Ein 47-jähriger Tunesier ist am Donnerstag in Freiburg zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Strafgericht des Saanebezirks sprach ihn des Mordes für schuldig. Der Mann hatte im April 2010 seine Frau in einer Wohnung in Freiburg regelrecht massakriert. Erst stach er fünfzehn Mal mit einem Messer auf sie ein, dann schlug er sie mit einer Pistole und schoss ihr mit Gummischrot ins Gesicht, bevor er ihr die Kehle durchschnitt. Die Frau konnte nur anhand ihrer Zähne identifiziert werden.
Der Täter habe seine Frau "kaltblütig hingerichtet", sagte der Gerichtspräsident bei der Urteilseröffnung. Er bezeichnete die Tat als "barbarisch und grausam". Als Motiv sah das Gericht die krankhaft besitzergreifende Art des Mannes. Trotzdem habe er in vollem Bewusstsein und ohne Skrupel gehandelt.
Das Paar war 1999 aus Tunesien in die Schweiz gekommen und lebte hier zusammen mit den zwei Töchtern. Nach Erkenntnissen eines Gutachters litt die Beziehung unter der krankhaften Eifersucht des Ehemannes. Die Frau hatte deshalb den Entschluss gefasst, sich zu trennen. Die beiden Töchter sind heute im Teenager-Alter. Eine lebt in einem Heim, die andere in einer Pflegefamilie.
Mit seinem Urteil folgte das Gericht der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf Totschlag plädiert und eine Haftstrafe von weniger als 20 Jahren gefordert. Ein Weiterzug des Urteils sei wahrscheinlich, sagte der Verteidiger am Donnerstag. (sda)