Schweizer Banken haben 2016 Stellenabbau beschleunigt

Schweizer Banken haben 2016 Stellenabbau beschleunigt

29.06.2017, 10:20

Die Umstrukturierung auf dem Schweizer Finanzplatz hinterlässt Spuren. So haben die Schweizer Banken 2016 soviel Personal abgebaut wie letztmals 2012. Vor allem die Grossbanken haben Stellen gestrichen.

Nach der Finanzkrise und dem ersten Frankenschock schien es, dass sich der Stellenabbau bei den Schweizer Banken verlangsamt. 2016 hat er sich jedoch wieder beschleunigt. So sank die Zahl der Vollzeitstellen um 3047 Vollzeitstellen auf noch 120'843, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht «Die Banken in der Schweiz» ausweist. In den Jahren davor fiel der Abbau im Durchschnitt nur halb so hoch aus.

Der Personalbestand entwickelte sich gemäss dem Bericht in den einzelnen Bankengruppen unterschiedlich. So erhöhten die Börsenbanken den Personalbestand deutlich um 827 Beschäftigte. Gemäss der Definition der SNB sind Börsenbanken Institute, die auf Börsen-, Effekten- und Vermögensverwaltungsgeschäfte spezialisiert sind.

Die Grossbanken dagegen strichen 2617 Stellen. Ebenfalls deutlich Personal abgebaut haben die ausländisch beherrschten Banken. Sie reduzierten die Stellenzahl innert Jahresfrist um 1093 Beschäftigte.

Der Abbau betraf sowohl den Personalbestand im In- wie im Ausland. So sank die Zahl der Beschäftigten im Inland um 1660 Personen auf 101'382, im Ausland wurden 1387 Stellen gestrichen (auf 19'461).

Sinkende Gewinne

Bei den Geschäftszahlen weist der Bericht der SNB vor allem eine deutlichen Rückgang der Bankgewinne aus. So wiesen alle Banken zusammen inklusive Verluste einen Gewinn von 7.9 Milliarden Franken aus. Im Vorjahr betrug dieses Plus noch 15.8 Milliarden Franken.

Der Rückgang ist dabei fast ausschliesslich auf tiefere Gewinn zurückzuführen. Sie brachen um 7.8 Milliarden auf 11.8 Milliarden ein. Die Summe der Verluste dagegen hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert (+0.1 Milliarden auf 3.9 Milliarden Franken), wobei der Grossteil des Verlustes bei der Credit Suisse anfiel.

Rote Zahlen ausgewiesen haben neben der CS noch weitere 34 Institute. 226 dagegen wiesen einen Gewinn aus. Die Gesamtzahl der Banken hat sich im vergangenen Jahr nur leicht um 5 Institute auf noch 261 reduziert. (sda)

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