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So würde die Welt mit 100 Einwohnern aussehen

Was wäre, wenn die Welt so klein wäre, dass sie fast in einer Hand Platz hätte?
Was wäre, wenn die Welt so klein wäre, dass sie fast in einer Hand Platz hätte? bild: shutterstock

Stell dir vor, die Welt hätte nur 100 Einwohner. Das wären ihre Bewohner

Wäre die Welt ein Kaff mit 100 Einwohnenden, gehörte einer Person fast die Hälfte des Vermögens. Zeit für einen kleinen Dorfrundgang.
12.11.2022, 14:0513.11.2022, 17:40
Reto Fehr
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Wir sind acht Milliarden. In diesen Tagen übertrifft die Weltbevölkerung erstmals diesen Meilenstein. Doch wie setzen sich diese acht Milliarden zusammen? Machen wir aus der Welt ein Ort mit 100 Einwohnenden, werden die grossen Trennlinien sichtbar.

Gleich viele Männer wie Frauen

Männer und Frauen gibt es im Welt-Dorf der 100 Einwohner genau je 50. Streng genommen sind 50,41 Prozent der Bevölkerung männlich. Es gibt also ganz wenig mehr Männer, bei einem Dorf von 100 Einwohnern ist dieser Unterschied aber nicht ausschlaggebend.

Nur jeder Zehnte ist über 65 Jahre alt

Deutlich weniger alte Menschen (über 65) als Junge (unter 15 Jahren) leben in unserm Dorf. Während 25 noch keine 15 Jahre zählen, können nur deren 10 auf ein Leben von über 65 Jahren zurückblicken.

Fast zwei Fünftel sind aus China oder Indien

Menschen aus Asien haben ganz klar die Überzahl in unserem Dorf. 19 davon stammen aus China, 18 aus Indien, 23 sind aus den weiteren asiatischen Ländern. Aus Europa kommen immerhin 10. Aus der Schweizer: niemand.

12 haben Chinesisch als Muttersprache

Auch sprachlich dominiert China. Während zwölf Dorfbewohner Chinesisch als Muttersprache angeben, ist die zweitgrösste Sprachgruppe nur sechs Personen stark. Sie sprechen Spanisch.

Christen und Moslems machen über die Hälfte aus

Während fast jeder Fünfte in unserem Dorf keiner Religion zugehört, bilden die Christen mit 31 Personen die grösste Glaubensgemeinschaft.

Mehr als die Hälfte lebt in einer Stadt

Von unseren 100 Menschen gelten gemäss der Weltbank 57 als Stadt- oder Agglo-Bewohner. 43 verteilen sich auf die eher abgelegenen Höfe unseres Ortes.

Fast jeder Dritte ist arbeitslos oder unterbeschäftigt

30 Personen sind arbeitslos oder haben zu wenig Arbeit, um davon leben zu können. Gleichzeitig halten sich Menschen in der Landwirtschaft und jene im Dienstleistungssektor in etwa die Waage.

Fast die Hälfte lebt von weniger als 6.85 US-Dollar am Tag

Acht Personen in unserem Dorf leben offiziell in Armut. Die Weltbank passte die Armutslinie im September 2022 von 1.90 US-Dollar auf 2.15 pro Tag an. Fast die Hälfte der Bewohner muss mit weniger als 6.85 Dollar auskommen. Nur eine Person in unserem Dorf hat ein Vermögen von einer Million Dollar (aufgerundet).

Einer besitzt fast die Hälfte des Vermögens

46 (sechsundvierzig) Prozent des Vermögens in unserem Dorf gehören einer Person. Auf der anderen Seite des Spektrums müssen sich 55 unserer Einwohner mit einem Prozent des Gesamtvermögens durchschlagen, wie das Global Wealth Databook der Credit Suisse 2021 zeigt.

Jeder Zehnte kann nicht lesen

Hier gibt es keine exakten Zahlen. Aber die UNESCO berichtete im September 2022 von mindestens 770 Millionen Menschen, die nicht Lesen oder Schreiben können. Das wären in unserem Dorf dann rund 12 Personen. Einen Uni-Abschluss (oder vergleichbares) weist hingegen nur einer aus.

Nur 18 besitzen ein Auto

2022 besassen rund 1,45 Milliarden Menschen ein Auto. Heruntergerechnet auf unser Dorf bedeutet dies: 18 haben ein Auto.

Jeder Dritte raucht

Ganz gesund ist unser Dorf nicht unterwegs: Jeder Dritte im raucht, 14 Personen sind übergewichtig.

Einer im Dorf ist auf der Flucht

Gemäss UNO-Angaben sind per Mitte 2022 rund 103 Millionen Menschen auf der Flucht. Darin eingeschlossen sind Geflüchtete, Asylsuchende, Binnenvertriebene und andere schutzbedürftige Menschen. Für unser Dorf bedeutet dies: Eine Person ist auf der Flucht.

Nur 70 haben sauberes Trinkwasser

Wie die WHO im März 2022 bekannt gab, hätten nur 74 Menschen in unserem Dorf direkten Zugang zu sauberem Wasser. 15 weitere wohnen weniger als 30 Minuten entfernt von einer geprüften Wasserquelle, 4 sind dafür mehr als 30 Minuten unterwegs. 5 verwenden Wasser aus ungeprüften Quellen/Brunnen und 2 müssen sich von Oberflächenwasser bedienen.

Rund die Hälfte hat keine Toiletten, wie wir sie kennen, zur Verfügung

Während 55 Menschen in unserem Dorf sichere sanitäre Anlagen benutzen, welche wir uns in der Schweiz meist gewohnt sind, haben 45 keinen Zugang zu sauberen Toiletten – oder gar keine sanitären Anlagen, wie wir sie kennen. Dies berichtet die UNO 2022.

BONUS I: Geburten und Todesfälle

In einem Jahr würden zwei Kinder zur Welt kommen und jemand sterben. Die Bevölkerung würde also um eine Person auf 101 anwachsen.

BONUS II: Militärausgaben

Das Dorf hätte im Jahr 2021 26'500 US-Dollar in Militärausgaben investiert. Und 2237 US-Dollar in Entwicklungshilfe.

Hinweis
Dieser Artikel erschien 2019 erstmals. Wir haben ihn mit den aktuellsten erhältlichen Daten aktualisiert.
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73 Kommentare
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i schwörs
12.11.2022 14:37registriert April 2016
"Das Dorf hätte im Jahr 2021 26'500 US-Dollar in Militärausgaben investiert. Und 2237 US-Dollar in Entwicklungshilfe."
Offenbar ist es der Menschheit wichtiger, gut aufeinander schiessen zu können, als sich zu entwickeln. Muss man einfach mal so zur Kenntnis nehmen.
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Ratchet
12.11.2022 18:12registriert Mai 2015
Verstehe diesen Gedankenexperiment nicht ganz. Wenn jetzt 25 unter 15Jahre alt sind und 10 über 65Jahre alt, dann ist es auch logisch, dass 30 keine Arbeit haben. Alle wirtschaftlichen Statistiken über Lohn, Vermögen und Besitz machen wenig Sinn, wenn man Kinder einberechnet.
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Grave
12.11.2022 15:17registriert April 2015
Wetten wir würden es trotzdem fertig bringen gegeneinander krieg zu führen ?
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