieder in Ballbesitz gekommen wären. Doch die Verteidigung war zu früh gestartet, sodass die Vikings einen zusätzlichen Versuch direkt an der Goalline erhielten. Aber Kirk Cousins scheiterte mit einem sogenannten Quarterback-Sneak. Das Spiel schien aus Sicht der Gäste verloren. Nur konnten die Bills die Uhr nicht einfach auslaufen lassen, weil sie zu nahe an der eigenen Endzone waren.

So musste Buffalo-Quarterback Josh Allen zumindest über die Goalline laufen, um etwas Raum zu bekommen. Doch dabei liess er den Ball fallen und Vikings-Verteidiger Eric Kendricks stürzte sich als Erster drauf. So führte Minnesota kurz vor Ende und Buffalo blieb nur noch wenig Zeit für eine Wende. Diese nutzten sie aber – auch weil die Schiedsrichter nicht sahen, dass Gabriel Davis den Ball wohl nicht wirklich gefangen hatte. Das Spiel ging nach einem weiteren Field Goal von Bass in die Verlängerung.

Dort bekamen die Minnesota Vikings zuerst den Ball und gingen dank eines Field Goals von Greg Joseph 33:30 in Führung. Allen führte die Bills-Offensive aber noch einmal bis vor die Endzone der Vikings. Mit einem Touchdown hätte er das Spiel entscheiden können, ein Field Goal hätte zumindest die Hoffnung auf den Sieg aufrechterhalten. Doch der 26-jährige Allen warf den Ball genau in die Arme des gegnerischen Cornerbacks Patrick Peterson, damit war das Spiel entschieden.

Scott Hanson, Kommentator der NFL-Konferenz, schwärmte vom «besten Spiel der Saison». Jefferson, der Pässe über 193 Yards sowie einen Touchdown gefangen hatte, sagte: «Das Spiel fühlte sich an wie ein Film. Es war so verrückt.» Die Vikings sind mit acht Siegen aus neun Spielen ligaweit das zweitbeste Team hinter Philadelphia. Für die Bills war es die zweite Niederlage in Folge und die dritte in dieser Saison.

Barkley setzt seine Super-Saison fort

Die New York Giants spielen in ähnlichen Sphären. Nach dem 24:16-Sieg gegen die Houston Texans steht das Team von Brian Daboll bei sieben Siegen. Der beste Mann auf dem Feld war dabei wieder einmal Saquon Barkley. Der Runningback erzielte insgesamt 160 Yards Raumgewinn und einen Touchdown. Der längste Touchdown gelang aber dem Passempfänger Darius Slayton über 54 Yards.

Super-Fields hilft Bears nicht

Justin Fields war in den letzten Wochen einer der besten Quarterbacks in der NFL. Der 23-jährige Profi der Chicago Bears glänzte auch gegen die Detroit Lions mit je zwei geworfenen und erlaufenen Touchdowns.

Doch in den entscheidenden Momenten fehlte ihm die Abgeklärtheit. So warf er im vierten Viertel beim Stand von 24:17 eine Interception, die Lions-Cornerback Jeff Okudah zum Touchdown in die Endzone trug. Und am Ende der Partie schaffte er es nicht, die Offense ein letztes Mal übers Feld und damit zum Sieg zu führen. So setzte sich Detroit 31:30 durch.

Der TV-Experte bestätigt seine Prognose

Die Indianapolis Colts mutierten in dieser Saison von einem viel gelobten Franchise zu einem grossen Zirkus. Zuerst wurde Quarterback Matt Ryan auf die Bank gesetzt, was angeblich vor allem der Wunsch von Besitzer Jim Irsay war. Dann wurde zunächst Offensivkoordinator Marcus Brady und nach ihm auch Cheftrainer Frank Reich entlassen. Woraufhin Jeff Saturday, der lange Teil der Offensive Line der Colts war, als Interimstrainer vorgestellt wurde. Auch hier habe Irsay wohl entgegen der Meinung einiger Verantwortlicher in Indianapolis entschieden.

NFL, American Football Herren, USA Indianapolis Colts at Las Vegas Raiders Nov 13, 2022 Paradise, Nevada, USA Indianapolis Colts head coach Jeff Saturday reacts with offensive tackle Braden Smith 72 r ...
Er siegte bei seinem Trainer-Debüt: Jeff Saturday (M.).Bild: www.imago-images.de

Die Reaktionen fielen dementsprechend kritisch aus. Trainerlegende Bill Cowher bezeichnete die Einstellung von Saturday als Schande. Dies, weil Saturday keinerlei Erfahrung als Trainer auf College- oder Profi-Stufe hat und mehrere fähige Personen in der Organisation übergangen worden seien. Doch am Sonntag strafte der 47-jährige Saturday mit seinem Team alle Lügen. 25:20 setzte sich Indianapolis in Las Vegas gegen die Raiders durch.

Dies lag einerseits an Runningback Jonathan Taylor, der mit 147 Yards und einem Touchdown sein bisher bestes Saisonspiel machte. Andererseits verdanken die Colts den Sieg auch Quarterback Ryan, der erstmals wieder von Beginn an spielen durfte und mit je einem geworfenen und erlaufenen Touchdown eine solide Leistung zeigte. Taylor sagte nach dem Spiel über den neuen Coach: «Er hat uns die Leidenschaft zurückgebracht. Man merkt, dass er unbedingt will, dass die Organisation erfolgreich ist.» Saturday, der bis vor Kurzem noch als TV-Experte arbeitete, stellte seine Expertise mit dem Sieg in Las Vegas gleich doppelt unter Beweis. Vor rund zwei Wochen schrieb er auf Twitter: «Die Raiders sehen schrecklich aus.»

Watsons Touchdown-Hattrick beendet Green Bays Negativserie

Zum fünften Mal in Folge verloren die Green Bay Packers um Star-Quarterback Aaron Rodgers am vergangenen Wochenende. Das passierte dem 38-Jährigen zuvor erst einmal – im Jahr 2008. Sechsmal nacheinander ging Rodgers noch nie als Verlierer vom Platz. Dies konnte er auch am Sonntag verhindern. Nach Verlängerung setzten sich die Packers 31:28 gegen die Dallas Cowboys durch.

Dies lag vor allem an Rookie-Receiver Christian Watson, der in der Partie förmlich explodierte. Blieb er in seinen ersten sechs Spielen noch ohne Touchdown, erzielte er gegen Dallas gleich drei und fing zudem Pässe über 107 Yards. Seinen ersten zählbaren Catch der NFL-Karriere feierte er folgerichtig mit einem Rückwärtssalto. Nach dem Spiel sagte er: «Es bedeutete mir die Welt.»

Die Highlights von Christian Watsons Spiel.Video: YouTube/NFL

Broncos-Misere geht weiter

Eine ähnliche Explosion zeigte Nick Westbrook-Ikhine von den Tennessee Titans. Nach zuvor neun Saisonspielen ohne Zähler glänzte der 25-Jährige beim 17:10-Sieg gegen die Denver Broncos gleich mit zwei Touchdowns. Damit war er hauptverantwortlich für den sechsten Saisonsieg. Derweil gehen die Probleme der Broncos vor allem in der Offensive weiter. Mit nun 131 Punkten nach neun Spielen stehen sie auf dem letzten Platz der NFL.

Die Niners-Defense macht dicht

Eigentlich waren die Los Angeles Chargers gut ins Spiel gestartet. Bereits nach etwas mehr als drei Minuten erzielten sie den ersten Touchdown. Doch dann gelang der Offensive um Quarterback Justin Herbert bis auf drei Field Goals nicht mehr viel. Und trotzdem lagen sie gegen die San Francisco 49ers zur Halbzeit 16:10 in Führung.

Dann machte die Defensive der Gastgeber aber dicht. Den Chargers gelang kein weiterer Punkt, während die 49ers immerhin noch zwei Field Goals und einen Touchdown erzielten. Kurz vor Schluss besiegelte Niners-Safety Talanoa Hufanga die 16:22-Niederlage der Chargers mit einer Interception.

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16 Kommentare
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Mario 66
14.11.2022 14:28registriert November 2015
„Unter den Zuschauern befanden sich auch einige Stars wie die Bayern-Profis Thomas Müller, Serge Gnabry und Jamal Musiala oder die Schweizer Rapperin Loredana sowie der französische Weltmeister Antoine Griezmann.“

Hmm, irgendwer tanzt da bei dieser aufzählung der STARS aus der reihe…. Ah, ich habs, griezmann ist frankphon!
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Zum Kommentar
16
    Darum freuen sich die PSV-Fans so spät nach dem Abpfiff
    Was du hier findest? Aussergewöhnliche Tore, kuriose Szenen, Memes, Bilder, Videos und alles, das zu gut ist, um es nicht zu zeigen. Lauter Dinge, die wir ohne viele Worte in unseren Sport-Chats mit den Kollegen teilen – und damit auch mit dir. Chat-Futter eben.
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