Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat die USA für ihre Ablehnung von Bodentruppen im Irak im Kampf gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) kritisiert. «Haben die Amerikaner Angst vor Verlusten am Boden?», sagte Ruhani im Interview mit dem US-Sender NBC, aus dem dieser am Mittwoch Auszüge veröffentlichte.
Er frage sich zudem, ob es möglich sei, den Terrorismus zu bekämpfen, ohne dass «Mühen» und «Opfer» erbracht würden, fügte Ruhani hinzu. Letztlich könne bei allen regionalen und internationalen Konflikten nur derjenige siegen, «der bereit ist, Opfer zu erbringen», sagte der iranische Präsident dem Sender, bevor er sich anlässlich der bevorstehenden Generaldebatte nach New York zum UNO-Sitz begab.
Ruhani bezog sich auf Äusserungen von US-Präsident Barack Obama, der im Kampf gegen den IS Bodentruppen im Irak mehrfach abgelehnt hatte. Aus der Luft greifen die US-Streitkräfte Stellungen der Dschihadisten bereits seit Anfang August an.
Der Iran unterstützt den Kampf gegen die radikale IS-Miliz. Die öffentlich inszenierten Hinrichtungen von westlichen Geiseln durch den IS stünden im vollen Gegensatz zu den Grundprinzipien des Islam, betonte Ruhani. «Das Töten unschuldiger Menschen bedeutet das Töten der gesamten Menschheit», sagte der iranische Staatschef. (sda/afp)