Wirtschaft
Irland

Neue Ryanair-Regeln: Störenfriede werden künftig zur Kasse geboten

epa11310202 Passengers board a Ryanair group airplane at Riga Airport, Latvia, 30 April 2024. Riga Airport is the international airport of Riga, the capital of Latvia, and the largest airport in the B ...
Frechsein wird bei Ryanair bald teuer.Bild: keystone

Ryanair führt heftige Bussgelder für Passagiere ein

Ryanair greift durch: Wer sich im Flieger danebenbenimmt, muss künftig tief in die Tasche greifen. Pöbelnde Passagiere erwarten saftige Strafen. Warum der Billigflieger jetzt harte Konsequenzen durchsetzt – und warum das erst der Anfang ist.
13.06.2025, 09:5813.06.2025, 14:21
Kathrin Martens / watson.de
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Wer sich bei Ryanair im Flieger danebenbenimmt, fliegt nicht nur raus – sondern wird künftig auch ordentlich zur Kasse gebeten. Die Billig-Airline hat angekündigt, dass randalierende Passagiere, die aus dem Flugzeug entfernt werden müssen, künftig mindestens 500 Pfund (rund 550 Franken) zahlen sollen. Und das ist nur der Anfang.

Ryanair will damit ein deutliches Zeichen setzen – und hofft, dass die Drohung mit saftigen Geldstrafen abschreckend wirkt. Ziel ist es, wie die Airline selbst sagt, «inakzeptables Verhalten» komplett zu eliminieren.

Ein Sprecher der Billig-Airline machte laut einem Bericht des Guardian klar: «Es ist unzumutbar, dass hunderte Passagiere durch das Verhalten eines einzigen Störenfrieds ihren Flug nicht wie geplant geniessen können.» Solche Vorfälle seien zwar selten, würden aber bei allen Airlines vorkommen – meist wegen einer «winzigen Minderheit» an Passagieren, die sich nicht im Griff haben.

epa11991574 Ryanair CEO Michael O'Leary addresses a press conference during the A4E aviation summit in Brussels, Belgium, 27 March 2025. The annual conference gathers chief executives of the worl ...
Ryanair-CEO Michael O’Leary fordert schon länger härtere Regeln. Bild: keystone

Randale im Flieger: Alkohol, Aggression und Umleitungen

Was Ryanair konkret unter «inakzeptablem Verhalten» versteht? Alles, was die Sicherheit an Bord gefährden kann: Alkoholexzesse, Pöbeleien, Aggressionen. In besonders schlimmen Fällen muss ein Flugzeug sogar umgeleitet werden – und das kann teuer werden: Die britische Luftfahrtbehörde CAA schätzt die Kosten für eine Umleitung auf über 10'000 Pfund (etwa 11'000 Franken).

Schon jetzt drohen Betrunkenen im Flieger empfindliche Strafen: Bis zu 5000 Pfund (etwa 5500 Franken) Geldstrafe und sogar zwei Jahre Gefängnis sind möglich. Wer den gesamten Flug gefährdet, kann sogar für fünf Jahre hinter Gitter.

Ryanair will ein Exempel statuieren

Ryanair-Chef Michael O’Leary fordert schon länger härtere Regeln – zum Beispiel eine Zwei-Drinks-Grenze an Flughäfen. Seiner Meinung nach würde das viele Eskalationen schon im Vorfeld verhindern.

Und Ryanair meint es ernst: Im Januar verklagte die Airline einen Passagier in Irland auf 15'000 Euro Schadensersatz, weil dieser im vergangenen Jahr einen Flug von Dublin nach Lanzarote gestört haben soll.

Die Maschine musste ausserplanmässig in Porto landen, 160 Passagiere verloren einen Urlaubstag – und Ryanair musste Hotelkosten und andere Ausgaben übernehmen. Die Botschaft der neuen Bussgelder ist deswegen sehr klar: Wer Stress macht, zahlt. Und zwar richtig.

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Manudein
13.06.2025 10:23registriert April 2022
Da wird einem die Billig-Airline ja gerade sympathisch. Hoffentlich ziehen alle anderen Airlines nach.
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ZoroBs
13.06.2025 11:23registriert Juli 2022
Ich bin zwar kein Freund vom Ryanair Boss aber hier hat er zu 100 % recht.
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D.Enk-Zettel
13.06.2025 11:51registriert Oktober 2021
Richtig so. Kosten welche Randalierer / innen durch ihr Verhalten generieren, sollten ihnen belastet werden. Betroffene Fluggesellschaften sprechen zusätzlich hoffentlich noch ein unbefristestes Flugvebot aus.
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