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Signa Development erhält Darlehen von Miteigentümer Haselsteiner

Signa Development erhält Darlehen von Miteigentümer Haselsteiner

26.01.2024, 15:5826.01.2024, 15:58
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Der insolvente Immobilien-Projektentwickler Signa Development erhält ein Darlehen über 25 Millionen Euro zur Sicherstellung des Geschäftsbetriebs. Der sogenannte Massekredit stammt von einer Tochtergesellschaft der Haselsteiner Familien-Privatstiftung des österreichischen Unternehmers Hans Peter Haselsteiner.

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Das Logo von Signa in Hamburg.Bild: keystone

Der Massekredit sei vom Aufsichtsrat der Signa Development Selection genehmigt worden, teilte Sanierungsverwalterin Andrea Fruhstorfer am Freitag mit. Die Gläubigerschutzverbände bewerteten das Darlehen positiv.

Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung hält 9.2 Prozent an der Immobiliengesellschaft. Haselsteiner hatte den Kredit bereits am Mittwoch im österreichischen Fernsehen angekündigt. Signa-Gründer René Benko und andere Signa-Development-Gesellschafter stellten bisher kein frisches Kapital zur Verfügung.

Projektgesellschaften stabilisieren

«Der Massekredit in Höhe von 25 Millionen Euro war ein wichtiger Schritt zur weiteren Stabilisierung der Projektgesellschaften, um Notverkäufe mit erheblichem Wertverlust zu vermeiden», heisst es in der Mitteilung die Signa-Development-Insolvenzverwalterin. Damit könne man «auf Ebene der Projektgesellschaften die offenen Zahlungen leisten und den Fortbetrieb sicherstellen».

ARCHIV - 02.03.2020, Nordrhein-Westfalen, D
Signa-Grüner René Benko.Bild: keystone

Die Familienstiftung von Strabag-Gründer Haselsteiner ist neben der Signa Development auch mit 15 Prozent an der insolventen Signa Holding beteiligt.

FT-Bericht zurückgewiesen

Die Signa-Development-Sanierungsverwalterin äusserte sich ausserdem zu einem «FT»-Bericht, wonach die Signa Development 2023 mehr als 300 Millionen Euro an zwei Firmen im Umfeld des Signa-Gründers Benko überwiesen habe. «Der Vorwurf, es seien unmittelbar vor Insolvenzeröffnung Zahlungen von der Signa Development Selection AG an René Benko bzw. ihm zuzurechnende Rechtsträger erfolgt, ist unrichtig», so Fruhstorfer.

Zutreffend sei, dass es Forderungen gegen nahestehende Gesellschaften der Signa-Gruppe gebe. «Nach aktuellem Erhebungstand sind die kolportierten 300 Millionen Euro für Immobilienprojekte der Signa verwendet worden. Die Forderungen werden durch die Sanierungsverwalterin selbstverständlich geprüft und betrieben.»

Österreichische Gläubigerschützer wollen die Transaktionen aber genauer unter die Lupe nehmen. «Rechtsgeschäfte, die kurz vor der Insolvenz stattgefunden haben und die die Insolvenzmasse geschmälert haben, können rückabgewickelt werden», sagte ein Vertreter des Verbands Creditreform in den Medien. (sda/awp/apa)

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