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Wirtschaft

Neun grösste Detailhändler der Schweiz: So sparen sie Strom

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19 Grad beim Einkaufen: Diese Massnahme hat der Bundesrat den Detailhändlern empfohlen, um Strom zu sparen.Bild: Shutterstock

Migros, Coop und Co: Die neun grössten Detailhändler zeigen, wie sie Strom sparen

Die neun grössten Detailhändler der Schweiz müssen Strom sparen. Einige drosseln die Temperatur, andere schalten die Beleuchtungen ab. Nicht alle gehen dabei gleich weit.
30.10.2022, 06:2731.10.2022, 07:20
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Noch nie war es so aktuell, Strom zu sparen, wie dieses Jahr. Der Krieg in der Ukraine und nicht funktionierende französische AKWs sind nur einige Gründe dafür.

Die Detailhändler gehören mit ihren tausenden Filialen zu den grössten Stromverbrauchern der Schweiz. watson hat bei den neun grössten nachgefragt, wie sie diesen Winter Energie sparen.

Denner

Mangels Profitabilität: Der Discounter Denner beabsichtigt, kleine Filialen in ländlichen Gebieten zu schliessen. (Symbolbild)
Schaltet die Lüftung in der Nacht aus, um Strom zu sparen: Denner.Bild: KEYSTONE

Der Discounter Denner setzt verschiedene Massnahmen um. Dies sind unter anderem:

  • Senken der Raumtemperatur auf 19 Grad
  • Abschalten der Logo- und Innenbeleuchtung ausserhalb der Öffnungszeiten
  • Abschalten der Beleuchtung in Aktions-Kühltruhen
  • Reduktion der Lüftung tagsüber und Ausschaltung in der Nacht
  • Keine Weihnachtsbeleuchtung

Eine Massnahme, die sich Denner noch offenlässt, ist das Verkürzen der Öffnungszeiten. «Um die Kosten tief zu halten und das Gesparte in tiefe Preise investieren zu können, hat sich Denner schon immer für eine Steigerung der Energieeffizienz eingesetzt», teilt die Medienstelle mit.

Dadurch sei der Stromverbrauch in den letzten 10 Jahren um 20 Prozent gesunken. Weitere 20 Prozent wollen sie bis 2030 einsparen.

Zur Nachhaltigkeitsstrategie des Discounters gehöre auch der Einsatz von Photovoltaikanlagen, Bewegungsmeldern und stromsparenden Kühlgeräten, so Denner. Den grössten Hebel habe dabei der Einbau von Kälteanlagen mit natürlichen Kältemitteln gehabt, welche den Energieverbrauch senkte. Und: «Mit einem neuen Ladenkonzept, das derzeit finalisiert wird, werden weitere effiziente Massnahmen wie Türen an Kühlregalen umgesetzt.»

Spar

Aus 60 Avia- werden k�nftig Spar-Tankstellenshops. (Symbolbild)
Setzt die Massnahmen des Verbandes um: Spar.Bild: sda

Die Spar-Filialen in der Schweiz setzen den Massnahmenplan des Verbands um, der Swiss Retail Federation. Dazu gehören unter anderem:

  • Senkung der Raumtemperaturen auf 18 bis 19 Grad
  • Drosselung von Lüftungen
  • Reduktion der Beleuchtungen

«Einsparen von Energie ist seit Jahren ein Thema bei uns», schreibt ein Spar-Sprecher. Deswegen verzichten die Spar Märkte schon seit Jahren auf eine Weihnachtsbeleuchtung.

Am meisten Strom verbrauchen ältere Kühlgeräte ohne Wärmerückgewinnung. «Wir sind laufend dabei, diese bei Umbauten zu ersetzen», sagt der Spar-Sprecher. Gleichzeitig werde dort, wo es noch nicht passiert sei, die gesamte Beleuchtung auf LED umgestellt.

Aldi Suisse

ARCHIVBILD ZUR ERHOEHUNG DES MINDESTLOHNES BEI ALDI SCHWEIZ AUF 4440 FRANKEN, AM DONNERSTAG, 26. NOVEMBER 2020 - A customer enters the Aldi Suisse branch in Ingenbohl, in the Canton of Schwyz, Switzer ...
Möchte für weitere Massnahmen eine branchenweite Lösung: Aldi Suisse.Bild: keystone

Auch bei Aldi Suisse hat man bereits mehrere Schritte unternommen, um Strom zu sparen. Beispielsweise:

  • Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung
  • Reduktion der Raumtemperatur
  • Ausschalten der Leuchtreklamen

Andere Möglichkeiten würden laufend geprüft», so die Medienstelle von Aldi Suisse. Sie lässt aber verlauten: «Für weitere Schritte, wie eine Reduktion der Öffnungszeiten, braucht es branchenweit einheitliche Lösungen und Regeln.»

Gleichzeitig werde das Solarnetz ständig ausgebaut, um einen «signifikanten Teil des Energiebedarfs autonom zu decken», heisst es von der Medienstelle. Bisher habe Aldi Suisse Solaranlagen auf 63 Filialdächern sowie Verteilerzentren.

Coop

The logo of retailer Coop at the Coop branch in the shopping center Seewen Markt in Seewen, Canton of Schwyz, Switzerland, on May 15, 2018. (KEYSTONE/Gaetan Bally)..Das Coop Logo in der Filiale des De ...
Setzt seit 2010 zu 100 Prozent auf Strom aus Wasserkraft: Coop.Bild: keystone

Schweizweit hat Coop diverse Massnahmen umgesetzt:

  • Leuchtreklamen und Innenbeleuchtung nach Ladenschliessung ausschalten
  • Verzicht auf Leuchtreklamen in Büros, Verwaltungsgebäuden und Logistik-Zentren
  • Reduktion der Raumtemperatur auf 19 Grad
  • Keine Weihnachtsbeleuchtung an den Fassaden

Coop setzt zudem seit 2010 zu 100 Prozent auf Strom aus Wasserkraft. «Durch diesen konsequenten Entscheid konnten wir den Co2-Ausstoss beim Stromverbrauch um mehr als die Hälfte senken», teilt ein Sprecher mit.

Auch bei den Photovoltaikanlagen macht Coop vorwärts: Alleine die Anlage auf dem Dach des Einkaufszentrum Fribourg Süd erzeugt rund 19 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr. Zudem: Durch die Umstellung auf LED konnte der Detailhändler den Energieverbrauch für die Beleuchtung um 50 Prozent senken.

Landi

Die Fenaco-Gruppe hat mit ihren Marken wie Landi oder Volg im vergangenen Jahr zugelegt. (Archivbild)
Findet, dass weitere Massnahmen Leistungseinbussen zur Folge hätten: Landi.Bild: KEYSTONE

Um dem Sparappell des Bundesrates nachzukommen, hat Landi unter anderem folgende Massnahmen eingeführt:

  • Reduktion der Aussenbeleuchtung
  • Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung
  • Innentemperatur von maximal 19 Grad

«Müssen wir weitere Einsparungen erzielen, hätte dies Leistungseinbussen zur Folge», schreibt die Medienstelle der Landi auf Anfrage.

Diese Einbussen würden alle Kundinnen und Kunden spüren. Zurzeit würden diese Szenarien ausgearbeitet. Am meisten Strom fresse bei der Landi die Heizungs- und Kühlanlagen sowie die Beleuchtung.

Manor

ARCHIVBILD ZUR MELDUNG, DASS MANOR AUF ENDE 2020 AN DER BAHNHOFSTRASSE AUSZIEHEN MUSS --- Das Warenhaus Manor, aufgenommen am Donnerstag, 24. April 2014, an der Bahnhofstrasse in Zuerich. Die Warenhau ...
Folgt den Empfehlungen des Bundesrates: Manor.Bild: KEYSTONE

Seit dem 1. Oktober hat Manor mehrere Massnahmen umgesetzt, beispielsweise:

  • Innentemperatur von maximal 18 Grad
  • Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung an Fassaden
  • Abschalten der Leuchtreklamen eine Stunde nach Ladenschluss

«Wir sensibilisieren unsere Mitarbeitenden entsprechend, um die Energieversorgung für den Winter zu sichern», teilt Manor auf Anfrage mit. Vor mehreren Jahren habe man zudem Systeme zur Energierückgewinnung eingeführt, die alternative Wärmequellen darstellen.

Zur Weihnachtsbeleuchtung sagt Manor: «Diese ist nicht der energieintensivste Posten, aber es ist wichtig, den Empfehlungen des Bundesrates zu folgen.»

Lidl Schweiz

Torsten Friedrich wird neuer Chef des Detailh�ndlers. (Archivbild)
Denkt über eine Regulierung der Raumtemperatur bei einer Strommangellage nach: Lidl Schweiz. Bild: sda

Wie Spar setzt Lidl Schweiz den Massnahmenplan der Swiss Retail Federation um:

  • Verzicht auf die Beleuchtung der Logos
  • Keine Weihnachtsbeleuchtung
  • Mitarbeiter zum Thema Strom sparen sensibilisieren

«Eine Regulierung der Innenraumtemperatur erachten wir als mögliche umsetzbare Massnahme im Fall einer Strommangellage», heisst es von Lidl Schweiz. Sämtlicher Strom werde zudem aus Wasserkraft bezogen.

Ein wichtiger Teil der Strom-Strategie von Lidl Schweiz seien Photovoltaikanlagen. Auf dem Dach des Logistikzentrums in Weinfelden sei die grösste Anlage im Kanton Thurgau errichtet worden. Diese produziere über 4 Millionen Kilowattstunden Strom. «Damit könnten rund 1500 Haushalte für ein ganzes Jahr versorgt werden», so Lidl Schweiz.

Volg

Ein Schild mit dem Logo von Volg und dem Slogen "frisch und fruendlich", aufgenommen in der Volg-Filiale in Remigen, Kt. Aargau, am 7. Mai 2013. Volg ist eine ostschweizerische Detailhandels ...
Hat die Innentemperatur gesenkt: Volg.Bild: KEYSTONE

Auch die Volg-Filialen in der Schweiz haben schon einige Punkte umgesetzt:

  • Ausschalten der Aussenbeleuchtung ausserhalb der Öffnungszeiten
  • Reduktion der Innentemperatur um 1-2 Grad
  • Backstationen bei Nichtgebrauch auf Stand-by

Weitere Massnahmen werden in Abstimmung mit den Branchenverbänden laufend geprüft. Seit jeher verzichtet Volg zudem auf eine Weihnachtsbeleuchtung. «Ziel ist für uns, auch im Krisenfall zur Versorgungssicherheit beitragen zu können», teilt ein Volg-Sprecher auf Anfrage mit.

Migros

ARCHIV -- ZU DEN UMSTRUKTURIERUNGSPLAENEN DER MIGROS GENOSSENSCHAFTEN IM ZUGE DES SPARPROGRAMMS, STELLEN WIR IHNEN AM SONNTAG, 26. AUGUST 2018, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG -- The Migros logo ...
Verzichtet dieses Jahr auf die Weihnachtsbeleuchtung, um Strom zu sparen: Migros.Bild: KEYSTONE

Auch Migros möchte den Stromverbrauch reduzieren, und zwar mit folgenden Massnahmen:

  • Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung
  • Senkung der Innenraumtemperatur
  • Reduktion von Beleuchtungen

Die Migros habe in der Vergangenheit schon viel gemacht, um den Stromverbrauch zu senken, sagt ein Sprecher auf Anfrage. «Zudem produzieren die Filialen gleich viel Strom, wie sie selber verbrauchen.» Dieser komme einerseits von den zahlreichen Photovoltaikanlagen, aber auch durch Abwärme.

Denn bei der Kühlung der Waren sowie in der Produktion entsteht Abwärme. In den Filialen nutzen man wo immer möglich die Abwärme der gewerblichen Kühlregale und Kälteanlangen zum Heizen und Sparen der Energie.

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144 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wa’Tsun
30.10.2022 07:12registriert März 2021
Den Artikel hätte man auch kürzen können. Steht ja überall das selbe. Und dann bloss auf die wenigen Unterschiede eingehen.
Aber ich finde gut, dass etwas getan wird. Meinetwegen muss man gar nicht zurück. Das könnte jahrelang so bleiben.
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Rethinking
30.10.2022 07:28registriert Oktober 2018
Türen an Kühlregalen sollten endlich kommen…

Da wird wie wild gekühlt und alle Regale sind offen…

Im Winter wird dann noch der Raum geheizt. Hebt sich ja gegenseitig auf…
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DanielaK
30.10.2022 07:46registriert November 2016
Ich freue mich auf weniger Schweissausbrüche beim Einkaufen. Sind wir mal ehrlich, die Kunden störts wohl eher nicht, die kommen zwangsläufig warm angezogen daher im Winter. Für das Personal wird es eher mal ungemütlich. Zumindest bei denen die viel sitzen müssen oder wie in manchen Geschäften viel nur rumstehen müssen. Ich bin es gewohnt mich im Winter warm anzuziehen bei der Arbeit weil ich oft draussen bin und bin deshalb froh wenn es dann drinnen nicht so heiss ist. Muss ich weniger an- und ausziehen.
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