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«Snowzilla» an der US-Ostküste: Mindestens 19 Tote + Reiseverbot in New York + Flugverkehr lahmgelegt

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Schneesturm in den USA: Snowzilla legt die Ostküste lahm
Einer der schwersten Schneestürme hat weite Teile der US-Ostküste lahmgelegt. Die folgenden Bilder sind alle am 23. und 24. Januar 2016 entstanden — «Gassi» gehen im Blizzard.
quelle: epa/epa / justin lane
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«Snowzilla» an der US-Ostküste: Mindestens 19 Tote + Reiseverbot in New York + Flugverkehr lahmgelegt

23.01.2016, 17:0824.01.2016, 07:46
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Zusammenfassung

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  • Mindestens 19 Menschen sind gestorben. Alleine 13 von ihnen starben bei Autounfällen in Arkansas, North Carolina, Kentucky, Ohio, Tennessee und Virginia.
  • New York verhängte ein komplettes Reiseverbot. Autofahren ist ebenfalls verboten, der Zugverkehr wird teilweise, U-Bahn- und Busverkehr komplett eingestellt.
  • Gemäss CNN gab es allein an den Flughäfen in New York und New Jersey mehr als 9400 Flugausfälle.
  • In Washington wurde der Nahverkehr komplett eingestellt, Schulen geschlossen.
  • Nach US-Fernsehberichten stauten sich die Autos zeitweise auf einer Länge von mehr als 50 Kilometern.
  • Rund 200'000 Menschen waren zeitweise von Stromausfällen betroffen.
  • 12 Bundesstaaten haben infolge des Blizzards den Notstand ausgerufen: Georgia, Tennessee, Pennsylvania, Maryland, Kentucky, North Carolina, New Jersey, New York, Delaware, Virginia and West Virginia. Washington, D.C., hat einen Schnee-Notstand ausgerufen.

Einer der schwersten Schneestürme seit Jahren hat weite Teile des Ostens der USA lahmgelegt und mindestens zehn Menschen das Leben gekostet. Es gab Hunderte Verkehrsunfälle, Autofahrer strandeten auf den Strassen, auf vielen Flughäfen ging nichts mehr. «Es ist schlimm und es wird mit rasender Geschwindigkeit schlimmer», sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio am Samstagabend New Yorker Zeit.

Wie der Schneesturm das Leben an der Ostküste über Nacht veränderte, zeigen diese Bilder eindrücklich:

New York am Freitag, 22. Januar (Zufahrt zum Flughafen La Guardia)

Bild: MIKE SEGAR/REUTERS

New York am Samstag, 23. Januar (Downtown Manhatten)

Bild: JASON SZENES/EPA/KEYSTONE
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New York's Bürgermeister Bill de Blasio befürchtet, dass der Sturm einer der schlimmste in der Geschichte der Stadt werden könnte. Er hat deshalb ein komplettes Reiseverbot verhängt. Wer noch auf den Strassen sei, der solle so schnell wie möglich Unterschlupf suchen, so de Blasio am Samstagabend. 

Auch sämtliche Vorführungen am berühmten Broadway wurden abgesagt.

Über 160'000 Menschen waren am Samstagvormittag ohne Strom. In der Bundeshauptstadt Washington kam das öffentliche Leben völlig zum Stillstand, und auch die Grossstädte New York, Baltimore und Philadelphia waren besonders schwer betroffen.

Schatz, wo hab ich das Auto genau abgestellt? Strasse im völlig zugeschneiten Washington DC.
Schatz, wo hab ich das Auto genau abgestellt? Strasse im völlig zugeschneiten Washington DC.
Bild: JIM LO SCALZO/EPA/KEYSTONE

Zu den heftigen Schneefällen kamen insbesondere in den küstennahen Gebieten schwere Stürme mit extrem schlechter Sicht. So wurden für weite Regionen mit insgesamt 30 Millionen Einwohnern Blizzard-Warnungen ausgegeben, elf Bundesstaaten von Georgia bis New York sowie die Stadt Washington riefen den Notstand aus. In New Jersey peitschten Sturmböen ausserdem hohe Wellen an Land, und es kam zu Überschwemmungen.

Die Schneefront hatte sich am Freitag von Georgia über Kentucky und North Carolina nordwärts ausgebreitet, in zahlreichen Gebieten musste sich die Bevölkerung auf 36 Stunden ununterbrochenen Schneewirbel einstellen. So wurden in Washington bereits am Samstagmorgen bis zu 40 Zentimeter Schnee gemessen - Meteorologen hielten es für möglich, dass bis Samstagnacht mehr als 30 Zentimeter hinzukommen.

Schulen geschlossen

Regierungsbehörden und Schulen hatten bereits am Freitag geschlossen. Auch der öffentliche Nahverkehr im Grossraum Washington wurde bis Sonntag eingestellt - das hatte es in dieser Form bisher noch nicht gegeben.

Nahverkehr eingestellt, Schulen geschlossen: Kinder spielen in Washington DC im Schnee.
Nahverkehr eingestellt, Schulen geschlossen: Kinder spielen in Washington DC im Schnee.
Bild: DREW ANGERER/EPA/KEYSTONE

Auch in New York schneite es heftig - stärker, als zunächst vom Nationalen Wetterdienst vorausgesagt. Bis zum Sonntagmorgen musste sich die Bevölkerung auf bis zu 40 Zentimeter Schnee einstellen. «Es gibt keinen Grund, auf den Strassen zu sein, ausser in einem echten Notfall», warnte denn auch der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo.

Bereits in der Nacht zum Samstag waren in der Millionenmetropole mehr als 2300 Fahrzeuge der Stadtreinigung unterwegs, um Schnee zu räumen und Salz zu streuen. Nach Angaben von Bürgermeister Bill de Blasio standen 300'000 Tonnen Salz bereit, auch 600 Nationalgardisten und 16 Notunterkünfte wurden für den Ernstfall vorbereitet.

Tausend Flugausfälle

Allein an den Flughäfen in New York und New Jersey wurden nach Zählung der Website Flightaware.com rund 1000 Flüge gestrichen. Der Sender CNN sprach von insgesamt mehr als 9400 Flugausfällen bis Sonntag.

Auf den winterlichen Strassen brach vielerorts der Verkehr zusammen. Rund 1000 Unfälle meldete die Polizei allein in Virginia, wie CNN berichtete. Ein Mensch kam dort ums Leben. Sieben weitere Tote gab es in den Bundesstaaten Kentucky und North Carolina.

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Auf einer Autobahn in Kentucky sassen Tausende Menschen teils mehr als 20 Stunden in ihren Fahrzeugen fest. Nach US-Fernsehberichten stauten sich die Autos zeitweise auf einer Länge von mehr als 50 Kilometern.

Weil die Schlechtwetterfront am Samstag vor der Küste über dem Atlantik auftankte, erwarteten Meteorologen, dass zunehmend nasser und schwerer Schnee fällt - und damit die Gefahr wächst, dass Bäume unter der Last umstürzen und Stromleitungen heruntergerissen werden.

Nach der Misere von Freitag und Samstag wurde für Sonntag strahlender Sonnenschein bei Minusgraden vorausgesagt: ideales Wetter für Wintersportler, Familien und Ausflügler. (meg/sda/dpa)

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