Bei Elon Musks Autofirma Tesla brechen nicht nur die Verkaufszahlen ein. Auch bereits bestehende Kunden wollen ihre Fahrzeuge wieder verkaufen. Manche machen das öffentlichkeitswirksam, wie der demokratische Senator Mark Kelly, der damit gegen die Politik Trumps und Musks protestiert. Doch Zahlen von Onlinebörsen wie CarGurus in den USA zeigen: Kelly ist nicht alleine. Teslas sind die am meisten angebotenen Gebrauchtfahrzeuge, berichtet das US-Magazin «Newsweek».
Durch das grosse Angebot sind auch die Preise für gebrauchte Teslas gesunken. Manche Modelle sind bereits für 10'000 US-Dollar weniger als vergleichbare Modelle anderer Hersteller zu haben. Im vergangenen Jahr hatte der Autovermieter Hertz bereits 30'000 Teslas abgestossen. Nach Daten der Autoverkaufsseite US News stehen mehr als 15'000 gebrauchte Teslas zum Verkauf, darunter brandneue Modelle. Der Durchschnittspreis beträgt 30'000 US-Dollar (26'500 Franken) – vor zwei Jahren waren es noch 70'000 Dollar (61'800 Franken). Bei der deutschen Autobörse Autoscout24.de stehen derzeit über 1'000 Modelle zum Verkauf.
In San Francisco, wo sich viele Techfirmen angesiedelt haben und das eigentlich als Elektro-freundlich gilt, wenden sich viele von der Musk-Firma ab. «Ich habe meinen Tesla im März letzten Jahres gekauft, bevor ich sah, dass Elon verrückt ist», sagte ein Besitzer dem «San Francisco Chronicle», der sein Model 3 gegen einen BMW eintauschte, obwohl er noch Tausende Euro für den dreijährigen Leasingvertrag schuldete.
Sowohl Audi- als auch Mercedes-Händler in San Francisco berichteten über einen Anstieg der Tesla-Angebote. Andy Hansen, Chief Operating Officer bei Audi San Francisco, sagte: «Wir haben definitiv einen grossen Aufschwung bei den Leuten gesehen, die ihre Teslas eintauschen wollen», und sein Autohaus meldete fünf Tesla-Verkäufe pro Woche, und weitere sind unterwegs.
Auf der Plattform TikTok gibt es zahlreiche Beiträge von Tesla-Besitzern, die ihr Auto wegen Elon Musk und seiner Politik loswerden wollen. Einige haben Hunderttausende Aufrufe.
Prominente Stimmen feuern die Verkäufe an: Die aus Tennessee stammende Sängerin Sheryl Crow hatte ebenfalls vor Wochen bekanntgegeben, dass sie ihren Tesla entlassen hat und teilte dies in einer Erklärung mit: «Meine Eltern haben immer gesagt ... du bist der, mit dem du dich abgibst. Es kommt eine Zeit, in der man sich entscheiden muss, mit wem man sich verbünden will. So long Tesla.»
Weltweit sind die Absätze bei Neuwagen bereits eingebrochen. 2024 verzeichnete der E-Auto-Pionier erstmals einen Absatzrückgang, die Gewinne leiden unter dem vor allem in China tobenden Preiskrieg. Seit Jahresbeginn haben sich die Schwierigkeiten verschärft. In den ersten Monaten 2025 brach die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen drastisch ein.
So kollabierte in Deutschland im Februar der Absatz um mehr als 75 Prozent, obwohl der Elektroautomarkt insgesamt wieder anzog. Ähnlich sieht es in vielen anderen Ländern aus: In den Niederlanden wurden im Februar ein Viertel weniger Teslas verkauft, in Schweden 42 Prozent weniger, 48 Prozent waren es in Dänemark und Norwegen, 45 Prozent in Frankreich, 55 Prozent in Italien. Auch in Australien ging es um zwei Drittel abwärts. Die Neuzulassungen von Tesla in den USA sind im Januar gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent gesunken, wie aus Daten von S&P Global Mobility hervorgeht – und das, obwohl die Wettbewerber des Unternehmens mit ihren Elektroautos zulegen konnten. Ford zum Beispiel verzeichnete ein Plus von 54 Prozent.
Eine Umfrage von t-online bestätigt den Trend: Mehr als 94 Prozent der Leser von t-online sagen, sie würden keinen Tesla mehr kaufen. Lediglich drei Prozent gaben an, ein Auto des einstigen Elektro-Pioniers weiterhin in Betracht zu ziehen. Etwa 100'000 Leser stimmten ab – eine Rekordbeteiligung. Die Botschaft ist eindeutig: Die Deutschen kehren Tesla den Rücken.
Mancherorts gibt es sogar Gewaltaktionen: Vier Autos der Marke Tesla sind in Berlin mutmasslich angezündet worden. Es könnte sich um Brandanschläge von Extremisten gehandelt haben. Der für politische Taten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt (LKA) der Polizei ermittelt. Ein politisches Motiv der Täter könne nicht ausgeschlossen werden, teilte die Polizei mit. Ähnliche Vorfälle gibt es auch in den USA.
Tesla wird an mehreren Fronten zu kämpfen haben. Am Freitag warnte der Autobauer, dass die US-Handelspolitik den Import wichtiger Teile teurer machen könnte. Die Tesla-Aktie hat an der Börse in den vergangenen Wochen deutlich verloren. Experten sehen als Gründe dafür einen Rückgang der Absätze und des Gewinns, Kritik an Musks Rolle als Berater für Regierungseffizienz und die Sorge, dass diese Tätigkeit ihn von seinen Pflichten als Konzernchef ablenken könnte.
Musk war im US-Wahlkampf zu einem engen Verbündeten des letztlich siegreichen Republikaners Donald Trump geworden. Nach dessen Triumph bei der Präsidentenwahl ging es für die Tesla-Aktie steil aufwärts. Auf dem Höhepunkt Mitte Dezember war sie rund doppelt so viel wert wie am Wahltag am 4. November. Danach setzte eine Talfahrt ein, die zuletzt steiler wurde. Eine PR-Aktion mit US-Präsident Trump, der am Weissen Haus seinen neuen roten Tesla zusammen mit Musk präsentierte, sorgte nur kurzfristig für einen Kursanstieg. Im Monatsvergleich hat die Aktie um 29 Prozent verloren (Stand Sonntag, 0.10 Uhr).
Verwendete Quellen:
Ich war vor vielen Jahren Tesla-Fan, wir hatten auch 3 davon im UN und sind froh diese abgestossen zu haben.
Natürlich sind auch andere Hersteller von anderen E-Mobilen nicht frei von "Sünden", ABER was da Musk vom Stapel lässt ist im negativen Sinn kaum mehr zu toppen.
Weg mit Tesla, weg mit Musk!
Für Tesla Besitzer gibt es zwei Möglichkeiten: Rebrändig oder gut versichert an der 1. Mai Route abzustellen.
Für mich kommt auch keine US Reise mehr im Frage und bei jedem US Produkt, das ich konsumiere frag ich mich, ob es nicht was Europäisches gibt!
Weiter so, wir alle können Zeichen setzen!