Mit Neid schauen reformfreudige Migros-Manager vom Zürcher Limmatplatz nach Basel, zur Konkurrenz, die vor gut 20 Jahren das geschafft hat, was sie selbst wohl nie schaffen werden: eine Strukturbereinigung in Form einer Grossfusion. 2001 wurden alle 14 regionalen Coop-Genossenschaften sowie die Dienstleistungszentrale Coop Schweiz zu einer einzigen Grossgenossenschaft zusammengelegt.
Bei der Migros hingegen wird seit Jahren oder gar Jahrzehnten immer nur über Fusionen geredet, realistisch sind sie nicht. Das Konstrukt aus 10 autonom funktionierenden regionalen Genossenschaften und dem Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) dürfte noch lange Bestand haben. Nichts tun scheint aber auch keine Option zu sein. Deshalb rückt nun der Plan B in den Vordergrund.
Hinter den Kulissen arbeiten verschiedene Kräfte an einem Projekt, das im Migros-Universum durchaus als revolutionär taxiert werden könnte: Sie wollen das Supermarkt-Geschäft, das rund 12.7 Milliarden zum Gesamt-Migros-Umsatz von 28.9 Milliarden Franken beiträgt, zusammenlegen – das heisst: das eigentliche Kerngeschäft. Und zwar alles, nicht nur den Einkauf, der heute mehrheitlich von der MGB-Zentrale in Zürich gesteuert wird, sondern die gesamte Wertschöpfungskette inklusive Logistik und IT. Mit einer einzigen schlanken Einheit liesse sich die Effizienz steigern, heisst es.
Die neu gebündelte Einheit soll dann innerhalb des Migros-Universums dort angegliedert werden, «wo am meisten Fachwissen vorhanden ist und die besten Leute sind». So jedenfalls umschreibt es eine Person, die in diesem Plan grosses Potenzial erkennt. Das sei bei den regionalen Genossenschaften – respektive bei denjenigen Genossenschaften, die das Geschäft am besten im Griff hätten. Das seien nicht unbedingt die grössten, sondern die effizientesten, wie es heisst. Immer wieder genannt in diesem Zusammenhang werden die Migros Ostschweiz und die Migros Luzern.
Die «Auslagerung» des Supermarkt-Geschäfts könnte durchaus als Misstrauensvotum gegenüber der MGB gelesen werden, sagt ein Migros-Insider. Schliesslich würde die Zentrale damit deutlich zurückgestutzt, zu einem reinen Dienstleistungszentrum. Doch die Zeit für Reformen scheint günstig, jetzt, da MGB-Chef Fabrice Zumbrunnen nach fünf Jahren ohne grundlegende Reformen abtritt und einige organisatorische Fragen neu diskutiert werden, wie etwa die Aufgabenteilung zwischen den einzelnen Departementen in der Zentrale.
Mit der avisierten Bündelung der Kräfte beim Supermarkt-Geschäft würden die Migros-Genossenschaften einer Logik folgen, die sie mit mehr oder weniger Erfolg bereits bei den Nebenaktivitäten erprobt haben: So haben sie in jüngster Zeit etwa das Fitness-Geschäft in der Migros Zürich zusammengelegt, die Golf-Plätze bei der Migros Luzern und die Fachmärkte wie Micasa oder Melectronics sind nun eine eigenständige Aktiengesellschaft im Migros-Kosmos, die von Migros-Zürich-Chef Jörg Blunschi präsidiert wird.
Die Bündelung im Supermarktgeschäft hätte noch andere Vorteile: Sie würde unliebsame Alleingänge einzelner Regionalchefs in die Schranken weisen. Mit Argwohn wird etwa die Deutschland-Expansion mit der Supermarkt-Kette Tegut von Migros-Zürich-Chef Jörg Blunschi beäugt, gar für nachhaltigen Ärger sorgte die Gründung von Mymigros durch den ehemaligen Migros-Aare-Lenker Anton Gäumann. Der Lieferdienst aus dem Laden, bei dem die Migros-Mitarbeitenden für die Kundschaft gratis einkaufen, einpacken und im Elektroauto ausfahren, schreibt derzeit rote Zahlen. «Dümmer kann man Onlinehandel nicht betreiben», sagt ein Migros-Mann, der nicht genannt sein will.
Gäumanns Nachfolger Reto Sopranetti jedenfalls blieb nichts anderes übrig, als das Geschäftsmodell zu optimieren: Er hat als Sofortmassnahme das Liefergebiet etwas eingeschränkt und Liefergebühren eingeführt. Profitabel ist Mymigros damit noch nicht, wie Sopranetti im Gespräch mit dieser Zeitung einräumt, aber es sei ein Schritt in die richtige Richtung. Wann die schwarze Null erreicht wird, bleibt unklar.
Die Migros-Zentrale streitet die möglichen strukturellen Reformpläne mit der Zusammenlegung des Supermarktgeschäfts nicht ab. Der Detailhandel in der Schweiz sehe sich mit grossen Herausforderungen konfrontiert, sagt Sprecher Marcel Schlatter. Die Kundenbedürfnisse änderten sich laufend und teilweise sehr schnell. «Darauf bereitet sich die Migros als Genossenschaft zukunftsgerichtet vor und so machen sich die regionalen Genossenschaften und der MGB gemeinsam entsprechende Gedanken.»
Aber gut möglich, dass die Migros, die 2025 ihr 100-Jahr-Jubiläum feiert, bald nicht mehr die gleiche ist – auch ohne Grossfusionen. (aargauerzeitung.ch)
Oder ActivFit
Oder Hörgeräte.
Aber ja immer noch
1 Liter Milch, Bio, für 1,90 verkaufen
0,30 für das Kilo Milch im Einkauf bezahlen, wovon noch 50% vom Staat subventioniert ist
Oder den Globus *ver*kauf mit 250 Mio *Vorfinanzieren*
Sorry liebe Migros, reisst Euch mal zusammen, werft Mc Kinsey Truppe endlich raus. Und ja es hat 20 Mio Honorar gekostet
Und nein es brachte nichts
Im Kerngeschäft Rote Zahlen schreiben weil man das Geld für Arztpraxen ausgibt.
Come on Migros 😂😂😂