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Grossbritannien: Prime Hydration sorgt für wilde Szenen im Supermarkt

Video: watson/lucas zollinger
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Ein Sportgetränk für mehrere tausend Franken? Was es mit dem Prime-Hype auf sich hat

03.01.2023, 18:2004.01.2023, 15:36

In Grossbritannien hat sich in den letzten Tagen des Jahres 2022 ein veritables Spektakel zugetragen. Der Schauplatz: Aldi-Filialen auf der ganzen Insel. Was genau passiert ist, erfährst du im Video:

Video: watson/lucas zollinger

Auslöser für den riesigen Ansturm auf die Aldi-Filialen in ganz Grossbritannien war eine Ankündigung von Aldi selbst. Am 28. Dezember 2022 hatte die Supermarktkette mitgeteilt, dass sie am nächsten Tag das aktuell heiss begehrte Sportgetränk Prime Hydration im Sortiment haben werde. Bereits vor Ladenöffnung standen Menschen am 29. Dezember vor den Aldi-Filialen Schlange.

Hype um ein Internet-Phänomen

Prime Hydration ist ein Sportgetränk von den beiden YouTubern Logan Paul und KSI. Zusammen kommen die beiden YouTuber auf der Videoplattform auf fast 50 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten – die meisten davon Teenager und Kinder.

Das Getränk verspricht, ein gesunder Durstlöscher zu sein. Es ist zuckerfrei und enthält nach Angaben der Produzenten zehn Prozent Kokosnusswasser, BCAAs, Antioxidantien, Elektrolyte und Zink. Es kam vor ziemlich genau einem Jahr – am 8. Januar 2022 – auf den Markt. Nach dem Launch wurde das Getränk zuerst nur in den USA verkauft, wo es innerhalb von vier Tagen ausverkauft war. Am 17. Juli startete dann auch der Verkauf in Grossbritannien, zuerst exklusiv bei der Supermarktkette Asda und einen Monat später auch im Stadion des FC Arsenal. Wie zuvor in den USA sorgte der Hype um das Getränk auch auf der Insel dafür, dass es äusserst schwierig war, des Getränks habhaft zu werden.

Wieso ist das Getränk so begehrt?

Um den Hype zu verstehen, muss man zuerst die Geschichte der beiden Gesichter hinter Prime kennen. Der US-Amerikaner Logan Paul war faktisch ein gescheiterter YouTube-Star. Für ein Video hatte er Ende 2017 den Aokigahara – einen Wald in Japan, besser bekannt als «Selbstmordwald» – besucht und dort eine Leiche gefilmt. Obwohl er sich danach öffentlich entschuldigte, drohte seine Karriere, ein Ende zu nehmen.

Der Engländer KSI verhinderte dies, indem er Logan Paul zu einem Boxkampf herausforderte. Dieser wurde als «das grösste Event in der Geschichte des Internets» beworben und war auch tatsächlich ein Erfolg. Er bescherte den beiden Einnahmen in Millionenhöhe.

Weil der Kampf unentschieden endete, gab es einen zweiten – diesen konnte KSI knapp für sich entscheiden. Während einer Live-Ankündigung auf Instagram – von der viele erwartet hatten, dass Paul eine Revanche fordern würde – erklärten die beiden, dass sie das Kriegsbeil begraben haben und gemeinsam ein Getränk herausbringen würden. Damit nahm die Geschichte um Prime ihren Lauf.

Der zweite Kampf zwischen KSI und Logan Paul.Video: YouTube/DAZN Boxing

Hohe Nachfrage führt zu «Schwarz»- oder Sekundärmarkt

Daraus resultierte die ursprüngliche Bekanntheit des Getränks. Da das Angebot die Nachfrage in Grossbritannien nicht decken konnte, entstand eine Art «Schwarzmarkt» für das Getränk. Während es bei Asda scheinbar nie erhältlich oder immer direkt ausverkauft war, tauchte es plötzlich (überteuert) in Tankstellenshops und Kiosks auf.

KSI beschuldigte in einem Interview Asda-Angestellte – diese würden die Getränke gar nie ins Regal stellen, sondern selbst über dem Wert weiterverkaufen. Auch auf eBay wurde das Getränk zu Wucherpreisen weiterverkauft – Berichten aus Grossbritannien zufolge wurden sogar erfolgreich einzelne Flaschen für mehrere tausend Pfund versteigert.

Die anhaltend hohe Nachfrage hat sogar dazu geführt, dass es mittlerweile eine App gibt, die anzeigt, wo Prime-Getränke verkauft werden und an Lager sind. (lzo)

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