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Bitcoin auf Talfahrt – Kryptomarkt im Ausverkaufsmodus

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Bitcoin auf Talfahrt – Kryptomarkt im Ausverkaufsmodus

14.06.2022, 12:00
epa09968512 A monitor displays the rates of Tether and other cryptocurrencies in Hong Kong, China, 23 May 2022. Tether, a stable coin cryptocurrency, has come under scrutiny after the recent crashes o ...
Bild: keystone

Die Kryptowährung Bitcoin und viele weitere Blockchain-Devisen befinden sich im freien Fall. Am Dienstag ist der Bitcoin-Kurs fast unter die Marke von 20'000 Dollar gefallen. Neben Zins-, Rezessions- und Inflationssorgen kämpft der gesamte Kryptowährungsmarkt mit einer Hiobsbotschaft nach der anderen.

In der Nacht auf Dienstag kostete ein Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp noch gut 20'800 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit eineinhalb Jahren. Zur Berichtszeit notiert ein Bitcoin bei 22'550 Dollar. Alleine im Verlauf der letzten sieben Tage büsste die «Krypto-Leitwährung» damit rund ein Viertel an Wert ein.

Vor gut einem halben Jahr, im November 2021, kostete ein Bitcoin noch gut das Dreifache. Das damalige Rekordhoch von knapp 69'000 Dollar rückt nun aber immer weiter in die Ferne.

Billionen vernichtet

Seither haben sich im Kryptomarkt Billionen an Dollar in Luft aufgelöst. Denn auch andere Kryptoanlagen wie die Nummer zwei am Markt, Ether, ist bis auf 1078 Dollar abgesackt und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2021. Im Herbst 2021 wurde Ether noch bei einem Höchstwert von über 4'800 Dollar gehandelt.

Der Wert aller auf dem Portal Coinmarketcap aufgeführten rund 19'800 Digitalwährungen beträgt gegenwärtig noch gut 960 Milliarden Dollar. Vor sechs Monaten waren es noch fast drei Billionen Dollar.

Begründet wird der Absturz an den Kryptomärkten vor allem mit den Inflations- und Zinssorgen, die derzeit auch die traditionellen Finanzmärkte schwer belasten. Wegen der hohen Geldentwertung straffen viele Zentralbanken ihre Geldpolitik. So dürfte etwa am Mittwoch die US-Notenbank Fed ihren Leitzins um weitere 0.5 Prozentpunkte anheben.

Einige Fachleute halten sogar einen noch grösseren Schritt um 0.75 Punkte für denkbar. Riskante Anlagen wie Kryptowährungen werden laut Experten durch die Zinswende besonders belastet, weil sie keine laufenden Erträge abwerfen.

Nächste Hiobsbotschaft am Kryptomarkt

Der Ausverkauf am Kryptomarkt geht neben den Zins- Rezessions- und Inflationssorgen aber auch einher mit «hausgemachten» Problemen, die den Markt zusätzlich ins Rutschen brachten. Angesichts dieser Hiobsbotschaften halten die Verkaufskaskaden an.

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Video: watson/Helene Obrist, Emily Engkent

Erst Anfang Mai sorgte der Zusammenbruch des algorithmischen Stablecoins UST der Terra Fundation für erste grössere Turbulenzen. Die mit hohen Zinsrenditen lockende Plattform aus dem «Decentralized Finance»-Bereich, kurz DeFi genannt, brach unter den immer schlechter werdenden Marktkonditionen zusammen.

Gemäss den Zahlen der DeFi-Datenplattform Defilama ist der in DeFi-Projekten steckende Gesamtwert an Kryptowährungen seit den Hochs im vergangenen November von über 200 Milliarden Dollar auf noch knapp 80 Milliarden Dollar zusammengeschmolzen.

Nun folgte anfangs dieser Woche eine neue Hiobsbotschaft: Die Krypto-Handelsplattform Celsius Network hatte alle Kundenkonten eingefroren und weckte damit schlechte Erinnerungen an den Kollaps der Terra-Luna-Plattform. Marktbeobachter spekulieren derweil, ob die Insolvenz von Celsius noch abgewendet werden kann. Der Wert des Celsius-Network-Währung CEL fiel bis am Montagmorgen auf 0.15 Dollar. Vor einem Jahr betrug der Wert von CEL noch 8 Dollar. (aeg/sda/awp)

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