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Schweizer Börse mit Zinssorgen stark unter Druck

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Schweizer Börse mit Zinssorgen stark unter Druck

05.04.2024, 21:45

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag einen herben Dämpfer erlitten und stark im Minus geschlossen. Auch auf Wochensicht ist die Bilanz tiefrot. Vor allem erneut aufgekommene Zinsängste in den USA führten dazu, dass viele Investorinnen und Investoren zuletzt ihre dieses Jahr aufgelaufenen Gewinne realisiert haben.

Der Stimmungsumschwung an den Märkten hat bereits nach Ostern begonnen und hat sich am Freitag nochmals verstärkt. Auslöser für die Abgaben zum Wochenschluss waren vor allem Äusserungen eines Mitglieds der US-Notenbank Fed. Neel Kashkari vom Fed in Minneapolis hatte am Donnerstagabend signalisiert, dass es angesichts der robusten US-Wirtschaft und eines nur langsamen Rückgangs der Inflation keine Garantie für Zinssenkungen in diesem Jahr gebe.

Entsprechend waren die US-Aktienmärkte am Donnerstag markant gefallen, was sich dann am Freitagmorgen auch auf die europäischen Märkte auswirkte. Die am Freitagnachmittag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für den Monat März fielen einmal mehr besser aus als erwartet, was ebenfalls für später als bisher erwartete Leitzinssenkungen in den USA hindeuten könnte. Dies belastete die Aktienmärkte in der zweiten Tageshälfte noch zusätzlich. Aktienmärkte reagieren üblicherweise positiv auf Zinssenkungen und umgekehrt.

Der Schweizer Leitindex SMI fiel am Nachmittag unter die Marke von 11'500 Punkten (Tagestief 11'481) und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang März. Zum Schluss lag das wichtigste Schweizer Aktienbarometer um 1,67 Prozent im Minus auf 11'495,79 Zählern. In Prozent gerechnet war das der grösste Tagesverlust seit dem 19. Oktober letzten Jahres. In der verkürzten Nach-Osterwoche ergab sich damit ein Minus von 2,0 Prozent. Das war ebenfalls das stärkste Wochenminus seit dem letzten Oktober.

Für den grössten Teil der Verluste im SMI waren die eigentlich defensiven Index-Schwergewichte Novartis (-2,5%), Roche GS (-2,4%) und Nestlé (-2,0%) verantwortlich. Händler sprachen hier vor allem von futuresbedingten bzw. indexbasierten Verkäufen und weniger von spezifischen Unternehmensnews, welche für die Abgaben verantwortlich gewesen seien.

Nicht nur der Schweizer Markt, auch die wichtigsten europäischen Indizes wie der deutsche DAX (-1,2%), der britische FTSE 100 (-0,8%) oder der französische CAC 40 (-1,1%) gaben mehr oder weniger deutlich nach. Der wichtigste US-Index Dow Jones Industrial büsste vor allem am Donnerstag (-1,4%) ein, erholte sich am Freitag aber wieder (+1,0% bei Schweizer Handelsschluss). (sda/awp)

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