Die Freiheitsstatue ist das Symbol Amerikas. Wohl kaum ein Monument verkörpert den amerikanischen Traum so nachhaltig wie die 93 Meter hohe Skulptur am Hafen von New York. Seit 1886 steht sie dort, auf Liberty Island, wo um die vorvergangene Jahrhundertwende Tausende Einwanderer aus Europa und mit dem Schiff der Welt ankamen, um im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ihren Traum von einem besseren Leben zu verwirklichen.
Geschenkt worden war sie den USA zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776. Nun fordert ein französischer Politiker die Rückgabe des mächtigen Symbols. Der Europaabgeordnete Raphaël Glucksmann hielt beim Parteitag seiner Mitte-Links-Partei Place publique (PP) eine umjubelte Rede, in der er die politischen Entwicklungen in den USA unter Präsident Donald Trump scharf kritisierte.
«Wir sagen den Amerikanern, die sich auf die Seite der Tyrannen geschlagen haben, den Amerikanern, die Forscher wegen ihrer Forderung nach wissenschaftlicher Freiheit entlassen haben, sagen: 'Gebt uns die Freiheitsstatue zurück'», sagte der 45 Jahre alte Linkspolitiker vor jubelnden Anhängern.
Glucksmann fuhr fort:
In seiner Rede kritisierte der Sohn des französischen Philosophen André Glucksmann insbesondere das harte Vorgehen der Trump-Regierung gegen die Unabhängigkeit der Forschung.
Die Trump-Regierung hat in den ersten Wochen ihrer Amtszeit Budgetkürzungen bei Hilfsorganisationen und Forschungseinrichtungen durchgesetzt und tausende Regierungsangestellte entlassen. Die Zuwendungen für das US-Entwicklungshilfeministerium USAID wurden radikale gekürzt, auch im Bildungsministerium soll die Hälfte aller Mitarbeiter entlassen werden.
Glucksmann ist ein ausgesprochener Unterstützer der Ukraine. Der Journalist und Dokumentarfilmer hatte unter anderem einen Film über die Orange Revolution in der Ukraine im Jahr 2004 gedreht. Ein anderes seiner früheren Werke beschäftigt sich mit dem Völkermord in Ruanda im Jahr 1994. Eine Zeitlang fungierte er auch als aussenpolitischer Berater des damaligen georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili.
Er gilt als heimlicher Star der französischen Linken. Im Juli 2024 sagten 14 Prozent der Franzosen in einer Umfrage, dass sie sich Glucksmann als Präsidenten vorstellen können. Beim Überraschungswahlerfolg im vergangenen Jahr, der durch den Zusammenschluss der Linken mit Emmanuel Macrons Zentristen aus Abneigung gegenüber dem Rassemblement National (RN) zustande kam, war Glucksmann einer der Protagonisten. (t-online/con)
Verwendete Quellen:
Diese Forderung finde ich ganz vernünftig.
Die Amis sollen den Franzosen dann auch noch eine fette Ausleihgebühr für die Statur bezahlen!
Ich hatte es mehr als sarkastischen Witz gemeint.
Aber ich bin nicht überrascht, dass es tatsächlich geschieht.