Russland und Griechenland setzen trotz zahlreicher Schwierigkeiten ihre Kooperation fort und wollen sie weiter ausbauen. Dies teilten am Freitag der russische Präsident Wladimir Putin und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras nach einem Treffen in Athen mit.
Russische Unternehmen hätten Interesse am Kauf griechischer Staatsunternehmen, erklärte Putin. Er nannte griechische Eisenbahnen und den Hafen von Thessaloniki. Nach seinen Worten wollen viele Russen nach Griechenland reisen: «Eine Million Russen werden dieses Jahr (in Griechenland) erwartet», sagte Putin.
«Unsere Kooperation ist von strategischer Bedeutung für Griechenland», sagte Tsipras. Griechenland habe zwar tiefe Wurzeln in Europa, im Westen und der NATO, es zögere aber nicht, seine Beziehungen auch im Osten Europas auszubauen, fügte er hinzu.
Er habe mit Putin auch über die Lage in der Ukraine, die Zypernfrage und die Situation in Syrien gesprochen. «Wir unterstützen die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen», sagte Tsipras.
Die beiden Regierungen unterzeichneten eine Reihe von Abkommen in den Bereichen Energie, Transport, Kultur, Landwirtschaft und Forschung sowie Tourismus, berichtete das Staatsfernsehen (ERT).
Hoffen auf innenpolitische Gewinne
Am Samstag wird Putin zur Autonomen Mönchsrepublik Berg Athos pilgern. Sie gilt als Hochburg des orthodoxen Christentums. An den Feierlichkeiten auf dem Berg Athos wird auch der russische Patriarch Kyrill teilnehmen.
Damit setze Putin seine Politik fort, die Religion für seine Innenpolitik einzusetzen, hiess es aus Diplomatenkreisen in Athen. Auch Tsipras hoffe, aus Putins Besuch innenpolitische Gewinne zu ziehen. (sda/dpa)