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History

Bone Wars – wie sich zwei Dino-Knochenjäger 30 Jahre lang bekriegten

Extinct monsters
London :Chapman & Hall,1896.
http://www.biodiversitylibrary.org/item/51560
Eine frühe Darstellung des von Othniel Charles Marsh 1879 entdeckten und benannten Stegosaurus ungulatus («Dachechse mit Huf»).Bild: biodiversitylibrary

Bone Wars: Wer hat den Grössten? Wie sich zwei Dino-Knochenjäger bekriegten

Dies ist die Geschichte von zwei Paläontologen, deren Egos grösser waren als die Dinosaurierknochen, die sie fanden. Das Ergebnis war ein rund dreissigjähriger Krieg, der zwar über 130 neue Urzeitgiganten zutage förderte, aber vor allem Chaos, Zerstörung und tonnenweise geraubte Fossilien hinterliess.
13.08.2023, 10:0113.08.2023, 21:18
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Othniel Charles Marshs Lachen donnerte durch die ehrwürdigen Hallen des Museums der Philadelphia Academy of Sciences. Er war an jenem frühsommerlichen Morgen im Jahre 1869 in Begleitung Joseph Leidys, des Mannes, der das erste fast intakte Skelett eines Dinosauriers – eines Hadrosaurus – beschrieben hatte.

Sie standen vor den Knochen des zwölf Meter langen Elasmosaurus platyurus, das der erst 28-jährige Edward Drinker Cope rekonstruiert hatte.

Der junge Edward Drinker Cope
Der amerikanische Paläontologe Edward Drinker Cope (1840–1897).Bild: wikimedia

Er hatte seine neueste Sensation bereits im «American Naturalist» und anderen wissenschaftlichen Magazinen vorgestellt, mitsamt einer Zeichnung des maritimen Urwesens, das über einen ungewöhnlich langen Schwanz verfügte, so ganz anders als seine Verwandten, die Plesiosaurier, zu deren Gattung er zählt. Cope war der Ansicht, dass diese Anomalie dem Kreidemeer-Bewohner dazu diente, seinen schwerfälligen Körper mit den unverhältnismässig kleinen Gliedmassen besser durchs Wasser zu rudern.

Auch Leidy war es sofort aufgefallen, aber er lachte nicht. Sein ehemaliger Student Cope hatte keine neue Reptilienart gefunden. Er hatte bloss die Wirbelanatomie des Fossils grandios missdeutet – und den kleinen Kopf seines Elasmosaurus fälschlicherweise ans Schwanzende montiert.

Diese Zeichnung Copes, veröffentlicht im Artikel „The fossil reptiles of New Jersey“ im American Naturalist im Jahr 1869, zeigt zwei Elasmosaurus (vorn links und rechts hinten) mit kurzem Hals und abs ...
Copes Zeichnung, veröffentlicht im Artikel «The fossil reptiles of New Jersey» im «American Naturalist» 1869, zeigt zwei Elasmosaurus (vorne links und rechts hinten) mit kurzem Hals und absurd langem Schwanz, da er die Wirbelanatomie falsch interpretierte.Bild: wikimedia

Er hatte die Halswirbel mit den Schwanzwirbeln verwechselt. Vielleicht weil der Schädel, als er im westlichen Kansas gefunden wurde, in der Nähe der Schwanzwirbel gelegen hatte. Zwischen Tod und Fossilisation geraten die Knochen oft durcheinander. Doch diesem Irrtum dürfte er als Paläontologe nicht erliegen.

Hatte jener grosse, gut aussehende Mann wieder einmal allzu hastig seine Ergebnisse publiziert? War sein Drang nach Anerkennung, nach medialer Aufmerksamkeit und neidigen Paläontologenblicken grösser als die Sorgfalt, die er hätte walten lassen sollen?

Oder war jenes proportional herausgeforderte Meeresungeheuer bloss Opfer von Copes ausschweifender Vorstellungskraft geworden? Dieser fast schrankenlosen Phantasie, mit der sein Geist jene bloss in Knochen vor ihm liegenden Urzeitriesen auszustatten pflegte?

Cope's 1869 Rekonstruktion von Elasmosaurus oben, mit dem Kopf am falschen Ende und ohne Hinterbeine, und Holotypelemente von E. platyurus (1-9) und E. orientalis (10) unten. 1869
Copes Rekonstruktion seines Elasmosaurus oben, mit dem Kopf am falschen Ende und ohne Hinterbeine. Holotypelemente von E. platyurus (1-9) und E. orientalis (10) unten. Heute hängt das besagte Skelett mit dem Kopf am richtigen Ende in den Räumen der Academy of Natural Sciences in Philadelphia.Bild: wikimedia

Wie gern er seiner Frau und Tochter in seinen Briefen von den Knochen der Ungeheuer aus dem alten Meer vorschwärmte, den Pterodactylus vor Augen sah Cope, wie er mit ledrigem Flügelschlag über den Wellen flatterte und im Sturzflug so manchen arglosen Fisch ergriff. Wie er dann, in sicherer Entfernung schwebend, den Kämpfen der viel mächtigeren Saurier im Meer beiwohnte und bei Einbruch der Dunkelheit allmählich zum Ufer trottete, um sich mit seinen krallenbewehrten Flügelfingern an den Klippen festzuklammern.

Das maliziöse Lachen von Copes Kollegen Marsh schien die Knochen des Plesiosaurus zum Zittern zu bringen. Wackelte etwa sein falsch angebrachter Schädel? Lachte auch er ihn aus? Nickte er gar im Takt seiner Niederlage?

Was fiel diesem Rohling eigentlich ein, ihn derart zu demütigen?

Da stand er, Othniel Charles Marsh, mit seinem selbstgefälligen Grinsen und seinen Tränen der Genugtuung. Blau und kurzsichtig lachten diese Augen Cope aus und die kleinen Giftpfeile, die herausschossen, trafen direkt in dessen stolzes, zuweilen arrogantes Wissenschaftsherz.

Da standen sie, 177 Zentimeter reinste Schadenfreude. Sie glänzte auf jener riesigen leeren Fläche, die Marshs Stirn war, triefte aus jeder Pore dieser drögen Gegend, die, früh von der Haarebbe erfasst, nur noch prominenter hervorzustechen schien.

Der junge Othniel Charles Marsh.
Porträt des jungen amerikanischen Paläontologen Othniel Charles Marsh (1831–1899).bild: via peabody museum

Es war der Moment, in dem zwei Kollegen zu Feinden wurden. Wie im Ring standen sich die zwei Paläontologen gegenüber und als Schiedsrichter blieb einzig das schwanzköpfige Skelett. Denn Professor Leidy empfand die Bone Wars, in denen die zwei sich fortan so halsbrecherisch bekämpfen sollten, als der Wissenschaft unwürdig. Das Minenfeld, in denen die Knochen so vieler Urzeitgiganten lagen, überliess er den beiden nach Ruhm gierenden Streithähnen, während er sich selbst dem friedlichen Studium von Mikroben hingab.

Joseph Leidy (1823–1891)
Wenn wahre Grösse sich im Studium des Kleinen zeigt: Joseph Leidy (1823–1891).Bild: wikimedia

Cope korrigierte seinen fatalen Fehler, versuchte gar, alle Ausgaben mit der Originalbeschreibung seines Sauriers aufzukaufen, doch der Schaden war angerichtet. Und die Schmach sollte ihn ein Leben lang verfolgen – denn Marsh wurde nicht müde, das langschwänzige Meeresreptil in jede Schlacht gegen ihn mitzuführen.

Bald hiess es: der Yale-Professor Marsh gegen den Harvard-Professor Cope. Wer würde die rund dreissig Jahre andauernden Knochenkriege gewinnen? Wer würde in den Schulbüchern der künftigen Generationen als erster Paläontologe des Landes genannt?

Marsh hatte einen reichen Onkel, während Cope der Sohn eines reichen Quäkers war, sodass beide Männer eine Zeit lang die Mittel hatten, sich gegenseitig zu sabotieren.

Dabei verband die zwei anfangs eine Freundschaft, die zumindest Cope in seinen Briefen an Marsh warmherzig zu beschwören wusste. Seine Handschrift schwang sich dabei furios und ungestüm über den Papierrand, dachte weiter, wo es längst keinen Raum mehr dafür gab, ja, schien fast unaufhaltsam in ihrem Streben, dem anderen zu gefallen, ihn zu begeistern für seine Ideen, seine Theorien, seine Fossilien. Dass seine brünstigen Ergüsse stets nur mit ein paar bescheidenen, trockenen Zeilen erwidert wurden, schien Cope nicht zu stören.

Er wusste auch so, dass Marsh von jedem gefundenen Knochen in Erregung versetzt wurde. Dass die Geheimnisse der erdgeschichtlichen Vergangenheit, die jene uralten Zeugnisse in sich bargen, sein Innerstes zum Beben brachten, auch wenn sein massiger, zuweilen steif wirkender Körper dabei nicht mitschwang und seine Worte die in seiner Forscherseele brennende Hingabe nicht zu verraten gewillt waren. Die Faszination für jene Urzeitwesen teilten sie.

Cope schien das Misstrauen nicht zu bemerken, das so bestimmend war für Marshs Charakter. Seine schmucklose, besonnene Diplomatensprache, die kurzen Sätze, die stets nur das Nötigste preisgaben, waren die Frucht eines tief sitzenden Argwohns. Schliesslich konnte jeder ihn hintergehen, ihm seine Ideen, seine Knochen, seinen Ruhm stehlen.

Othniel Marsh und Edward Drinker Cope
Marsh und Cope in späteren Jahren.Bild: wikimedia

Dass er den Menschen nicht traute, lag vielleicht daran, dass er seine Mutter mit drei Jahren verloren hatte. Die Cholera nahm sie dem kleinen Othniel innert 14 Stunden. Wenige Jahre später starb auch seine Lieblingsschwester. Was blieb, war ein herrischer Vater, mit dem er nicht auskam. Und dem er schliesslich immer ähnlicher zu werden schien.

Hart im Führen, zerlegte sein Verstand jeden Menschen so treffend, dass er immer genau wusste, wen er wo einzusetzen hatte, auf dass er ihm am meisten nütze. Marsh war der Mann mit den Beziehungen. Und diejenige zu Cope brachte ihm die ersten spektakulären Fossilien ein.

Denn dieser erzählte ihm nicht nur offenherzig von seiner vielversprechendsten Fundstätte, er nahm ihn gleich mit nach Haddonfield, New Jersey, wo er zehn Jahre zuvor gemeinsam mit seinem Mentor Joseph Leidy einen der ersten Dinosaurierknochen in den USA aus den Mergelschichten geholt hatte.

Und nun fanden Cope und Marsh drei neue Dinosaurier darin. Doch als Cope später allein in sein altes Revier zurückkehren wollte, wurde ihm der Zugang verwehrt. Marsh hatte die Leiter der Grabungsstätte dafür bezahlt, dass sie einzig ihm die dort aufgespürten Knochen aushändigten.

Das war der erste offene Verstoss gegen ihre Freundschaft. Und dennoch wog er nicht so schwer wie dieses Lachen jetzt. Dieses Hyänenlachen, mit dem Cope die ganze Verachtung für seine Person so dröhnend um die Ohren flog. Wie blauäugig, wie unsäglich einfältig er gewesen war, diesen vor Hohn wabbelnden Dickwanst ins Vertrauen zu ziehen.

Cope rächte sich. Erst subtil, mit seiner Entdeckung einer eher bescheidenen Amphibie, der er den Namen seines Gegners gab – Ptyonius marshii. Marsh antwortete mit dem Fund eines langschwänzigen Reptils, dem Mosasaurus copeanus, der aus Copes Steinbruch in Haddonfield stammte.

Entdeckung des ersten Mosasauriers (Mosasaurus hoffmani) in Maastricht, Stich von G. R. Levillaire, veröffentlicht in dem Buch Histoire naturelle de la montagne de Saint-Pierre de Maestricht, von Bart ...
Entdeckung des ersten Mosasauriers (Mosasaurus hoffmani) in Maastricht, 1764, dargestellt auf einem Stich von G. R. Levillaire.Bild: wikimedia

Es folgte das von Cope entdeckte Beuteltier, ein ausnehmend unansehnliches Exemplar, das er Anisonchus cophater, «gezackter Cope-Hasser», taufte.

Im Versuch, den jeweiligen Gegner zu übertrumpfen, buddelten die beiden Männer um die Wette, löcherten den Boden, rissen dessen zu Stein gewordene Eingeweide heraus und zerrten sie schnellstmöglich ans Licht der Öffentlichkeit. Stets war der eben zu Tage geförderte Urzeitriese noch gigantischer als sein Vorgänger, übertraf in seinen Proportionen jedes andere bisher entdeckte Landtier.

Foto von Edward Drinker Cope neben einem Halswirbel von Camarasaurus supremus.
Edward Drinker Cope neben einem Halswirbel eines von ihm entdeckten Camarasaurus supremus.Bild: wikimedia

Am Ende herrschte ein unsägliches Knochenchaos, ein taxonomisches Wirrsal. Marsh und Cope entdeckten insgesamt 136 neue Dinosaurier-Arten, und dennoch brachten sie so viel Verwüstung und Konfusion. Sie hatten das jungfräuliche Feld der Paläontologie vielmehr zerstört, als es zu beackern. Jahrelang würde es danach brachliegen, so lange, bis ihre Nachfolger in mühseliger Arbeit die wild verstreuten Knochen wieder zusammengesammelt, von dem hartnäckigen Dreck und den falsch, doppelt- und dutzendfach vergebenen Namen befreit, endlich richtig eingeordnet hatten.

Dies ist nicht die ruhmreiche Geschichte zweier Forscher, die in einem zu geistigen Höhenflügen anspornenden Konkurrenzkampf einen Wissenschaftszweig begründeten.

Um die Sache ging es schon längst nicht mehr. Beide Männer häuften Unmengen an Fossilien an, die bis zu ihrem Tod in versiegelten Kisten verstaubten. Ihr Besitz war wichtiger geworden als ihre Analyse. Ihren Wert für die Wissenschaft und die Welt schätzten sie geringer als das eigene Gewicht.

Marsh hatte mit seinen Verbündeten ein ausgeklügeltes System von Codenamen entwickelt, er schickte gar Spione aus, um Copes Feldexpeditionen zu unterwandern. Seine Knochenjäger, so hielt man ihm vor, würden gar mutwillig die Fossilien zertrümmern, die nicht mehr in die vollgepackten Eisenbahnwaggons passten. Cope wiederum wies seine Assistenten an, die Fundstätte zu sprengen, sobald er die Ausgrabung für beendet hielt.

Marsh ging im Westen mit großen Kontingenten von Studenten und Feldarbeitern auf Fossilienjagd, oft mit militärischer Eskorte
Marsh ging im Westen mit Studenten und Feldarbeitern auf Fossilienjagd, oft mit militärischer Eskorte, die seine Leute vor allzu aufsässigen Indianern beschützen sollte. Mit der Leitung einer Expedition in Kansas und Wyoming soll er gar Buffalo Bill betraut haben.Bild: Peabody Museum

Bald begannen sie auch den Boden im Westen des Landes zu plündern. Den Boden der Indianer. In Como Bluff in Wyoming, zwischen den Städten Rock River und Medicine Bow, an jenem von peitschenden Winden heimgesuchten Bergrücken, der eine weite Salbei-Prärie überragt, hoben Marshs Leute die Überreste eines plattenbestückten Stegosaurus und eines 27 Meter langen Diplodocus aus.

Marsh veröffentlichte 1891 das allererste vollständige Skelett eines Stegosaurus
Marsh veröffentlichte 1891 das allererste vollständige Skelett eines Stegosaurus.Bild: wikimedia

Auch Copes Männer waren hier zugange – von den auf den Klippen hockenden Rivalen mit Dreck und Steinen beworfen. Insgesamt wurden hier 26 Dinosaurierarten und 45 Säugerarten entdeckt.

Und ihre Knochen wurden allesamt mit dem Zug nach Osten abtransportiert, in den zivilisierten Teil des Landes, dorthin, wo man sie richtig zu deuten verstand.

Die Indianer, so die gängige koloniale Enteignungslogik der Fossilienjäger, Siedler und Goldgräber, würden den wahren, also kapitalistischen, Wert ihrer Schätze nicht kennen, auf denen sie sassen, darum sei es nur recht, sie ihnen wegzunehmen.

Auf dieser Fotografie von Alfred Hart, die zwischen 1865 und 1869 aufgenommen wurde, blickt ein Indianer auf einen gerade fertiggestellten Abschnitt der Transkontinentalen Eisenbahn, 435 Meilen von Sa ...
Am 11. Mai 1869 wurde die erste transkontinentale Eisenbahnlinie der USA vollendet: Mehr als 3000 Kilometer Schienen verbanden die Wirtschaftszentren der Ost- mit den Goldgräberstädten der Westküste – und nahmen dabei das Land der amerikanischen Ureinwohner Schritt für Schritt in Besitz.bild: Library of Congress

Und tatsächlich verstanden sie die alten Knochen nicht als lose, prähistorische Relikte der Vergangenheit, sondern als Allgegenwärtigkeit der Götter. Sie hatten ihren ureigenen Platz in der Medizin verschiedener Stämme. Sie tauchten in den Schöpfungsgeschichten der Dakota auf, wo diese gewaltigen Tiere in einem Binnensee lebten, der einst die Ebenen bedeckte. Sie waren die Urahnen der Büffel und das kulturelle Bindeglied zwischen Tieren, Land und den Menschen, das nun zerstört wurde.

Der Wettbewerb ist der Motor in einer von Geld bestimmten Welt. Und jener zwischen Marsh und Cope war kein wissenschaftlicher und schon gar kein unpolitischer mehr, er nutzte nicht nur die bestehende koloniale Infrastruktur für sich, sondern trieb deren Ausbau durch Expeditionen und den fortwährenden Fossilienraub gar weiter voran.

Doch die Fehde zerrte auch an ihren eigenen Ressourcen. Cope besass trotz seiner Redegewandtheit und einem Hang zu dreckigen Witzen keinerlei Talent dafür, die richtigen Leute für sich zu gewinnen. Staatliche Unterstützung für seine Expeditionen bekam immer nur Marsh. Und dieser schaffte es dank seines manipulativen Geschicks schliesslich auch, seinen Kontrahenten gänzlich aus dem erlauchten Forscherkreis hinauszustossen. Und so wagte sich Cope stattdessen ans kühne Glücksspiel mit einem Silberbergbauunternehmen in New Mexico heran – und verlor Haus, Frau und Tochter.

Edward Drinker Copes Häuser in Philadelphia.
Copes Häuser an der Pine Street in Philadelphia, Pennsylvania; eins bewohnte er mit seiner Familie, das andere war das Zuhause seiner Fossiliensammlung, in das er nach dem Verlust des ersten zog.Bild: wikimedia

An den einst so gut gefüllten Taschen von Marsh wiederum nagte die Rezession so sehr, dass er eine Hypothek auf sein Herrenhaus am Prospect Hill in New Haven aufnehmen musste und sich zum ersten Mal gezwungen sah, in Yale um ein Professorengehalt zu bitten.

Marsh Hall: Marshs Herrenhaus in New Haven.
Die Marsh Hall an der Prospect Street in New Haven, Connecticut. In seinem Testament vermachte Marsh das Haus mit seinem weitläufigen Gelände und den botanischen Gärten der Yale University.Bild: wikimedia

Wie zwei der Hybris schuldig gewordenen griechische Helden, finanziell und moralisch ruiniert, beschlossen sie ihre Tragödie.

Cope am 12. April 1897, 56-jährig, fiebrig auf einer Pritsche in seinem Museum in Philadelphia liegend, umgeben von seinen meterhohen Manuskripttürmen und Knochenstapeln. Marsh folgte ihm am 18. März 1899, 67-jährig, nach Atem ringend und gesäumt von seinen Orchideen, japanischen Gemälden und über 80 Tonnen Fossilien, die er bis zu seinem letzten Atemzug in seinem festungsähnlichen Anwesen hortete.

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