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Wer wird Nachfolger von Papst Franziskus?

In this picture released by the Vatican newspaper L'Osservatore Romano, Cardinals line up to take an oath of secrecy inside the Sistine Chapel at the Vatican, Tuesday, March 12, 2013, before the  ...
Kardinäle im März 2013 in der Sixtinischen Kapelle vor der letzten Papstwahl. Bild: AP L'Osservatore Romano

Wer wird Nachfolger von Papst Franziskus? Das sind die aussichtsreichsten Papabili

21.04.2025, 11:4421.04.2025, 19:21
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88 Jahre alt ist Papst Franziskus geworden, er war einer der ältesten Päpste der Geschichte. Am Ostermontag ist das Oberhaupt der katholischen Kirche gestorben. Nun stellt sich die Frage, wer aus dem Kreis der Kandidaten nach Franziskus den Fischerring als Insignium der päpstlichen Würde tragen wird.

Jene Mitglieder des Kardinalskollegiums, denen echte Chancen bei der Papstwahl nachgesagt werden, nennt man auch Papabili (wörtl. «papstfähig»). Hier folgt eine Übersicht der am häufigsten genannten Namen:

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Die Papabili für die Nachfolge von Papst Franziskus

Johannes Paul I., der 1978 nach 33 Tagen im Amt starb, war der bisher letzte italienische Papst. Könnte der nächste Papst daher wieder aus der mächtigen Gruppe der italienischen Kardinäle kommen? Einer ihrer wichtigsten Vertreter ist Kardinal Pietro Parolin (*17.1.1955). Der vatikanische Kardinalstaatssekretär gilt als Mann der Mitte, der sich insgesamt eher zur traditionellen katholischen Lehre bekennt.

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Die Website The College of Cardinals Report listet sämtliche Kardinäle auf – es sind derzeit mehr als 250 – und wertet 22 von ihnen als Papabili. Zugleich verortet sie 41 der Purpurträger anhand von zehn Kriterien – darunter etwa die Frauenordination oder die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren – im Spektrum von konservativ bis progressiv. Die Website, die von einer Gruppe katholischer Journalisten erstellt wurde, enthält auch detaillierte Profile dieser Kardinäle. Trotz einiger tendenziöser Wertungen bietet sie insgesamt einen brauchbaren Überblick über die Mitglieder des Kardinalkollegiums.

Das Wahlprozedere

Die Wahl eines neuen Papstes beginnt 15 bis 20 Tage nach der sogenannten Sedisvakanz, das heisst nach dem Tod oder dem Amtsverzicht des bisherigen Papstes. Das Wahlgremium besteht aus den wahlberechtigten Kardinälen, die sich in der Sixtinischen Kapelle versammeln. Die Versammlung wird «Konklave» genannt, weil die Kardinäle in der Kapelle eingeschlossen werden, bis ein neuer Papst gewählt ist.

Seit Papst Paul VI. 1970 eine Altersbeschränkung einführte, sind Kardinäle ab ihrem 80. Geburtstag vom Konklave ausgeschlossen. Gewählt werden können sie aber dennoch, da theoretisch jeder römisch-katholisch getaufte Mann Papst werden kann. Allerdings kam es das letzte Mal bei der Wahl von Urban VI. im Jahr 1378 vor, dass die Kardinäle jemanden wählten, der nicht selber im Konklave sass.

Die Kardinäle bleiben so lange in der Kapelle, bis ein Kandidat in geheimer Wahl eine Zweidrittelmehrheit erreicht. Nach jedem Wahlgang werden die Stimmzettel in einem Ofen der Sixtinischen Kappelle verbrannt. Durch Beimengung von Chemikalien wird der Rauch, der durch den Schornstein aufsteigt, schwarz oder weiss gefärbt. Ist der Rauch schwarz, wurde kein neuer Papst gewählt. Ist der Rauch weiss, wurde eine Zweidrittelmehrheit gefunden. Der Kardinalprotodiakon verkündet dann:

Annuntio vobis gaudium magnum;
habemus Papam.
Ich verkünde euch grosse Freude;
wir haben einen Papst.

Papst Franziskus fordert die Einführung einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft

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Papst Benedikt XVI. ist gestorben
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95 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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nepal
21.04.2025 12:16registriert Oktober 2014
3 von 19 sind progressiv und haben, um ehrlich zu sein, null chancen gewählt zu werden. ich kennen niemanden mehr, der mitglied ist in diesem verein, irgendwann werden sie ganz alleine sein.
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Händlmair
21.04.2025 15:09registriert Oktober 2017
Ja sicher! Jetzt noch einen Erzkonservativen Papst der gegen die Segnung von Homosexuellen und Transgender ist und die traditionellen Werte hoch hält. Genau das braucht nun die Welt…………….. definitiv Nicht!

Aber ich bin mir fast schon sicher, das genau so was auf die Katholiken zu kommt.
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PVJ
21.04.2025 17:56registriert Februar 2014
Meine Prognose: Männlich, Ü65, katholisch, konservativ. Offen bleibt, ob er konservativ, sehr konservativ, ultrakonservativ oder erzreaktionär wird.
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