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Vogelarten sterben viel schneller aus als gedacht – doch es gibt Hoffnung

Vogelarten sterben viel schneller aus als gedacht – doch es gibt Hoffnung

27.02.2020, 06:47
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Vogelarten sterben nach Angaben norwegischer Forscher fünfmal schneller aus als bislang angenommen. Wissenschaftler der Universität in Oslo kamen in einer Forschungsarbeit zum Schluss, dass die Arten heute vor dem Aussterben nur noch knapp 3000 Jahre existierten.

Verglichen mit dem vormenschlichen Zeitalter verschwänden die Tiere gar 1000 Mal schneller, erklärten die Wissenschaftler. Die Erkenntnisse stützten die Ansicht vieler Experten, dass sich die Erde kurz vor einem sechsten Massenaussterben befindet, das vom Menschen massiv beschleunigt wird.

Vektorisierte Illustration von Vogelarten
Bild: shutterstock.com

Ihre Ergebnisse hatten die Wissenschaftler in den «Biology Letters» der britischen Royal Society vorgestellt. Derzeit gibt es knapp 11'000 Vogelarten auf dem Planeten, während 187 Arten im Laufe der vergangenen 500 Jahre ausgestorben sind und sich der Bestand vieler weiterer verringert hat.

Rote Liste bedrohter Tierarten

Bei ihren Berechnungen haben die Osloer Forscher berücksichtigt, dass das Aussterben einer Art nur der letzte Schritt eines längeren Prozesses ist. Sie analysierten dazu die Rote Liste bedrohter Tierarten.

Sie prüften, wie sich die Einstufung von mehr als 11'000 Vogelarten zwischen 1988 und 2016 verändert hatte. 361 wurden demnach «hochgestuft», ihre Population war geschrumpft und ihre Bedrohung hatte zugenommen, auch wenn sie noch nicht ausgestorben sind.

Der Klimawandel sei nicht die grösste Bedrohung für die globale Artenvielfalt, sondern die Zerstörung natürlicher Lebensräume durch menschliche Aktivitäten, hiess es weiter.

Eine positive Nachricht

Gleichzeitig hoben die Wissenschaftler eine positive Nachricht der Forschungen hervor: Es habe sich gezeigt, dass Artenschutzprojekte einen signifikanten Effekt hätten. Diese Bemühungen hätten dafür gesorgt, dass die Aussterberate um knapp 40 Prozent verringert worden sei. Es dürfe mit dem Artenschutz jedoch nicht gewartet werden, bis eine Art bereits fast verschwunden sei. (sda/dpa)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Stromer5
27.02.2020 09:39registriert Juli 2015
Mir wird jeweils übel wenn ich in die Vorgärten schaue und dort einen piekfeinen Rasen mit Rasenroboter sehe. Das ganze umgeben von einer Thujahecke... Einfach nur schrecklich.
Die Biodiversität würde im kleinen anfangen, aber vielen ist es wegen Faulheit einfach egal. Da müssen wir uns nicht wundern, wenn alles langweilig und eintönig wird. Diese Rasenflächen sind vor allem eines: tot!
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