Nach unserem Team der Super-League-Saison stellen wir auch unsere Top-Elf der Bundesliga-Saison 2022/23 vor. Diese endete am Samstag mit einem spektakulären Finale, zum elften Mal in Serie wurde Bayern Meister – dennoch war das Jahr für den Rekordmeister und viele seiner Spieler eine Enttäuschung. Zwei haben es dennoch in unser Team der Saison geschafft, und auch zwei Schweizer sind dabei.
Da die Meinungen bei Fussballfans traditionell auseinandergehen, interessiert uns natürlich auch deine Meinung. Teil uns diese mit, indem du für deinen Favoriten abstimmst oder ganz einfach deine eigene Formation machst und sie in den Kommentaren teilst. Das geht beispielsweise hier. Nun aber erst einmal zu unserem Team der Saison:
Elfmal spielte der 25-jährige Zürcher in 27 Einsätzen zu null, insgesamt kassierte Gregor Kobel nur 32 Gegentore. Bis auf seine Aussetzer gegen Union Berlin und in München war Kobel stets ein sicherer Rückhalt für den BVB und rettete sein Team mehrmals vor Niederlagen. So war er mit ein Hauptgrund für die enorm starke Rückrunde der Dortmunder. An den beiden Gegentoren im letzten Ligaspiel gegen Mainz trug er kaum eine Schuld.
Union Berlin hat mit 38 Gegentoren gemeinsam mit den Bayern die beste Defensive der Liga. Stellvertretend dafür hat sich Abwehrchef Robin Knoche einen Platz im Team der Saison verdient. Der kräftige 1,90-m-Mann überzeugt nicht nur mit seiner Zweikampf- und Kopfballstärke, sondern auch mit seiner Beteiligung im Aufbauspiel. Kein Spieler im Team von Urs Fischer spielt so viele Pässe und hat so viele Ballkontakte wie der 31-Jährige. Ausserdem erzielte er zwei Tore und bereitete drei weitere vor.
Er ist der einzige Feldspieler in der Bundesliga, der keine Minute verpasste. Matthias Ginter überzeugte bei seiner Rückkehr zu seinem Jugendklub nicht nur in der Defensive, sondern auch mit seinen selbst über grössere Distanzen genauen Pässen. Der routinierte 29-Jährige erzielte vier Tore und schlug den Ball gemäss fbref.com so häufig aus der eigenen Gefahrenzone wie kein anderer.
Der Niederländer spielte oftmals auch etwas offensiver, wenn Leverkusen mit einer Dreierkette auflief, was vor allem unter Xabi Alonso häufig vorkam. Als moderner Aussenverteidiger überzeugte Jeremie Frimpong mit seinem Offensivdrang und seiner Schnelligkeit. Acht Tore und sieben Vorlagen standen am Ende der Bundesliga-Saison, in der er keine Partie verpasste, auf seinem Konto.
Er ist der Assistkönig der Bundesliga. Zwölf Treffer seiner Teamkollegen bereitete der 29-Jährige vor, vier erzielte er selbst. Raphaël Guerreiro half zwar auch mal im Mittelfeld aus, wo er seine Übersicht und Passstärke noch besser ausspielen konnte, doch spielte der Portugiese zumeist noch immer auf seiner angestammten Position. Dort war er für Borussia Dortmund bisher unersetzlich, nun verlässt er den Klub nach sieben Jahren aber – womöglich in Richtung München.
Kaum ein Spieler fing so viele Bälle ab wie der Kölner Sechser, ausserdem spielte nur ein einziger Mittelfeldspieler (Joshua Kimmich) mehr erfolgreiche Pässe als Ellyes Skhiri. Der Tunesier wies dabei aber die deutlich bessere Erfolgsquote auf und war bei seinem Team mit Abstand am wichtigsten für die Spieleröffnung und das Lancieren von Gegenangriffen. Defensiv war kein Mittelfeldspieler besser als Skhiri. Mit sieben Toren bewies der 28-Jährige zudem seine Torgefahr und zog das Interesse von einigen Topklubs der Bundesliga auf sich.
Der 19-jährige Engländer wurde kürzlich zum besten Spieler der Bundesliga-Saison 2022/23 gekürt. Natürlich gehört Jude Bellingham auch in unsere Elf des Jahres. Der torgefährliche Mittelfeldspieler, der aber auch im Passspiel überzeugt und trotz seines jungen Alters schon über eine grosse Spielintelligenz verfügt, war an zwölf Toren beteiligt, acht davon erzielte er selbst. Im letzten Saisonspiel gegen Mainz konnte er aufgrund einer Verletzung nicht mittun.
Der 20-Jährige war die Entdeckung der Hinrunde und verdiente sich damit einen Platz im deutschen WM-Kader. Insgesamt kam Jamal Musiala in 33 Bundesliga-Partien auf zwölf Tore und 13 Vorlagen, darunter der entscheidende Treffer zur Meisterschaft in Köln. Dank seiner Kreativität und Dribbelstärke war der flexibel einsetzbare Musiala ein Fixpunkt in Bayerns Offensive und über die gesamte Saison gesehen der beste Zehner der Liga.
Der 30-jährige Italiener war der beste Spieler beim SC Freiburg, der bis zum Schluss um einen Platz in der Champions League kämpfte und am Ende Fünfter wurde. Vincenzo Grifo erzielte in 33 Einsätzen 15 Tore und bereitete fünf weitere vor, besonders durch seine Freistossgefahr fällt er immer wieder auf. Der Linksaussen war nur einen Treffer von der Torjägerkrone entfernt, womit er der torgefährlichste Spieler auf seiner Position war.
Die Saison war nicht immer einfach für den Rekordmeister und auch nicht für den 27-jährigen Offensivspieler. Doch am Ende wurden die Bayern erneut Meister und war Serge Gnabry mit 14 Toren der beste Torschütze der Münchner. Dazu kamen sechs Assists des 41-fachen deutschen Nationalspielers, der allgemein der aktivste Spieler in Bayerns Offensive war.
Vor der Saison kam der französische Stürmer ablösefrei aus Nantes, nun dürfte er für eine dreistellige Millionensumme weiterverkauft werden. Randal Kolo Muani stellte sich als Traumtransfer heraus, mit 15 Toren und 11 Assists war er der Topskorer der Bundesliga und der Hauptgrund dafür, dass Eintracht Frankfurt doch noch mindestens an der Conference League teilnehmen kann. Obwohl der 24-Jährige die Torjägerkrone um einen Treffer verpasste, ist er der beste Stürmer der Saison.
Ohne grosse Stars und mit dem zehnthöchsten Gesamtwert des Kaders qualifiziert sich Union Berlin für die Champions League. Ein historischer Erfolg für den Klub, an dem Trainer Urs Fischer einen grossen Anteil hat. Der 57-jährige Zürcher schwimmt mit den «Eisernen» weiter auf der Erfolgswelle und ist für uns der Trainer der Saison.