Jetzt legt er es wirklich drauf an: Robert Lewandowski provoziert endgültig seinen Abgang von Bayern München. In einem Podcast mit «OnetSport» sagte der polnische Nationalstürmer: «Ich will den FC Bayern nur noch verlassen. Respekt und Loyalität sind wichtiger als Arbeit.»
Weiter sagte Lewandowski: «Etwas ist in mir gestorben. Ich will den FC Bayern verlassen, für mehr Emotionen in meinem Leben. Sie wollten mir nicht bis zum Ende zuhören. Etwas in mir ist erloschen. Und es ist unmöglich, darüber hinwegzusehen. Selbst wenn du professionell sein willst, kannst du es nicht wiedergutmachen.»
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— Przegląd Sportowy (@przeglad) June 6, 2022
Lewandowski glaubt nicht, dass ihm die Bayern den Wechsel wirklich verbieten werden, auch wenn er noch ein Jahr Vertrag hat: «Wozu? Was für ein Spieler will dann zum FC Bayern kommen, wenn er weiss, dass ihm so etwas passieren könnte?» Für den Polen wäre ein Wechselverbot eine äusserst undankbare Aktion der Bayern: «Wo bleiben da Loyalität und Respekt? Ich war immer bereit, ich habe acht schöne Jahre hier verbracht, ich habe so viele wunderbare Menschen kennengelernt und ich möchte, dass es so in meinem Kopf bleibt.»
Der beste Weg sei es, «eine gemeinsame Lösung zu finden», betonte der 33-Jährige. In den letzten Wochen war immer wieder über einen Wechsel zum FC Barcelona spekuliert worden – trotz laufenden Vertrages bis Sommer 2023. Was die neuerlichen Aussagen bedeuten? Noch unklar. Momenten deutet jedoch viel auf vorzeitigen Abschied hin.
Erst am Sonntag hatte sich allerdings Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeness in die Debatte um den zweifachen Weltfussballer eingeschaltet und sich für eine harte Linie im Fall des wechselwilligen Lewandowski ausgesprochen. «Wenn man keine Alternative hat, von der man glaubt, dass sie ihn einigermassen ersetzen kann – das sieht im Moment so aus, dass das schwierig ist –, dann würde ich auf jeden Fall dafür plädieren, wie alle anderen im Verein, dass er noch ein Jahr bleibt», sagte Hoeness bei «Sport1».
Auf die Frage von Moderator Thomas Helmer, was bei Lewandowski passiert sei, dass er nicht mehr in München bleiben wolle, erwiderte Hoeness: «Gar nix ist passiert. Der ist so, wie er immer war, und schaut, dass er seine Interessen erfüllt kriegt.» Und was passiert, wenn Lewandowski bleiben muss? Dann müssten die Bayern-Verantwortlichen «sehen, ob er nächstes Jahr ablösefrei geht oder vielleicht sogar nochmal verlängert, das weiss ja kein Mensch», so Hoeness.
Der Bayern-Boss sieht die Bayern für die kommende Saison nichtsdestotrotz gut aufgestellt: «Ich glaube, es wird sehr intensiv an der neuen Mannschaft gebastelt, und wenn das alles kommt, was sie mir die Woche vorgestellt haben, dann sehe ich eine gute Chance, dass wir nächstes Jahr eine attraktive Mannschaft haben – mit Robert Lewandowski», sagte der 70-Jährige.
Bislang ist der 24-jährige Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui, der ablösefrei von Ajax Amsterdam kommt, der einzige offizielle Neuzugang. Mit Mittelstürmer Sasa Kalajdzic und Liverpool-Superstar Sadio Mané sollen die Verhandlungen weit fortgeschritten sein. Ausserdem gibt es Gerüchte, dass Raheem Sterling von Manchester City zu den Bayern stossen könnte. (pre)