Eines ist klar: Im Sturm wirst du zwei Namen antreffen, mit denen du bestimmt gerechnet hast. Aber wer soll die beiden Superstars ergänzen in unserem 4-3-3? Wer soll das Tor hüten, und wer schnappt sich einen der begehrten Plätze in Abwehr und Mittelfeld?
Aufgrund persönlicher Eindrücke der vergangenen vier Wochen, des Blicks in Statistiken und manchmal auch dank Bauchgefühl kamen wir zu dieser Top-Elf:
Der Kroate Dominik Livakovic machte das Rennen. In der Gruppenphase kassierte der 27-Jährige von Dinamo Zagreb nur einen Treffer, in der K.-o.-Phase wurde er mit seinen Penalty-Paraden gegen Japan zum Helden und war im Viertelfinal einer der Hauptgründe für das überraschend frühe Ausscheiden von WM-Topfavorit Brasilien.
Neben Livakovic überzeugten auch Marokkos Bono (Sevilla) und Hugo Lloris (Tottenham) von Titelverteidiger Frankreich besonders.
Achraf Hakimi (PSG) war mit seiner Zweikampfstärke federführend beim Einzug Marokkos bis in die Halbfinals. Der 20-jährige Kroate Josko Gvardiol von RB Leipzig ist eine der grossen Entdeckungen des Turniers. Raphael Varane (Manchester United) überzeugte mit seinem Stellungsspiel, hielt Frankreichs Laden zusammen und sorgte dafür, dass Theo Hernandez (Milan) oft in die Offensive gehen konnte.
Auf die Ersatzbank setzen wir Nicolas Otamendi, Nahuel Molina (beide Argentinien), Ibrahima Konaté (Frankreich) und Romain Saïss (Marokko).
An Jude Bellingham (Borussia Dortmund) lag es kaum, dass England wieder einmal in den Viertelfinals hängen blieb. Der 19-Jährige spielte wie ein abgebrühter Routinier. Antoine Griezmann (Atlético Madrid) wurde nicht mehr als Stürmer eingesetzt, sondern als Regisseur – eine Rolle, die der Franzose exzellent ausführte. Ergänzt wird unser Mittelfeld vom 21-jährigen Argentinier Enzo Fernandez von Benfica Lissabon, der Lionel Messi den Rücken freihält.
Auch die Ersatzbank darf sich sehen lassen. Auf ihr sitzen der Portugiese Bruno Fernandes, der nur knapp an der Startelf vorbeischrammte, sowie die Franzosen Aurélien Tchouaméni und Adrien Rabiot, der Kroate Luka Modric und Sofyan Amrabat vom Überraschungsteam Marokko.
Zwei der drei Positionen waren unumstritten. Die beiden PSG-Stars Lionel Messi (Argentinien) und Kylian Mbappé (Frankreich) erzielten nicht nur jeweils fünf Tore, sondern führten ihre Teams damit auch in den Final. Messi überragte mit Spielfreude und genialen Pässen, Mbappé mit Tempo und Dribblings. Als dritten Stürmer nominieren wir den Argentinier Julian Alvarez (Manchester City). Wie Olivier Giroud (Frankreich) schoss er vier Tore, den Ausschlag zu seinen Gunsten gab der letzte Eindruck aus den Halbfinals. Dort traf Alvarez doppelt, Giroud zog einen mittelprächtigen Abend ein.
Neben Giroud sitzt der Brasilianer Richarlison auf der Bank, er schoss das wohl schönste Tor des Turniers. Wie Richarlison traf der junge Niederländer Cody Gakpo drei Mal.
Wer wie Walid Regragui einen krassen Aussenseiter in die Halbfinals führt, verdient sich die Nominierung. Der 47-Jährige formierte eine eingeschworene Truppe, die eine Defensivtaktik sehr diszipliniert durchzog. Erst im sechsten Spiel, dem Halbfinal, gelang es erstmals einem Gegner, ein Tor gegen Marokko zu erzielen. Der bis dahin einzige Gegentreffer war ein Eigentor.
Selbstverständlich gehören die beiden Trainer der Finalisten in die engere Auswahl: Didier Deschamps (Frankreich) und Lionel Scaloni (Argentinien). Deschamps könnte Einzigartiges schaffen und als Erster sowohl als Spieler (1998) als auch zwei Mal als Trainer (2018 und 2022) Weltmeister werden.
Bist du irgendwo gar nicht einverstanden? Wer gehört für dich in die Top-Elf der WM? Schreibe es ins Kommentarfeld!
Und zwar auf der Ersatzbank.