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Das sind die wichtigsten Aussagen aus Trumps Rede zur Nation

Die Rede in voller Länge.Video: YouTube/C-SPAN

Das sind die wichtigsten Aussagen aus Trumps Rede zur Nation

31.01.2018, 03:1131.01.2018, 11:45
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Die «Fire and Fury» ist für einmal ausgeblieben. Trump hat in einer banalen, aber auch emotionalen Art und Weise seine erste Rede zur Lage der Nation abgehalten. Immer wieder unterbrachen ihn die Abgeordneten mit stehenden Ovationen. «USA, USA», skandierten die Republikaner. Die rund 80-minütige Rede war gespickt mit Pathos und viel Nationalstolz. Übrigens: Die ganze Russland-Affäre erwähnte er mit keinem Wort. 

Trump über Versöhnung

Gleich zu Beginn seiner bisher wichtigsten Rede schlägt der US-Präsident versöhnliche Töne an: «Lassen wir unsere Differenzen beiseite und konzentrieren wir uns auf die Gemeinsamkeiten», so Trump. Er forderte das Land auf, als eine Familie zusammenzustehen. Alle US-Bürger seien «ein Team, ein Volk, eine amerikanische Familie» und sie alle sollten zusammen an dem Ziel arbeiten, ein «sicheres, starkes und stolzes Amerika» zu bauen.

Dann lobt er sich erstmal selbst: Seit seiner Wahl seien über 2,4 Millionen Jobs geschaffen worden. Die Arbeitslosenrate bei den US-Latinos sei noch nie so tief gewesen.  

«Das ist der neue amerikanische Moment. Es hat nie eine bessere Zeit gegeben, um den amerikanischen Traum zu leben. Zusammen können wir alles erreichen», so ein euphorischer Trump weiter. 

Trump reaktiviert Guantanamo

Beim Thema Sicherheitspolitik wird Trump ganz ernst. Er habe eben Verteidigungsminister James Mattis angewiesen, die Praxis anzupassen und das Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba wieder mit Häftlingen zu füllen. «In der Vergangenheit haben wir dort hunderte gefährliche Terroristen freigelassen, denen wir später auf dem Schlachtfeld wieder begegnet sind.» Man werde alles tun, um Terroristen zu verfolgen, sie zu verhaften und dann in Guantanamo wegzusperren. 

Punkto Nordkorea gab sich Trump überraschend zurückhaltend. Er wiederholte frühere Aussagen, er werde weiter maximalen Druck ausüben und die Fehler der früheren US-Regierungen nicht wiederholen. 

Der emotionalste Moment

Trump verstand es gekonnt, mit Gästen seiner Rede eine emotionale Note zu geben. So begrüsste er die Eltern von Otto Warmbier im Publikum. Der US-Student war in einem nordkoreanischen Gefangenenlager gefoltert worden und verstarb wenige Tage nach seiner Auslieferung in die USA. «Ihr seid Zeuge dieser Bedrohung für die Welt», so Trump über Nordkorea. Die Eltern erhoben sich während der darauffolgenden Standing Ovation weinend. 

Trump zur Energiepolitik

«Wir haben den Krieg gegen die wunderbare, saubere Kohle beendet.»
Donald Trump

Dann kommt eine reichlich bizarre Aussage: «Wir haben den Krieg gegen die wunderbare, saubere Kohle beendet», sagt er mit Blick auf die Energiepolitik. 

epa06486866 US President Donald J. Trump (L) stands at the podium as US Vice President Mike Pence (C) and Speaker of the US House of Representatives Paul Ryan (R) look on during the State of the Union ...
Trump bei seiner ersten Rede zur Lage der Nation. Bild: EPA/GETTY IMAGES POOL

Zusammenarbeit mit Demokraten

Zuletzt hatte etwa Apple angekündigt, in den USA 20'000 neue Jobs zu schaffen. «Die Zeit der wirtschaftlichen Kapitulation ist vorbei», frohlockte Trump. Man werde neue, bessere Handelsverträge abschliessen. Amerika sei ein Land der Arbeiter. «Wir haben das Empire State Building in einem Jahr gebaut.» Heute vergingen zehn Jahre, um eine Strasse zu planen. «Das müssen wir rasch ändern», so Trump, der gigantische Summen in die Infrastruktur investieren will. 

In seiner Rede rief Trump auch zur parteiübergreifenden Zusammenarbeit im Kongress auf und bot den oppositionellen Demokraten die Zusammenarbeit an. Konkret warb er etwa um Kooperation bei einem von ihm geplanten Mammutprogramm zur Modernisierung der US-Infrastruktur.

Trump über Immigration

Natürlich spricht Trump auch zum Thema Migration, wo er einen 4-Punkte-Plan vorstellt. Die ungebremste Einwanderung müsse sofort gestoppt werden. «Es kann nicht sein, dass ein einziger Immigrant selbst entfernte Verwandte mitbringen kann.» Er kündigte zudem an, den 1,8 Millionen «Dreamers» – jungen illegalen Immigranten – einen Weg zur US-Staatsbürgerschaft aufzuzeigen. «Amerikaner sind auch Dreamer», so Trump. 

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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El Vals del Obrero
31.01.2018 07:10registriert Mai 2016
Der "Traum" hiess doch mal "vom Tellerwäscher zum Millionär"?

Alles, was Trump macht,stellt sich diesem Traum entgegen.

Die Kinder der Tellerwäscher können sich z.B. keine Privatschulen und Colleges leisten. Dafür müssen die Millionäre, die es schon gibt, weniger Steuern zahlen.

Logisch gibt es da "Anti-Establishment-Gefühle". Aber dummerweise konnten sich die Betroffenen eben die Bildung nicht kaufen, die nötig wäre,um die Widersprüche zu erkennen.

Der real existierende (leider nicht nur) amerikanischer Alptraum heisst eher "Millionäre verhindern, dass Tellerwäscher zu Millionären werden"
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batschki
31.01.2018 07:21registriert November 2016
Soap
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Scaros_2
31.01.2018 06:05registriert Juni 2015
Noch zu erwähnen, Melanie fuhr mit einem eigenen Auto zum Kongress, so was gab es noch nie!
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