Bei einem Flüchtlingsunglück vor der libyschen Küste sind mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 42 weitere Flüchtlinge wurden nach dem Unglück vermisst.
Das Flüchtlingsboot sei am Dienstag etwa vier Kilometer vor der Küste gesunken, sagte ein Sprecher der libyschen Marine am Sonntag. 52 Flüchtlinge seien gerettet worden.
Jeden Monat versuchen tausende Menschen vor allem aus Afrika über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Wegen des milden Wetters und der chaotischen Lage in Libyen stieg die Zahl der Flüchtlinge in diesem Frühling sprunghaft an.
Doch nicht nur das Meer kann eine tödliche Falle sein. Mindestens 13 afrikanische Migranten kamen bei dem Versuch ums Leben, über die Sahara nach Algerien zu gelangen. Die vermutlich aus Niger stammenden Opfer seien in der Wüste verdurstet und verhungert, berichteten algerische Medien am Sonntag.
Zu der Gruppe, die vor allem aus Frauen und Kindern bestanden haben soll, gehörten nach Informationen der Zeitung "El Watan" 33 weitere Menschen. Für sie gebe es kaum noch Hoffnung.
Bislang seien aber nur 13 Leichen gefunden worden. Sicherheitskräfte im benachbarten Niger entdeckten sie unweit der Grenze zu Algerien. Dort sollen die Migranten Verwandte gehabt haben.
Die lebensgefährliche Route durch die Sahara ist schon vielen Flüchtlingen zum Verhängnis geworden. Erst im Oktober waren im Norden Nigers die Leichen von 92 Migranten gefunden worden, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Ihr Fahrzeug war in der Wüste liegengeblieben. (sda)