Bei schweren Unwettern in Indien sind mindestens 71 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 100 weitere Menschen wurden verletzt, als in weiten Teilen des Subkontinents am Sonntagabend Stürme und Gewitter wüteten.
Das teilten die Katastrophenschutzbehörden der Bundesstaaten Uttar Pradesh im Norden, Westbengalen im Osten und Andhra Pradesh im Süden sowie der Hauptstadtregion Delhi am Montag mit.
Am stärksten betroffen war der bevölkerungsreichste Bundesstaat Uttar Pradesh, wo 42 Menschen in Hagel- und Gewitterstürmen starben und 80 weitere Menschen verletzt wurden. Die Stürme in Uttar Pradesh brachten Mauern zum Einsturz und rissen Bäume und Strommasten nieder. Rund 40 Häuser wurden zerstört.
Im Bundesstaat Westbengalen kamen 14 Menschen bei heftigen Stürmen ums Leben, in Andhra Pradesh wurden zwölf Menschen von Blitzen erschlagen. Der südliche Bundesstaat Andhra Pradesh war bereits am 1. Mai von 40'000 Blitzen getroffen worden, damals kamen 14 Menschen ums Leben.
In Neu Delhi starben nach Behördenangaben zwei Menschen, als ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu hundert Stundenkilometern über die indische Hauptstadt hinwegfegte. Auch aus Bihar wurden zwei Tote gemeldet.
Flughafen teilweise geschlossen
Der internationale Flughafen Indira Gandhi in Neu Delhi wurde am Sonntag für mehr als zwei Stunden geschlossen. Rund 70 Flüge mussten wegen des Unwetters umgeleitet werden.
Seit Monatsbeginn herrschen in Indien extreme Wetterverhältnisse. Vor rund zehn Tagen waren mehr als 140 Menschen bei Sandstürmen und Blitzschlägen ums Leben gekommen.
Staubstürme mit hoher Windstärke kommen in Indien vor der im Juni beginnenden Monsunzeit häufig vor. Wegen instabiler Häuser und oft ausbleibender Vorkehrungen der Behörden kommt es dabei vor allem auf dem Land immer wieder zu zahlreichen Todesfällen. (sda/afp/dpa)