88 Jahre alt ist Papst Franziskus geworden, er war einer der ältesten Päpste der Geschichte. Am Ostermontag ist das Oberhaupt der katholischen Kirche gestorben. Nun stellt sich die Frage, wer aus dem Kreis der Kandidaten nach Franziskus den Fischerring als Insignium der päpstlichen Würde tragen wird.
Jene Mitglieder des Kardinalskollegiums, denen echte Chancen bei der Papstwahl nachgesagt werden, nennt man auch Papabili (wörtl. «papstfähig»). Hier folgt eine Übersicht der am häufigsten genannten Namen:
Die Website The College of Cardinals Report listet sämtliche Kardinäle auf – es sind derzeit mehr als 250 – und wertet 22 von ihnen als Papabili. Zugleich verortet sie 41 der Purpurträger anhand von zehn Kriterien – darunter etwa die Frauenordination oder die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren – im Spektrum von konservativ bis progressiv. Die Website, die von einer Gruppe katholischer Journalisten erstellt wurde, enthält auch detaillierte Profile dieser Kardinäle. Trotz einiger tendenziöser Wertungen bietet sie insgesamt einen brauchbaren Überblick über die Mitglieder des Kardinalkollegiums.
Die Wahl eines neuen Papstes beginnt 15 bis 20 Tage nach der sogenannten Sedisvakanz, das heisst nach dem Tod oder dem Amtsverzicht des bisherigen Papstes. Das Wahlgremium besteht aus den wahlberechtigten Kardinälen, die sich in der Sixtinischen Kapelle versammeln. Die Versammlung wird «Konklave» genannt, weil die Kardinäle in der Kapelle eingeschlossen werden, bis ein neuer Papst gewählt ist.
Seit Papst Paul VI. 1970 eine Altersbeschränkung einführte, sind Kardinäle ab ihrem 80. Geburtstag vom Konklave ausgeschlossen. Gewählt werden können sie aber dennoch, da theoretisch jeder römisch-katholisch getaufte Mann Papst werden kann. Allerdings kam es das letzte Mal bei der Wahl von Urban VI. im Jahr 1378 vor, dass die Kardinäle jemanden wählten, der nicht selber im Konklave sass.
Die Kardinäle bleiben so lange in der Kapelle, bis ein Kandidat in geheimer Wahl eine Zweidrittelmehrheit erreicht. Nach jedem Wahlgang werden die Stimmzettel in einem Ofen der Sixtinischen Kappelle verbrannt. Durch Beimengung von Chemikalien wird der Rauch, der durch den Schornstein aufsteigt, schwarz oder weiss gefärbt. Ist der Rauch schwarz, wurde kein neuer Papst gewählt. Ist der Rauch weiss, wurde eine Zweidrittelmehrheit gefunden. Der Kardinalprotodiakon verkündet dann:
Aber ich bin mir fast schon sicher, das genau so was auf die Katholiken zu kommt.