Wissen
Tier

Schweizer Studie zeigt, warum auf Bali keine Kängurus leben

Schweizer Studie zeigt, warum auf Bali keine Kängurus leben

07.07.2023, 13:5407.07.2023, 16:32
Mehr «Wissen»

In Asien gibt es wegen dem feuchten Klima keine Kängurus. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie von Schweizer Forschenden im Fachblatt «Science». Sie haben dazu mit einem neuen Modell 20'000 Wirbeltier-Arten untersucht.

FILE - A grey kangaroo hops along a hill side in the Wombeyan Karst Conservation Reserve near Taralga, 120km (74 miles) south west of Sydney, Australia, Aug. 18, 2016. A bill that would ban the sale o ...
Im graues Känguru hoppelt durch Taralga, Australien.Bild: keystone

Diese Erkenntnis sei wichtig, um zu verstehen, warum gewisse eingeschleppte Tierarten invasiv werden, hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) vom Freitag.

Der Austausch von Arten zwischen Kontinenten finde heute regelmässig und in alarmierendem Tempo statt, da der Mensch Tiere und Pflanzen um den Planeten verschleppe. «In der gegenwärtigen Krise der biologischen Vielfalt kann dies helfen, die Folgen von durch den Menschen verursachten Invasionen besser abzuschätzen», wurde Studienautor Alexander Skeels in der Mitteilung zitiert.

Klima im Ursprungsgebiet

Zwischen den Inseln Bali und Lombok liegen kaum 20 Kilometer. Die Tierwelt auf diesen zwei Nachbarinseln ist allerdings sehr unterschiedlich. Während in Lombok australische Tierarten leben, sucht man diese in Bali vergeblich. Zwischen den beiden Inseln verläuft die sogenannte Wallace-Linie: Diese markiert die westlichste Verbreitung australischer Tierarten.

Bisher waren nicht alle Ursachen für diese Trennlinie bekannt. Vermutet wurde ein Zusammenhang mit der Plattentektonik. Vor 45 Millionen Jahren begann die australische Platte nordwärts zu driften und schob sich unter die eurasische Platte. Dadurch näherten sich zwei Landmassen, die zuvor weit voneinander entfernt waren. Das erklärt jedoch nicht, warum dabei mehr Arten den Weg von Asien nach Australien fanden, als umgekehrt.

Nun haben die Forscherinnen und Forscher herausgefunden, dass das Klima in den Ursprungsgebieten eine grosse Rolle dafür spielt. Tiere, die aus Asien stammen, konnten sich erfolgreich über die indonesischen Inseln nach Australien ausbreiten, weil diese Inseln ein tropisch feuchtes Klima aufwiesen, das ihnen bereits bekannt war und in dem sie gut gedeihen konnten. Im Gegensatz dazu hatten sich die australischen Tierarten an ein kühleres und zunehmend trockeneres Klima angepasst. Daher konnten sie auf den tropischen Inseln weniger erfolgreich Fuss fassen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
crik
07.07.2023 16:33registriert Dezember 2016
Hier scheint vieles durcheinadergeraten.
Titel: "warum auf Bali keine Kängurus leben"
"Während in Bali australische Tierarten wie Kängurus leben, sucht man diese in Lombok vergeblich."
Aber in Bali gibt's doch keine Kängurus??

Wallace Linie wegen Plattentektonik vor 45 Million Jahren? Kängurus gibt's erst seit etwa 15 Millionen Jahren. In erster Linie ist relevant, dass bis vor 20,000 Jahren der Meeresspiegel tiefer war und viele Inseln östlich der Wallace Linie (allerdings nicht Lombok) mit Australien verbunden waren.

Und wie immer: Link zur Orginalstudie wäre hilfreich.
400
Melden
Zum Kommentar
3
    QDH: Heute geht's um die wirklich wichtigen 10 Punkte
    Jede Woche quizzen wir unseren hellsten Mitarbeiter. Kannst du ihn besiegen? Einfach wird es nicht.

    Liebe Huberquizzer

    Zur Story