Wirtschaft
Schweiz

Kampf gegen Korruption: Schweiz fällt von Rang drei auf sieben zurück

Kampf gegen die Korruption: Schweiz fällt von Rang drei auf sieben zurück

25.01.2022, 06:0125.01.2022, 06:27
Mehr «Wirtschaft»

Die Schweiz verliert im neusten internationalen Korruptions-Ranking ihren Podestplatz und fällt auf Rang 7 ab. Damit verfehlt sie laut Transparency International erneut deutlich die möglichen Bestwerte, unter anderem wegen Vetternwirtschaft.

Bestechung Korruption Schmiergeld (Bild: shutterstock)
Die Schweiz hat Mängel in der Korruptionsbekämpfung.bild:shutterstock.com

In der Gesamtwertung weist sie für das vergangene Jahr 84 der maximal 100 Punkte auf, wie es in der Mitteilung von Transparency International vom Dienstag heisst. Das sei eine Verschlechterung gegenüber 2020 um einen Punkt im Corruption Perceptions Index (CPI). Andere Länder dagegen hätten sich gehalten oder wie Finnland und Norwegen sogar verbessert und die Schweiz überholt.

Martin Hilti, Geschäftsführer von Transparency Schweiz, betont in der Mitteilung den dringenden Handlungsbedarf bei der Korruptionsbekämpfung im öffentlichen Sektor. «Wir sollten deshalb endlich die noch immer weit verbreitete Vetternwirtschaft unterbinden und den Umgang mit Interessenskonflikten verbessern», wird er in der Mitteilung zitiert.

Hinzu kämen erhebliche Mängel in Bereichen, die der CPI gar nicht messe, so insbesondere in der Geldwäschereibekämpfung, der Regulierung und Transparenz des politischen Lobbyings und beim Schutz von Whistleblowern. «In diesen Bereichen braucht es rasch deutliche Verbesserungen», so Hilti.

Insgesamt düsteres Bild

Der CPI 2021 umfasst 180 Länder. Den ersten Platz auf der Rangliste teilen sich dieses Jahr mit 88 Punkten Dänemark, Finnland und Neuseeland, während der Südsudan (11 Punkte), Syrien (13 Punkte) und Somalia (13 Punkte) erneut die Schlusslichter bilden.

Der CPI der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International erfasst die Wahrnehmung der Korruption im öffentlichen Sektor. Grundlage sind die Einschätzungen von Fachpersonen aus Wissenschaft und Wirtschaft, wie es weiter heisst.

Der Index messe nicht die effektive Korruption im öffentlichen Sektor, sondern dessen wahrgenommene Korruptionsanfälligkeit und auch nicht die Korruption im Privatsektor. Hohe Werte stünden für eine tiefe Korruptionsanfälligkeit.

Laut Mitteilung offenbart der Index trotz Fortschritten ein düsteres Bild: Noch immer erreicht mehr als die Hälfte aller untersuchten Länder nicht einmal 50 der maximal möglichen 100 Punkte. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Job kündigen: 15 lustige Beispiele, wie du es tun könntest
1 / 16
Job kündigen: 15 lustige Beispiele, wie du es tun könntest
«Mein Chef kann sein verdammtes Schild selber wechseln. Ich kündige.» bild: imgur

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Diese Frau zerdrückt Brot mit ihrem Gesicht – und verdient damit Geld
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
32 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
MacB
25.01.2022 07:11registriert Oktober 2015
Ohne FIFA würde die Schweiz schon einen grossen Schritt vorwärts kommen.
328
Melden
Zum Kommentar
avatar
taisho-corer
25.01.2022 12:21registriert Februar 2016
Vielleicht müssen wir mal anfangen Vetternwirtschaft, Lobbying etc. als das was es ist bezeichnen, und zwar Korruption.
203
Melden
Zum Kommentar
32
SVP-Nationalrat Thomas Burgherr legt seinen Lohnausweis offen

Der SVP-Nationalrat Thomas Burgherr fordert eine Überprüfung der Privilegien der Bundesräte und Bundesrätinnen. Seine Begründung: Sie seien nicht mehr zeitgemäss. Er schreibt in seiner Motion, dass die Privilegien grosses Unverständnis auslösen würden in der Bevölkerung und Wirtschaft. Deshalb diskutiert das Parlament heute genau diese Motion.

Zur Story