100 Jahre Centre Court – Wimbledon hat am heutigen Sonntag allen Anlass, sich selbst zu feiern. Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten waren alle bisherigen Siegerinnen und Sieger des prestigeträchtigsten Tennis-Turniers der Welt geladen. Auch Roger Federer erwies Wimbledon die Ehre. Unter tosendem Applaus betrat der 40-jährige Schweizer den «heiligen Rasen», mit dem er als achtmaliger Titelträger – und damit Rekordchampion – längst untrennbar verbunden ist. Ein Gänsehaut-Moment.
With eight singles titles to his name, @rogerfederer 🏆 🏆 🏆 🏆 🏆 🏆 🏆 🏆#Wimbledon | #CentreCourt100 pic.twitter.com/ucGLn0wW6q
— Wimbledon (@Wimbledon) July 3, 2022
Es fühle sich komisch an, «hier in anderer Rolle zu stehen», gestand der überaus adrett gekleidete Federer, als er über sein Verhältnis zum Centre Court befragt wurde. «Die grössten Siege und die grössten Niederlage» habe er auf diesen Platz erlebt, ergänzte der Baselbieter, der seine Ambitionen, den Rasen noch einmal in gewohnter Rolle – als Spieler – zu betreten, deutlich zu machen suchte: «Ich hoffe, ich kann nochmals zurückkommen. Einmal noch.»
Dass Federer Hoffnungen hegt, noch einmal Teil von Wimbledon zu sein, mag ob seines innigen Verhältnisses zum Turnier wenig verwunderlich daherkommen, ist aber mit Blick auf sein Alter und seine jüngere Verletzungshistorie nicht selbstverständlich. Der 20-fache Grand-Slam-Sieger ist trotz aller Widrigkeiten noch nicht gewillt abzutreten – obgleich sein letztes Match wegen seiner anhaltenden Knieprobleme bald ein Jahr zurückliegt. Am 7. Juli 2021 unterlag er dem Polen Hubert Hurkacz in drei Sätzen – passenderweise auf dem Centre Court in Wimbledon. Beim Laver Cup Ende September will Federer nach langer Zwangspause zurückkehren.
In der Weltrangliste befindet sich die Ikone erstmals seit 22 Jahren nicht mehr unter den ersten 50. In Bälde wird er seinen Platz im Ranking gar gänzlich einbüssen, da die in Wimbledon im vergangenen Jahr gesammelten Weltcuppunkte ersatzlos gestrichen werden.
Nebst Federer wohnte mit Martina Hingis noch eine weitere Schweizerin dem Anlass bei. Die heute 41-Jährige hatte Wimbledon 1997 gewonnen – und hatte damit als erste Schweizerin einen Grand-Slam-Sieg im Einzel geholt. (aargauerzeitung.ch)
Freue mich darauf, wenn Federer wieder spielt, auch wenn er vermutlich nicht mehr um die Titel spielen wird. Mit dem was er alles erreicht hat, hat er das Recht, so lange zu spielen, wie er Lust hat. Er soll dann zurücktreten, wann er es will. Sein Denkmal kann er auf dem Court nicht zerstörren.