Im Herbst kommt iOS 11. Und mit der neuen Software fürs iPhone und iPad kommen neue Apps, die unsere Welt auf den Kopf stellen. Apps für den Weltfrieden.
Gut, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber die neuen Apps haben ganz sicher das Zeug, emotionalen Stress zu vermeiden. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Stellen wir uns folgende Situation vor: Ein gemütlicher Samstagmorgen, da kommt die Partnerin (oder der Partner) auf die Idee, eine neue Lampe sowie ein grösserer Schrank müsse her.
Ein dringliches Anliegen, Widerstand zwecklos!
Statt Fluchtgedanken zu wälzen, greifst du entspannt zum iPhone (oder iPad) und öffnest die App des bekannten Einrichtungshauses. Gemütlich am Morgentisch klickt ihr durchs Sortiment und entdeckt einen prächtigen Kristallleuchter und ein unglaublich bequem aussehendes, aber sperriges Sofa.
Passt das in die Wohnung?
Ganz einfach! Du hältst das Apple-Gerät hoch und scannst mit der Kamera den Raum. Ein zwei weitere Klicks und auf dem Display erscheint das Sofa in der gewünschten Farbe.
Millimetergenau kannst du es in eurem virtuellen Wohnzimmer an den Ort «schieben», wo es die bessere Hälfte hinhaben möchte. Und das von den Fenstern einfallende Licht spiegelt sich im neuen Leuchter, der massstabgetreu an der Decke hängt.
Drei weitere Klicks und die Bestellung ist abgeschlossen und ihr könnte euch den Dingen widmen, die man samstags viel lieber tut als Shopping-Trips in die Agglomeration.
Noch ist das oben Geschilderte Zukunftsmusik. Und bevor es nun Proteste hagelt, halten wir fürs Protokoll fest: Apple hat Augmented Reality nicht erfunden. Der iPhone-Hersteller setzt aber an, AR massentauglich und benutzerfreundlich zu machen.
Anfang Juni gaben die Kalifornier eine erste Vorschau auf iOS 11. Zu den wichtigsten Neuerung gehört «ARKit», das sind Programmier-Werkzeuge, um mit relativ wenig Aufwand leistungsfähige AR-Apps für das iPhone und iPad zu entwickeln.
Welch ungeheures Potenzial in AR-Anwendungen steckt, demonstrierte letzten Sommer Pokémon Go. Die virtuelle Monsterjagd mit dem Smartphone sorgte weltweit für Furore. Die Fans waren nicht mehr zu halten und die Entwicklerfirma Niantics, ein ehemaliges Google-Start-up, verdiente Milliarden.
Wie wir seit der WWDC wissen, arbeitet Ikea an einer AR-App, die den Online-Möbelkauf auf ein neues Level hebt. Kürzlich hat ein Manager des schwedischen Konzerns Details verraten. Und die sind nicht nur für Einkaufsmuffel vielversprechend.
Die Software-Entwickler experimentieren bereits fleissig mit Apples Augmented-Reality-Plattform. Über den Twitter-Account @madewithARKit werden Demos veröffentlicht.
👉 @ImmersionVR going nuts with office floor AoE 🌊https://t.co/bQ9aTSvcBH #ARKit #augmentedreality 🔥 pic.twitter.com/cESbrCzcww
— Made With ARKit (@madewithARKit) 18. Juni 2017
🌜 Kitchen Moon Landing by @tomasgarcia (📡 Listen with sound 😋) https://t.co/vUtvi2INam 📲 #ARKit pic.twitter.com/MH6CgCtX7p
— Made With ARKit (@madewithARKit) 20. Juni 2017
Ikea ist ein Vorreiter in Sachen Digitalisierung und neuen Technologien. Die innovativen Schweden kamen früh darauf, dass der legendäre Katalog nicht genügte, sondern dass sie auch auf den Smartphones der Kunden präsent sein müssen, um noch mehr Produkte mit skurrilem Namen zu verkaufen.
Seit einiger Zeit experimentiert eine ansehnliche Forschungs- und Ingenieurstruppe mit dem Einsatz von Augmented Reality wie auch mit Virtual-Reality-Anwendungen.
Im Frühling lancierte Ikea eine App für das VR-Headset HTV Vive, wie Computerworld schreibt. Damit lassen sich virtuelle Rundgänge durch die Traumküche unternehmen.
Auch AR-Apps für Ikea-Möbel gibt es bereits seit Jahren. Den Anfang machten 2011 britische Studenten.
Dann ist die Decolabs-App (fürs iPad) zu erwähnen...
Mit der 2014er-Ausgabe seines Katalogs lancierte Ikea selbst eine AR-Anwendung für Mobilgeräte, mit der sich virtuelle Möbel in der Wohnung platzieren liessen.
Wie gesagt, das waren frühe Versuche. Mit iOS 11 werden AR-Anwendungen auf dem iPhone und iPad durchstarten. Nach der WWDC-Keynote tauchten erste Videos bei YouTube auf...