Ein Bienenfresser (Merops apiaster) genehmigt sich eine Wespe. Bild: Shutterstock
Science-News
Die insektenfressenden Vögel der Welt verspeisen pro Jahr 400 bis 500 Millionen Tonnen Beute und verbrauchen dabei so viel Energie wie die Megacity New York. Damit spielen Vögel eine wichtige Rolle in der Insektenbekämpfung.
16.07.2018, 19:1717.07.2018, 09:00
Gemäss Schätzungen verzehren die insektenfressenden Vögel der Welt jährlich bis zu 500 Millionen Tonnen Insekten und andere Gliederfüssler wie Tausendfüssler und Spinnen. Ihre eigene Gesamtmasse ist dagegen erstaunlich klein: Die Biomasse aller insektenfressenden Vögel wird auf lediglich 3 Millionen Tonnen geschätzt.
Die Vögel setzen allerdings nur einen Bruchteil der Energie, die sie durch die Nahrung aufnehmen, in Wachstum um. Ihre energieintensive Lebensweise verbraucht den grossen Rest – und das ist nicht wenig: Weltweit verbrauchen insektenfressende Vögel pro Jahr ungefähr gleich viel
Energie wie eine Metropole von der Grösse New Yorks, also rund 2,8 Exajoule. Das haben Zoologen der Universität Basel, der University of Utah, der University of Illinois und der Koç University in Istanbul berechnet, wie sie im Fachjournal The Science of Nature berichten.
Wellenliest (Lacedo pulchella) mit Beute.Bild: Shutterstock
Damit ist die verspeiste Menge der insektenfressenden Vögel ähnlich hoch wie jene der menschlichen Weltbevölkerung, wie die Universität Basel in einer Mitteilung schreibt. Menschen essen pro Jahr etwa 400 Millionen Tonnen Fleisch und Fisch.
Waldvögel fressen am meisten Insekten
Waldvögel verzehren mit rund 300 Millionen Tonnen rund drei Viertel der weltweit von insektenfressenden Vögeln gefangenen Beute. Dagegen werden in den übrigen Ökosystemen wie Grasland, Savannen, Äcker, Wüsten und arktischer Tundra wesentlich weniger Insekten gefressen.
«Dies bedeutet, dass die Vögel – ebenso wie andere natürliche Feinde wie Spinnen und Ameisen – weltweit wesentlich dazu beitragen, die Zahl jener Insekten niedrig zu halten, die Schäden an Pflanzen anrichten.»
Martin Nyffeler, Universität Basel
Rotkehlchen (Erithacus rubecula) verspeist Eintagsfliegen. Bild: Shutterstock
Besonders zur Brutzeit, wenn die Vögel proteinreiche Beute an ihre Jungen verfüttern, kommen Billionen pflanzenfressender Insekten auf den Speiseplan, darunter auch potenziell schädliche Schmetterlingsraupen und Käfer.
«Dies bedeutet, dass die Vögel – ebenso wie andere natürliche Feinde wie Spinnen und Ameisen – weltweit wesentlich dazu beitragen, die Zahl jener Insekten niedrig zu halten, die Schäden an Pflanzen anrichten», sagt Studienleiter Martin Nyffeler von der Universität Basel.
Ein Keilschwanztoko (Ocyceros birostris) tut sich an einer Heuschrecke gütlich.Bild: Shutterstock
(dhr/sda)
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Voilà – das sind laut der BBC die besten Naturfotografien
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